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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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getroffen. »Wenn es keinen Platz für mich im Geborgenen Land gibt, dann schaffe ich mir einen.« Er lächelte freundlich. »Was immer ihr beabsichtigt, ich wünsche euch alles Gute. Ich bin sicher, wir werden uns wieder sehen.« Er hechtete über den Schiffsrand und tauchte ohne ein Geräusch ins Wasser ein; die Wellen verschluckten ihn.
Tungdil schaute hinab. Es gab nichts zu entdecken. Aiphatön war fort, als hätte es ihn niemals gegeben. »Ho, was geht da vor?«, rief die Schiffswache, die den Zwerg bemerkt hatte. »Ist jemand über Bord gegangen?« Der Mann kam näher.
»Nein. Ein springender Fisch.« Tungdil wandte sich um und kehrte in die Kajüte zurück.
Wie beim ersten Mal würde er den anderen nichts von seiner rätseihaften Begegnung erzählen. Er hätte ihnen nicht einmal erklären können, wo der Alb so plötzlich hergekommen war. Er bat Vraccas, dass er Aiphatön niemals als Feind gegenüberstehen würde. Und dennoch glaubte er beinahe fest daran, dass es so kommen würde. Früher oder später.

Das Geborgene Land, Königreich Urgon, Dreigipfelburg, 6241. Sonnenzyklus, Frühherbst.
    Ortger betrachtete von seiner Festung aus, wie sich der schwarze Tross näherte. »Die Untertanen Urgons haben sich in ihre Häuser verkrochen, als sie die Nachricht der Ausrufer hörten, dass sich ein befreundetes Heer nähert«, sagte er zu Mallen, der neben ihm stand. »Und ich kann es verstehen. Solche Freunde wünscht sich keiner.« Er betrachtete die Spitze des schweigenden Zuges, der die Stadt erreichte. Die Kreaturen waren breiter und größer als Orks, Furcht einflößend und schwer gerüstet.
»Ich verstehe die Furcht. In Idoslän war es nicht anders.« Mallen machte sich auf den Weg nach unten, in die Eingangshalle, um zu der Verabschiedung zu gehen. Tungdil und seine Freunde waren zusammen mit Lot-Ionan und dem Diamanten am vergangenen Umlauf in Dreigipfelburg angelangt.
»Nach mehr als fünf Zyklen ohne die Scheusale Tions marschieren sie zu Tausenden durch das Geborgene Land, sagen die Menschen.« Ortger ging an seiner Seite. »Niemand von den einfachen Leuten glaubt an die Friedfertigkeit. Es ist gut, dass die Ubariu wieder gehen. Ich habe Angst, dass es zu Übergriffen kommt. Es gibt zu viele Menschen, denen Schreckliches durch die Orks widerfahren ist.«
Die Hauptleute des Heeres betraten den Hof der Burg, die Untergründigen und die Ubariu liefen nebeneinander her und boten ein seltsames Bild. Nach den Maßstäben des Geborgenen Landes hatten sich Todfeinde zu Brüdern erklärt, was von vielen als widernatürlich betrachtet wurde.
Flagur und Sirka traten aus einem Nebengebäude und begrüßten die Ankömmlinge aufs Herzlichste; auch Tungdil stand dabei.
Ortger sagte nichts, aber seine Miene drückte aus, was er dachte: Unwohlsein, dass der Held des Geborgenen Landes sich offen für diese seltsamen Mischwesen aus Zwerg und Ork interessierte. Mehr noch, er hatte eine von ihnen als Gefährtin auserkoren, wenn man den Gerüchten Glauben schenken durfte.
»Kommt, wir gehen in den Wappensaal.« Er schritt aus, Mallen folgte ihm.
»Ihr seid der Hausherr. Wollt Ihr sie nicht begrüßen?«
»Sehr willkommen sollen sie sich erst gar nicht fühlen, Prinz Mallen. Einhunderttausend Mäuler sind nicht leicht zu stopfen, und je eher sie verschwunden sind, desto besser. Wir begehen die Verabschiedung, und das sollen sie ruhig spüren.«
Sie betraten den Saal, in dem Ingrimmsch, Goda, Lot-Ionan, Rodario, Bylanta, die Königin der Vierten, Ginsgar Ungewalt, Esdalän und die Vertreter der Herrscherinnen und Herrscher an einer runden Tafel saßen und warteten.
Die Königinnen und Könige hatten es nicht für notwendig befunden, sich persönlich nach Dreigipfelburg zu begeben. Es war alles gesagt worden, und sie hatten die Entscheidung des Magus angenommen. Der Diamant sollte das Geborgene Land verlassen. Die diplomatischen Gesandten waren Platzhalter der Höflichkeit, weil Mallen diese letzte Versammlung und die Feier gewünscht hatte.
Bald darauf kehrten Tungdil, Flagur und Sirka zurück.
Ortger erhob sich. »Willkommen auf Dreigipfelburg. Wir sind hier, um die letzten Ereignisse zu besprechen und die Helden zu ehren.« Er deutete eine Verbeugung in Richtung Flagur und Sirka an. »Nehmt nochmals meinen Dank entgegen, Flagur, für Euren Einsatz zum Wohl des Geborgenen Landes, den Ihr in Eurer Heimat fortführen werdet.« Er wandte sich an Tungdil und den Magus. »Auch Euch gebührt Ehre, dass Ihr über die Grenzen ziehen

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