Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)
„Irgendjemand, den du kennst?“
„Das bezweifle ich“, antwortete er aufgebracht. „Die Frauen, die ich kenne, würden mich niemals bis hierher verfolgen und in eins meiner Häuser einbrechen.“
„Bist du da so sicher?“
„Genau genommen, Miss York“, fuhr Olin schnell dazwischen und wich dabei ihrem Blick aus, „hat die Frau gesagt, dass sie eine Freundin von Ihnen ist.“
„Was?“, rief Tess schockiert.
Olin nickte. „Sie wurde hierhergebracht und wartet unten im Foyer. Soll ich sie hochbringen?“
Damien antwortete zuerst. „Unbedingt.“
7. KAPITEL
„Du weißt, dass das verrückt ist?“
Während sie auf dem Bett saß, an derselben Stelle, die vor nicht einmal sechzig Sekunden Damien eingenommen hatte, schaute Olivia Winston Tess mit ihren großen braunen Augen besorgt an.
Ihre Geschäftspartnerin, Meisterköchin und mittlerweile beinah richtige Kriminelle hielt mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. „Ich werde dich jetzt mit nach Haus nehmen.“
„Ich kann noch nicht gehen“, widersprach Tess.
Olivia schaute sie finster an. „Kannst du nicht? Hält der Typ dich hier gegen deinen Willen gefangen …?
„Nein, nein, nein. Ich habe mir während der Renovierungsarbeiten den Fuß verletzt, und er … hat mir aus der Klemme geholfen.“ Sie überlegte, wo Damien jetzt sein könnte. Bevor er sie allein gelassen hatte, war er sehr höflich zu Olivia gewesen, zu der Frau, die immerhin die Tür zu seinem Haus aufgebrochen hatte.
Olivia holte tief Luft und atmete hörbar wieder aus. „Mein Gott, Tess. Als das Krankenhaus anrief und nach dir fragte, bin ich vor Sorge beinah verrückt geworden.“
„Warte … Das Krankenhaus hat dich angerufen?“
„Sie haben im Büro angerufen. Es war die Nummer, die du auf dem Formular in der Notaufnahme angegeben hast.“ Ihr Tonfall ließ erkennen, wie sehr sie der Anruf mitgenommen hatte.
Tess lehnte sich in die Kissen zurück und blickte ihre Partnerin entschuldigend an. „Es tut mir leid, dass du dich so erschreckt hast. Es ist bloß eine Schnittwunde. Sie wurde genäht, und morgen bin ich bestimmt auf den Beinen und kann mich wieder bewegen.“
Olivia brauchte einen Augenblick, um die Informationen zu verarbeiten. Als sie sich ein wenig beruhigt zu haben schien, hakte sie nach: „Also geht es dir gut hier … Ich meine, abgesehen vom Fuß? Der Typ ist in Ordnung?“
„Er ist toll.“
„Ja, das ist er“, bestätigte Olivia trocken, „er sieht wirklich umwerfend aus … aber behandelt er dich auch gut?“
Tess musste lachen. „Sehr gut, wirklich. Mach dir keine Sorgen.“
„Ich bitte dich, Tess. Du bist im Haus eines Kunden, bei einem Typen, der im Grunde genommen ein Fremder für dich ist. Das ist nicht richtig. Ich denke wirklich, du solltest deine Sachen packen und nach Hause kommen.“
Nervös kaute Tess auf ihrer Lippe herum. Sie wollte es eigentlich nicht so weit kommen lassen, wollte ihrer Partnerin nicht die Wahrheit sagen. Aber Olivia sah nicht so aus, als ob sie im Begriff wäre, das Thema zu den Akten zu legen. „Hör zu, Liv, Damien Stanhope ist nicht bloß irgendein Kunde, und er ist ganz sicher kein Fremder.“
„Ach nein?“, stieß Olivia verblüfft hervor.
„Damals, in meiner College-Zeit, waren wir das Paar.“
Olivias Miene hellte sich auf. „Oh.“
„Ja, er wollte, dass ich sein Haus renoviere. Es war das erste Haus, das er gekauft hat, und zwar schon damals, als wir noch miteinander ausgegangen sind. Und wir haben dort eine Menge Zeit zusammen verbracht … Ich kenne diesen Ort also wirklich wie meine Westentasche.“
Olivia zuckte die Schultern. „Na, dann macht es Sinn, dass er dich engagieren wollte.“
Tess hoffte, dass diese Erklärung reichen würde. Doch Olivia war mit ihren Fragen noch nicht am Ende. „Warum hast du mir nichts davon erzählt?“
Obwohl Tess den Grund kannte, wollte sie ihn ihrer Freundin jedoch nicht nennen. „Ich weiß es nicht.“
Die drei Partnerinnen von „No Ring Required“ hatten Geheimnisse in ihrer Vergangenheit wie auch in der Gegenwart. Und jede hatte ihr Bestes gegeben, um sie geheim zu halten. Aber Tess wusste genauso gut wie auch Olivia und Mary, dass diese Geheimnisse letzten Endes stets ihren Weg ans Tageslicht fanden. Vielleicht war es dieses Wissen, das Olivia davon abhielt, weiter herumzuschnüffeln und Tess auszuquetschen. Was immer auch der Grund war, Tess war ihr dankbar dafür.
„Also“, sagte Olivia, „möchtest du wenigstens, dass ich
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