Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)
bleibe und dir helfe, das Haus fertig zu renovieren?“
Tess hätte am liebsten ja gesagt, aber sie wusste, dass Damien niemals erlauben würde, dass ihre Partnerin blieb, um ihr zu helfen. Er wollte Tess – und nur sie allein. Sie sollte sein Haus in ein Zuhause verwandeln. Lächelnd schaute sie ihre Partnerin an. „Nein. Aber danke. Das ist etwas, das ich allein machen muss. Verstehst du?“
„Nicht wirklich, aber deine Erklärung genügt mir.“
Tess deutete auf sie. „He, bist du nicht die Einzige im Büro zurzeit?“
„Ja.“
„Na dann, wir brauchen dich da.“ Sie hielt kurz inne und dachte an eine Sache, die ihr Bauchschmerzen bereitete. „Du hast doch Mary nicht Bescheid gesagt, als das Krankenhaus angerufen hat, oder?“
Olivia schüttelte den Kopf. „Nein. Ich dachte, es ist besser, erst einmal abzuwarten und zu sehen, was hier los ist, bevor ich sie in ihren Flitterwochen störe.“
„Gut.“ Die Dinge zwischen ihr und ihren Partnerinnen hatten sich wirklich verändert. Vor fünf Jahren hatten sie sich fast nur über Sachen unterhalten, die die Arbeit betrafen. Wenn man sie sich heute dagegen anschaute …
Verlegen lächelnd sah Tess Olivia an. „Ich kann nicht glauben, dass du hergekommen bist.“
„Warum?“
„Wir sind Geschäftspartnerinnen …“
Olivia beugte sich vor und nahm sich eine Fritte von Tess’ Teller. „Wenn du sagst, dass wir keine Freundinnen sind, dann hau ich dir eine runter … was, nebenbei bemerkt, nicht zum Besten für deine Genesung wäre.“
„Das ist wahr“, stimmte Tess lachend zu.
Immer noch an der kalten Fritte knabbernd, fuhr Olivia fort: „Hör zu, Tess, wir drei, du, Mary und ich, wir mögen vielleicht ‚nur‘ als Geschäftspartnerinnen angefangen haben, doch meiner Meinung nach sind wir heute mehr als das. Ich denke, wir haben alle zusammen eine Menge durchgemacht. Wir alle haben etwas hinter uns gelassen … etwas, das vielleicht nicht so toll war, etwas, vor dem wir immer noch weglaufen möchten, doch ich meine, vielleicht verbindet uns das miteinander.“
Tess nickte. „Vielleicht.“
„Ich glaube, es hat einen Grund, dass wir uns getroffen haben. Und ich hoffe, dass wir jetzt Freundinnen sind.“ Sie schaute Tess schüchtern an. „Weißt du, ich denke, es ist nicht so schlecht, dass wir uns aneinander anlehnen können.“
Olivias Worte klangen so leidenschaftlich und ehrlich, und es war schwer für Tess, sich darauf einzulassen. Jedenfalls im Augenblick. Zu viel war mit Damien und den Geistern der Vergangenheit, die er heraufbeschworen hatte, passiert. Im Moment konnte Tess ihrer Partnerin nur zunicken, doch sie hoffte, dass Olivia diese kleine Geste verstehen würde, sie als ein Zeichen nehmen würde, als ersten Schritt in Richtung Zukunft und Freundschaft.
Und was Olivia anging, so tat sie das auch. Lächelnd zeigte sie auf Tess’ Teller mit dem Croque Monsieur. „Kann ich einen Bissen davon abbekommen?“
„Sicher.“ Tess reichte ihr die ungegessene Hälfte.
Nachdem sie einen Happen davon abgebissen hatte, seufzte Olivia: „Oh, ist das gut.“
„Stimmt, das finde ich auch.“ Tess strahlte sie an.
„Ich kann es nicht fassen, dass du mir hier was zu essen gibst. Ich habe das Büro so schnell verlassen, dass ich nichts mitnehmen konnte … du weißt, wie sehr ich es hasse, ohne Proviant irgendwohin zu gehen.“
Tess nickte und erklärte mit gespielter Ernsthaftigkeit: „Ich weiß. In dieser Beziehung bist du verrückt.“
„Pass auf, was du sagst, oder du bekommst keinen von den Trüffeln, die ich mitgebracht habe. Ich hatte noch einen Vorrat in der Tiefkühltruhe, den ich mir schnell schnappen konnte, bevor ich losfuhr.“
„Du bist so eine Naschkatze, Liv.“
„Das sagen alle.“ Sie griff in ihre Handtasche und holte eine Tupperdose heraus, die sie Tess reichte. „Du wirst ausrasten, Tess York.“
Lächelnd lehnte sich Tess auf ihr Kissen zurück, eine Tupperdose voller Schokoladentrüffel vor sich liegend. „Also, wie viele Kunden hast du im Moment am Wickel?“
„Drei.“
„Oh, Mensch. Dann solltest du schleunigst zurückfahren.“
„Erst wenn ich weiß, dass bei dir alles in Ordnung ist.“
„Mir geht es gut.“
Olivia runzelte erneut die Stirn. „Du bist gern mit diesem Typen zusammen, was?“
Tess hörte die Frage, war aber viel zu sehr mit der plötzlichen Erkenntnis beschäftigt, die ihr in den Kopf geschossen war, um auf Anhieb antworten zu können.
Olivia seufzte nur. „Wir alle drei
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