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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nichts gegen die Elben habe. Solange sie mir keine andere Erklärung geliefert haben als die, welche Ihr Rejalin liebenswürdigerweise eröffnet habt, bleibe ich allerdings achtsam.« »Lass es gut sein«, meinte Mallen und schlug ihm auf die Schulter. »Es sei dir vergeben, wenn du zukünftig nicht mehr in meiner Gegenwart damit anfängst. Ansonsten magst du deine Meinung frei äußern.« Er wusste, dass viele Veteranen aus seinem Heer die Ansicht des Offiziers teilten. Wenn er ihnen verbot, sie laut auszusprechen, schürte er nur die Vorbehalte gegenüber den Elben.
»Habt Dank, mein Prinz«, verneigte sich Alvaro. Sie erreichten die Treppen, die nach unten in den Festsaal führten, wo sich die Gäste bereits versammelt hatten. Die Kostüme waren farbenfroh, ausgefallen, manche gewagt. Tiergestalten tummelten sich ebenso wie Phantasiewesen, ja, sogar zwei Orks und einen Alb erkannten die Männer aus Idoslän.
»Das wird Rejalin aber gar nicht gefallen«, meinte Alvaro grinsend und deutete auf den Alb. »Jetzt passt deine Gehässigkeit sehr gut zu einem Gnom«, rügte ihn Mallen. »Pass auf, dass dir deine Maskerade nicht anhaftet und du sie auf immer tragen musst.«
Sie schritten die Stufen hinunter, und ein Ausrufer verkündete den Besuchern, wer sich näherte. Beifall brandete auf, man verbeugte sich vor einem Helden und Prinzen doppelt so gern.
Mallen ertappte sich dabei, wie er Rejalin in der Menge suchte. Er fand sie neben dem Eingang. Sie trug ein Kleid, wie es einzig von Elben gewoben werden konnte; es schien aus Silberfäden und funkelnden Sternen zu bestehen. Zusammen mit dem geschmückten Haarkranz erweckte sie den Anschein, als lebendig gewordenes Sternbild einer Elbengöttin aus dem Nachtfirmament hinab zu den Sterblichen gestiegen zu sein. Rejalin lächelte ihm zu und verneigte sich ebenfalls.
Für den Prinzen erstarrte die Welt, er besaß fortan ausschließlich Augen für sie. Selbst als König Nate im Kostüm eines Magus vor ihm erschien und ihn willkommen hieß, schaute er an ihm vorbei, um die Elbin nicht aus den Augen zu verlieren. Nichts war im Stande, sich mit ihrer Makellosigkeit zu messen, weder das kristallene Geschirr noch das reine Gold an den Wänden, die wunderschönen Bilder an der Decke ... Alles bis auf sie wurde mit einem Schlag hässlich, grau, simpel.
»Prinz Mallen, hört Ihr mich?«, versuchte es König Nate. »Ich sagte, Ihr werdet den Diamanten bewundern können.«
Nun musste er sich doch losreißen. »Welchen Diamanten?«, fragte er abgelenkt, dann fiel es ihm ein. »Oh, Ihr meint den Diamanten!«
Nate blinzelte wissend. »Er wäre das Einzige, das es mit Rejalins Ebenmäßigkeit aufnehmen könnte.« Mallen schaute wieder nach ihr, aber sie war in dem festlichen Treiben verschwunden. Enttäuschung machte sich breit, er sah zu Nate. »Ihr wollt den Stein zeigen? Weshalb?«
»Fürchtet Ihr eine Gefahr, Prinz Mallen?«, wunderte sich der König. »In diesem Saal befinden sich ausschließlich Personen, denen ich vertraue. Niemand würde es wagen, die Hand nach meinem Besitz auszustrecken.« Er hob die Rechte, und sein Zeichen wurde auf einer nahen Empore gesehen. Die leise Musik verstummte, Fanfaren schmetterten los und richteten die Aufmerksamkeit aller auf den Herrscher Tabains. Nate stieg die Stufen zu seinem Thron hinauf. »Freunde und Vertraute! Mögen die Winde draußen stürmen, wir lassen uns das Fest zu Ehren von Prinz Mallen, Herrscher über Idoslän und Held in zahlreichen Schlachten für unsere Heimat, nicht verleiden.« Die Menge klatschte begeistert. Nate zeigte auf Rejalin, die neben Mallen erschien. »Und auch das Volk Älandurs beehrt uns mit seiner Anwesenheit, indem es uns eine strahlende, kluge Schönheit sandte. Rejalin ist mein Gast und führt mit mir Gespräche darüber, wie das Wissen beider Reiche zum gegenseitigen Nutzen gedeihen kann.« Erneut spendeten die Besucher Beifall.
»Blendende Schönheit dient meistens dazu, über einen unsichtbaren Makel hinwegzutäuschen«, sagte Alvaro halblaut. Einer der als Ork verkleideten Besucher wandte ihm den Kopf zu.
König Nate gab den Wachen an der Tür ein Zeichen. Sie öffneten sie, und ein Bediensteter brachte zu der festlichen Hymne Tabains ein Samtkissen mit einem Diamanten herein. Die Leute hielten den Atem an. Der Stein fing das Licht der unzähligen Leuchter ein und glühte mit kaltem Feuer.
»Menschen und Elben sind hier versammelt. Daher möchte ich die Runde der Völker vervollständigen, indem ich die

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