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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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mitgenommen?«, fragte er enttäuscht. »Was habe ich getan, um dein Vertrauen zu verlieren?« Tungdil war überrascht. »Ich habe nicht daran gedacht, weil...« Er suchte selbst nach einer Erklärung und fand sie nicht auf Anhieb. Jedenfalls keine, die er laut aussprechen wollte.
Boindil hatte seine eigenen Schlüsse gezogen. »Es ist wegen Goda, habe ich Recht?« Er schlüpfte in die Stiefel. »Du traust ihr nicht und hast Angst, dass ich ihr alles verraten könnte. Und dass sie eine heimliche Spionin der Zwergenhasser ist.« Er legte die Unterarme auf die Knie und betrachtete Tungdil. »Seit dem Tag im Gehöft und unserem Streit ist es nicht mehr so zwischen uns wie zu Beginn unseres Abenteuers, Gelehrter. Ich stelle mir die ganze Zeit über die Frage, wer von uns beiden sich verändert hat, dass es geschehen konnte.« »Wir haben uns beide verändert, Ingrimmsch.« Tungdil zog einen Hocker heran und setzte sich seinem Freund gegenüber. »Du hast dein Herz einer uns beiden unbekannten Zwergin geschenkt, von der wir nichts wissen und die heimlich nach allem Möglichen trachten könnte. Du siehst die Gefahr nicht, und ich übertreibe vermutlich.« Er lächelte traurig. »Und auch mein Herz ist an eine Zwergin gefallen, die du vollkommen ablehnst.« »Dann sind die Weiber schuld und nicht wir«, griente der Krieger. »Es sind immer die Weiber.« Tungdil lachte leise. »Da machen wir es uns ein wenig zu einfach.« Er suchte nach den richtigen Worten. »Ich bin unzufrieden, Boindil. Unglücklich. Im Geborgenen Land gibt es keine Gemeinschaft, in der ich mich zu Hause fühle, weder bei den Zwergen noch bei den Menschen.«
»Du wirst mit den Untergründigen gehen, ich weiß.«
»Woher...«
»Du bist der Gelehrte, Tungdil. Du hast mehr als fünf Zyklen damit verbracht, untätig im Stollen Lot-Ionans zu sitzen und versucht, dich mit dem beständigen Leben eines Zwergs abzufinden. Für Balyndis. Aber deine Seele wollte es nicht. Nicht so.«
Tungdil wurde von den Ausführungen überrascht. Sie trafen haargenau das, was er empfand. Er blickte seinen Freund staunend an.
»Jetzt gibt es mit den Unauslöschlichen eine neue Herausforderung für dich, und danach willst du weiter, über die Grenzen der Berge, die Vraccas gesetzt hat, hinaus.« Ingrimmsch lächelte. »Was immer du für ein Zwerg bist, Tungdil, aber die Sesshaftigkeit und einige Wesensarten der Kinder des Schmieds wurden dir nicht gegeben.« Er nickte ihm zu. »Mit Absicht. Du hast die Freien und die Zwerge zusammenfinden lassen, du hast die Dritten und die anderen Stämme vereint, und dir hat es das Geborgene Land zu verdanken, dass es in dieser Art noch existiert.« Er klopfte ihm auf das Knie und erhob sich. »Ein Stammeszwerg wie ich hätte das niemals zuwege gebracht. Vraccas hat dich so erschaffen, damit Bewegung in die Stämme gelangt. Bleib, wie du bist, Gelehrter. Ich werde mich damit abfinden müssen, auch wenn es länger dauert. Daher bitte ich dich um Nachsicht, wenn ich grummelig bin. Letztlich bin und bleibe ich dein Freund.« Er hielt ihm die Hand hin. »Wenn du darauf Wert legst.«
»Wie könnte ich auf einen murrigen, ehrlichen Zwerg wie dich verzichten?« Tungdil schlug ein, dann umarmten sie sich. Er freute sich über die offene Unterredung, welche die dunklen Schleier zwischen ihnen wegwehte. Ingrimmsch strahlte erleichtert. »Nachdem wir das geklärt haben, lass uns sehen, wie das Spitzohr auf die Anschuldigungen von Esdalän reagiert.« Er schulterte den Krähenschnabel. »Und ich sage absichtlich Spitzohr, denn sie gehört ja nicht zu den Elben, mit denen wir uns gut verstehen müssen.« Er ging hinaus in die Nebenkammer des Zeltes, die mit Segeltuch abgetrennt war und wo Goda schlief. »Ho, es ist einfach herrlich, wieder Spitzohr zu sagen!«
Tungdil besorgte ihnen ein kräftiges Frühstück. Schweigend aß er, während Boindil seine Schülerin auf das vorbereitete, was sich bald in dem großen Versammlungszelt abspielen würde. Ihr entging dabei nicht, dass ihr Mentor immer wieder zu Tungdil schielte. Schließlich wandte sie sich an ihn.
»Was kann ich tun, damit ich dich von meiner Ehrlichkeit überzeuge?«, fragte sie ihn unumwunden. »Gib mir eine Aufgabe, verlange einen Eid oder etwas in dieser Art, das dir die Gewissheit bringt, die Ingrimmsch schon lange besitzt.«
»Das musst du nicht, Goda«, erwiderte Tungdil.
»Ich will deine Zweifel aber aus der Welt schaffen«, beharrte sie. »Wir sind beide Dritte. Du hast eine Vorstellung

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