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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gekommen waren. Sie hatten den finsteren Berg in Brand gesteckt, um den Völkern ihre Macht zu beweisen, die selbst Unbrennbares in hellen Flammen stehen ließ.
Ehrfürchtig berührte der Elb einen der Felsbrocken und kratzte die Rußschicht ab. Darunter kam weißer, blanker Stein zum Vorschein, dem die Macht der Eoil die Bosheit ausgetrieben und der sich in pure Reinheit verwandelt hatte. Nur dieses Material war dazu geeignet, die neuen Heiligtümer und Paläste zu formen. »Ein wundervoller Ort zum Rasten«, sagte Itemara neben ihm. Sie gehörte zu seiner Abteilung Krieger, die nach Toboribor reisten, dem Befehl ihrer Fürstin gehorchend. »Es ist unglaublich, dass noch niemand sonst diese Schönheit entdeckt hat.«
»Wie sollten sie auch?« Limasar, der Anführer der Truppe, schaute zur Elbin. »Sie halten es für einen verfluchten Ort. Doch es gibt keinen reineren als ihn. Er ist geläutert, bis in die Tiefen des Erdreichs hinab.« Er hob die Arme. »Kannst du dir vorstellen, wie prächtig der Palast sein wird, den wir hier den Eoil und Rejalin erbauen werden?«
»Ja, Limasar«, sagte Itemara ergriffen. »Es ist der Mittelpunkt eines reinen ...« Sie brach ab, schwankte und starrte auf den Armbrustbolzen, der bis zur Hälfte zwischen ihren Brüsten steckte.
Limasar verstand und duckte sich hinter den Felsbrocken. »Zu den Waffen!«, schrie er seinen Kriegern zu, die einhundert Schritt von ihm unter einem großen Felsüberhang lagerten. Selbst Wesen wie sie, welche die Sonne der Nacht bevorzugten, suchten Schutz vor den sengenden Mittagsstrahlen.
Itemara riss sich das Geschoss heraus, als sei es ein kleiner Splitter; ihr Blut sprühte aus dem Loch auf den Stein und sickerte daran herab. »Woher kommt...« Erst dann fiel die Elbin zu Boden.
Im Gegenlicht erkannte Limasar kaum, was die Elben, die er aus dem Roten Gebirge in den Südwesten des Geborgenen Landes führte, da taten. Schließlich sah er, dass sie aufsprangen.
Im selben Augenblick tauchten auf dem Überhang etwa fünfzig kleine Gestalten mit gewaltigen Metzhämmern auf, die sie mit beiden Händen führten.
»Zwerge?« Limasar presste sich an den Stein. »Über euch«, schrie er seinen Leuten zu.
Die Warnung erreichte sie nicht mehr rechtzeitig. Die Zwerge schlugen an bestimmten Stellen gegen den Stein, und das Knirschen vernahm Limasar noch auf diese Entfernung.
Krachend brach der gewaltige Vorsprung in einem einzigen Stück ab und begrub die Krieger unter sich. Das tonnenschwere Felsdach zerquetschte die Elben und Pferde wie ein Kelter die Weintrauben. Siebzig seiner vierhundert Krieger entkamen dem Anschlag oder krochen aus Hohlräumen hervor, andere steckten fest und schrien schwer verletzt um Hilfe.
Die Luft war erfüllt von Schwirren und Sirren, gleich darauf ging ein Bolzenschauer auf sie nieder und brachte dreißig von ihnen den schnellen Tod.
Die Zwerge sprangen brüllend von der Steinplatte. Sie stürzten sich mitleidslos auf die Verwundeten und Eingeklemmten, scherten sich nicht um die Rufe und waffenlos gereckten Finger. Die Metzhämmer, die eben noch Stein zerschlugen, brachen die Knochen der schlanken Elbleiber von den Beinen bis zu den Köpfen. Immer mehr Zwerge erschienen, dieses Mal trugen sie ihre Äxte, Beile, Streitkolben und Schilde mit sich. Diejenigen aus Limasars Einheit, die sich zu wehren vermochten, sahen sich einer Übermacht gegenüber. »Verfluchte Zwerge!«, schrie er und rutschte im Schutz des Gerölls vorwärts. »Sitalia möge sie alle vernichten.« Über sich hörte er Schritte über den Stein eilen, ein Schatten huschte über ihn hinweg, und dann landete ein breit gebauter Zwerg mit feuerrotem Bart und Schopf vor ihm. »Was kriecht denn da feige im Dreck?«, lachte er grimmig. »Steh auf, Spitzohr. Ich bin Ginsgar Ungewalt aus dem Clan der Nagelschmieds vom Stamm des Ersten, Borengar.« Er hielt ein zweiköpfiges Beil und einen Schild vor sich. »Du wirst denen folgen, die du in den Untergang geführt hast.«
Limasar erhob sich und zog sein Schwert. »Wie könnt ihr es wagen, uns anzugreifen?«
»Ihr seid entlarvt! Ihr alle, du und deine Fürstin, die unseren Großkönig heimtückisch ermordet hat.« Er schlug zu, und der Elb wich dem Beil aus. »Wir kennen eure Pläne. Eoil, ha! Wir haben sie vernichtet, und so halten wir es mit euch.«
Limasar stach nach dem Zwerg und traf seinen Schild. »Ihr? Die Zwerge wollen uns vernichten?«, lachte er ihn aus. »Nicht heute und nicht morgen und nicht am Ende der Welt!«
Ginsgar

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