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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Ohne ihre unerschütterliche Hartnäckigkeit, die starken Arme und den Glauben an das Gute säßen wir beide nicht an diesem Tisch. Sie haben in der Vergangenheit vieles geopfert.«
»Wie Recht Ihr habt, Prinz Mallen«, sagte eine weiche Stimme vom Eingang her. Eine Elbin in fließenden, hellgrünen und gelben Gewändern stand dort und wartete auf ein Zeichen, sich zu ihnen gesellen zu dürfen. Der Prinz und Alvaro sahen sich verblüfft an. Elben außerhalb ihres Reiches Älandur zu Gesicht zu bekommen war höchst ungewöhnlich und bislang nur bei Kriegen der Fall gewesen.
»Kommt zu uns, Rejalin«, rief Nate, und ein Diener schob den Stuhl zu seiner Linken zurück. Nun wurde klar, für wen der Platz bestimmt war. »Leistet uns Gesellschaft.«
»Sehr gern, König Nate.« Sie kam näher, jede Bewegung eine einzige Komposition von ausgesuchter Anmut, die dem Rest der Bewohner des Geborgenen Landes unerreichbar blieb. Rejalin trug ihr langes helles Haar zu einem Kranz um das Haupt geflochten, in dem filigraner Schmuck funkelte. Mallen bewunderte sie bereits jetzt; und als sie sich leicht verneigte und ihn mit »Ich grüße Euch, Prinz Mallen von Idoslän« ansprach, stand er kurz davor, ihr zu verfallen. Keine Frau, die er kannte, besaß solche blaugrünen Augen.
»Rejalin gehört zu einer Abordnung aus Älandur, die mir Fürst Liütasil sandte«, erklärte der König, während die Elbin ihr Obst kostete. Der an sich schnöde Vorgang der Nahrungsaufnahme geriet bei ihr zu einem Schauspiel höchster Eleganz.
Sie hob den Kopf und lächelte Alvaro und Mallen zu. »Es ist an der Zeit, dass mein Volk nicht länger allein über großes Wissen verfügt. Fürst Liütasil beschloss, es den Herrscherinnen und Herrschern zu überlassen. Sofern sie sich als würdig erweisen.«
Alvaro senkte seine Gabel, die er eben zum Mund führen wollte, und schaute Rejalin herausfordernd an. »So? Man muss sich erst als würdig erweisen, um die Gnade der Elben zu erhalten?« Er legte die Hände zusammen und betrachtete sie. »Was bedarf es denn, um zum Kreis der Auserwählten zu gehören?«
Rejalin pflückte sich eine Frühbeere vom Stängel, der auf ihrem Teller lag. »Das darf ich nicht sagen«, erwiderte sie freundlich und mit einer besänftigenden Melodie in der Stimme, die einen wutschnaubenden Ork vom Angriff abgehalten hätte. »Wir sehen, wir prüfen ohne Worte und tragen unserem Fürsten unsere Einschätzung zu.«
»Dann sagt mir, Rejalin, wie es sein kann, dass einer der größten Helden des Geborgenen Landes«, er deutete auf seinen Herrn, »noch keinen Besuch von einer elbischen Abordnung erhielt?« Er lauerte auf ein falsches, beleidigendes Wort.
Sie begab sich nicht auf das dünne Eis, sondern warf Mallen einen langen Blick zu, der dicht an den Ausdruck herankam, den Frauen ihren Geliebten vorbehielten. »Sie sind gewiss bei Euch angekommen, Prinz Mallen, während Ihr Euch auf die Reise nach Tabain begeben habt«, sprach sie den Regenten direkt an und strafte den Krieger mit Nichtbeachtung. »Ihr werdet sicherlich von der Abordnung meiner Brüder und Schwestern erwartet. Von Älandur nach Idoslän ist es eine gehörige Strecke.« Sie lächelte, und er erwiderte die Freundlichkeit, ohne nachzudenken.
Alvaro hatte noch lange nicht aufgegeben. »Dieses Wissen Eures Volkes«, hakte er ein, »worum soll es dabei gehen? Wie man schönere Musik macht?«
»Fortschritt«, sagte sie, ohne ihm den Kopf zuzuwenden und den Prinzen weiter bannend. »Es betrifft alle Bereiche des täglichen Lebens. Auch die Kunst.« Sie senkte die Augen kurz, danach blickte sie den Krieger an. »Ihr klingt nicht sehr freundlich, Herr Alvaro.«
Er lehnte sich im Stuhl zurück. »Ich wäre sehr froh gewesen, Euer hübsches Gesicht bei der Schlacht von Porista zu sehen. Aber die Elben hatten es ja vorgezogen, in ihrem Wald zu bleiben.«
»Wir kämpften gegen die Albae, Herr Alvaro«, berichtigte sie schärfer als bislang, was der Krieger mit einem Grinsen kommentierte. Endlich verlor sie die Beherrschung.
»Sicher habt Ihr gegen die Albae gekämpft. Wir alle haben bei Dsön Balsur gegen die Albae gekämpft und beinahe alle gegen die Avatare«, setzte er nach. »Wir haben einen Beitrag geleistet, um Älandur vor Euren boshaften Verwandten zu schützen, aber wie dankt Ihr es dem Geborgenen Land? Das ist für mich ein Mysterium, das ich mir nicht erklären kann.« Er langte nach seinem Becher und prostete ihr zu. »Seid die Erste, die es vermag, ich bitte Euch,

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