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Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)

Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)

Titel: Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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und tastete nach ihren Krücken.
    „Brauchst du etwa Hilfe?“, fragte er.
    „Nein.“
    Seine blauen Augen funkelten Unheil verkündend, als er auf sie zuging. „Hast du etwas Interessantes gefunden?“
    „Wie?“
    „In meinem Schreibtisch. Als ich hereinkam, schienst du auf irgendetwas fixiert zu sein.“
    „Eine Spinne.“
    Er sah sie erstaunt an. „Du hast eine Spinne gesehen?“
    „Eine große schwarze und haarige“, erklärte sie, wohl wissend, dass er ihr nicht glaubte, sondern sie darüber hinaus auch für eine totale Idiotin hielt. Sie trat die Flucht nach vorn an und platzte mit der Wahrheit heraus. „Okay, ich habe geschnüffelt und habe dort zwei Fotos gesehen. Es tut mir leid, es war unhöflich …“
    Er erwiderte nichts, und seine Miene erschien ihr undurchdringlich. War er wütend? Verärgert? Peinlich berührt? Wer weiß. Er ließ sich nichts anmerken. Vielmehr wechselte er ganz und gar das Thema. „Bist du hungrig?“
    „Ein bisschen“, antwortete sie unsicher.
    „Gut. Ich habe beschlossen, dass wir in deinem Zimmer zu Mittag essen.“
    „Einverstanden.“ Genau genommen hatte sie nichts dagegen, ihren Fuß nicht weiter zu belasten, denn sie hatte wieder Schmerzen.
    Zufrieden nickte er ihr zu. „Wir sehen uns in zehn Minuten. Ich will zuerst noch duschen.“
    Tess hielt inne. Und zum ersten Mal, seit Damien sie an seinem Schreibtisch sitzend vorgefunden hatte, sah sie ihn richtig an. Von den Schuhen bis hin zu seinen strubbelig abstehenden Haaren war er über und über mit Schmiere bedeckt. An seinen Händen und der Kleidung klebte wahrscheinlich eine Mischung aus Mörtel und Fliesenkitt. Die Vorstellung, wie oft er früher so ausgesehen hatte, erregte sie.
    Er sah sie eindringlich an. „Was ist?“
    „Was meinst du?“, erwiderte sie und warf ihm einen unschuldigen Blick zu.
    „Wieso guckst du mich so an? Was hat dieses Grinsen zu bedeuten?“
    Grinste sie etwa? Das war nicht gut. „Du hast mich bloß an diesen Typen erinnert, den ich vor langer Zeit kannte.“
    „Ach, wirklich?“, fragte Damien mürrisch.
    Sie nickte. „Ja. Ständig kam er an, um an mir rumzufummeln, auch wenn sein Gesicht und seine Hände mit Farbe oder etwas genauso Ekelhaftem bedeckt waren.“
    „Ja, ich erinnere mich an den Typen“, gestand er und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Er war immer so verdammt scharf darauf, dich zu sehen, dass er ganz vergaß, sich zu waschen und zurechtzumachen, bevor er zu dir fuhr.“
    „Ich habe ihm erlaubt, meine Dusche zu benutzen, oder etwa nicht?“ Spitzbübisch lächelnd schaute Tess ihn an.
    Damien grinste. „Du hast mehr als das getan.“
    Schamesröte schoss Tess in die Wangen, und sie musste lachen. „Ach, hör doch auf.“
    Während er sich ihr näherte, verschlang er sie mit seinen Blicken. „Du warst verdammt gut darin, die Farbe von der intimsten aller Stellen zu entfernen.“
    „Sogar schon damals habe ich mich ganz und gar meiner Aufgabe gewidmet.“
    „Das will ich meinen.“ Ohne Vorwarnung hob er sie hoch. „Zu schade, dass du diesen Verband trägst. Ich könnte heute ein wenig Hilfe unter der Dusche gebrauchen.“
    Einen Augenblick lang wollte sie sich wehren, wollte sich aus seinen Armen befreien. Doch das Gefühl verschwand schnell wieder. Sie brauchte ihn nicht zu bekämpfen oder gar zu fürchten. Ganz gleich, welche Motive ihn bewogen hatten, sie nach Tribute kommen und das Haus renovieren zu lassen, tief in ihrem Herzen, in ihrem Inneren wusste sie, dass Damien Stanhope niemals etwas täte, dass sie sich wie ein gefangenes, verängstigtes Tier fühlen würde.
    Sie näherten sich der Tür zur Bibliothek, als Tess rief: „Warte. Meine Krücken.“
    „Nein. Keine Krücken, du bleibst jetzt im Bett.“
    „Schön. Ich werde einfach Olin bitten, sie mir zu bringen. Wir sind mittlerweile dicke Freunde geworden.“
    „Ja, genau.“ Damien verlagerte ihr Gewicht in seinen Armen, während er weiterging. „Komm schon, Tess. Ich brauche dich gesund und auf den Beinen, damit du deinen Job erledigen kannst.“
    Tess lachte, während sie auf den Hausflur zusteuerten. „Die körperliche Arbeit geht dir wohl schon auf die Nerven, was?“
    „Fliesen zu legen war noch nie etwas, das mir großen Spaß gemacht hat. Maurerarbeiten mag ich allerdings gern.“ Er trat ins Gästezimmer und setzte sie auf dem Bett ab. „Es fällt dir vielleicht schwer zu glauben, aber bei meinen Baustellen in Kalifornien schau ich von Zeit zu Zeit vorbei, um

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