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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wehrte Rodario ab. »Können wir nun zu den wirklich wichtigen Dingen zurückkehren?«
Sirka und Flagur setzten sich wieder, beide grinsten. Aber Flagurs Heiterkeit legte sich rasch. »Nein, so sah der Diamant noch niemals aus.« Er reichte ihn an Sirka weiter.
»Sprünge, schwarze Verunreinigungen«, meinte sie und schüttelte den Kopf. »Woher stammen sie? Vom Unauslöschlichen?« Sie hielt ihn gegen das Licht. »Er wirkt, als zerbräche er jeden Augenblick.« »Ich kann es mir nur so erklären.« Lot-Ionan fuhr sich über den weißen Bart - oder zumindest das, was nach der Flammenwelle davon übrig geblieben war. »Ich nehme an, dass der Alb die Macht erzwingen wollte und dabei die letzten Reste seiner eigenen Magie einsetzte, um den Schutz zu durchbrechen.«
»Das Leuchten, das wir gesehen haben: War das die Macht des Steins oder die des Unauslöschlichen?«, hakte Tungdil ein.
»Die Macht des Diamanten. Es war ein reines, klares Licht. Kurz danach muss die Verunreinigung durch das Böse geschehen sein.« Lot-Ionan schaute Flagur und Sirka nacheinander an. »Es ist wich tig zu wissen, ob Ihr glaubt, dass das Artefakt mit diesem veränderten Stein seinen Dienst tun wird oder nicht.« »Kann er nicht auch die umgekehrte Wirkung erzielen?« Rodario erbat sich den Diamanten und rieb mit dem Finger darüber. Auch wenn er sich nicht so anfühlte, die Oberfläche war glatt wie Glas. Von den Rissen spürte er nichts. »Wenn das Böse darin lauert, wecken wir es damit nicht erst? Oder anders gesagt«, er legte den Stein in die Mitte des Tisches, »was ist, wenn das Artefakt das Böse beschwört, anstatt es zurückzuhalten?« Sie schwiegen und beobachteten, wie der Diamant den Bewegungen der Wellen folgte und seine Ränder nach rechts und links senkte. Er wirkte so harmlos, bei aller Pracht dennoch unscheinbar und verriet nichts über die enorme Macht, die in ihm gespeichert war. Niemand wusste, was diese Macht bewirken würde. »Was habt Ihr gespürt, als Ihr ihn benutzt habt, ehrenwerter Magus?«, fragte Sirka. »Ihr seid bewandert in der Magie, Ihr habt sie studiert. Gab es irgendetwas, was Euch mehr als fragwürdig erschien?«
Lot-Ionan rief sich Nudins Stimme und seine geisterhafte Gestalt ins Gedächtnis. »Nein«, log er gelassen. Er bezog die Erscheinungen auf sich, weniger auf den Stein. »Nein, er ließ sich von mir einsetzen. Und ich bin weit entfernt, mit dem Bösen im Bunde zu stehen.« Hastig trank er von seinem Wein, und in der Vorwärtsbewegung versetzte ihm sein Rückgrat einen heißen Stich. Die Finger öffneten sich zu früh, beinahe wäre der einfache Becher hingefallen und hätte seinen Inhalt über den Tisch ergossen.
Tungdil atmete tief ein. »Wir sollten den Herrscherinnen und Herrschern nichts von unserem Zweifel sagen.« Rodario hatte seine Kränkung überwunden und beteiligte sich wieder an dem Gespräch. »Das kann ich nur unterstützen. Sie würden lieber ein Heer in die Schwarze Schlucht entsenden, um die Scheusale zu bekämpfen, als das zweifelhafte Artefakt zum Einsatz zu bringen.« Er schnippte gegen den Diamanten. »Ich bin dafür, dass wir es dennoch versuchen. Es ändert nichts, sondern es beschleunigt die Angelegenheit. Entweder dieses Artefakt funktioniert, und niemand wird jemals von unseren Zweifeln und diesem Abend in der Wogenschwinge erfahren, oder es funktioniert nicht, und dann können sie das Heer immer noch entsenden.« »Um es anders zu sagen: Wir haben keine Wahl«, meinte Flagur. »Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Aufklärer der Scheusale die fehlende Barriere bemerken. Der Diamant muss zurück an seinen Platz.« Lot-Ionan hob den Kopf und schaute hinaus auf die abendlichen Wellen. »Notfalls gibt es noch mich. Die Kraft des Diamanten wird sich für starke Zauber einsetzen lassen, mit denen ich die ersten Wellen der Angreifer zurückschlagen kann.«
»Ihr seid sicher, dass Euer Verstand sein altes Wissen zurückerlangt hatte?«, sagte Sirka vorsichtig, um aus der halben Beleidigung eine Viertel Beleidigung zu machen.
Der Magus lächelte sie an. Es war ein zuversichtliches, vollkommen überzeugendes Lächeln. »Ich fühle mich, als besäße ich das Wissen von zwei Magi«, gab er zurück. »Mein Blut hat den letzten Rest meines Körpers erreicht und den Stein darin aufgelöst.« Er tippte sich gegen die Schläfe. »Auch darin. Ich sehe die Formeln wieder klar wie zu meinen besten Tagen.« Und nach kurzem Schweigen setzte er hinzu: »Nein, es sind meine besten Tage.

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