Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)
ihrer Brust. „Also, was hast du ihnen gesagt?“
„Ich habe ihnen gar nichts gesagt“, gab Damien ihr ungerührt zu verstehen. „Ich habe sie gefragt, wo ich unterschreiben soll.“
Tess sah ihn an. Bis auf die Narbe an ihrem Oberschenkel fühlte sich ihr ganzer Körper wie betäubt an. Aus irgendeinem Grund brannte die Haut dort wie der Teufel.
Vielleicht weil sie sich mit dem Teufel eingelassen hatte.
Sie ließ Damien vor dem Feuer stehen und ging zum Sofa hinüber, um sich hinzusetzen. Sie kam sich wie der größte Dummkopf der Welt vor: wie glücklich sie gewesen war, wie viel Vertrauen sie entwickelt hatte … das Geschenk, das sie in stundenlanger Arbeit für ihn entworfen hatte. Doch vor allem fühlte sie sich wie eine Idiotin, weil sie geglaubt hatte, dass es eine gemeinsame Zukunft für sie geben könnte.
Offensichtlich waren sie nicht füreinander bestimmt und es auch nie gewesen.
Mit dem Rücken zum Feuer stehend, versuchte Damien es zu erklären. „So läuft das Geschäft. Es ist ein super Deal.“
„Da bin ich sicher.“
„Und ich weiß, dass du viel Arbeit in die Immobilie gesteckt hast, daher wirst du eine beträchtliche Entschädigung bekommen …“
„Ich will dein Geld nicht, Damien“, sagte sie, und an ihrem Blick und Tonfall war abzulesen, wie sehr sie das Angebot, das er soeben gemacht hatte, beleidigt hatte.
Aber Damien verstand nicht. „Warum nicht, verdammt? Du könntest es für dein Geschäft verwenden oder …“
„Oder nichts“, unterbrach sie ihn angewidert.
Doch aus irgendeinem Grund ließ Damien nicht locker. „Nimm das Geld, Tess.“
Sie stand auf, ging erhobenen Hauptes zu ihm herüber und schaute ihm mit gefasster Miene ins Gesicht. Nur ihre Unterlippe zitterte. „Was ist los mit dir?“
Seine blauen Augen wirkten fast leblos, so teilnahmslos schauten sie drein. „Was meinst du?“
„Vor ein paar Stunden hast du noch meinen Hals geküsst.“
„Dinge verändern sich“, antwortete er kalt.
„Und was genau hat dich verändert?“ Sie ließ nicht locker.
„Komm schon, ich kann es vertragen. Ich bin kein kleines Mädchen mehr, wie wir beide wissen.“
Er senkte den Blick und wandte sich zur Tür. „Ich muss zurück zum Haus. Aber du solltest dir darüber im Klaren sein, dass morgen die Bulldozer kommen. Um acht Uhr morgen früh.“
„Was?“, rief sie ihm nach.
„Acht Uhr morgens“, wiederholte er, dann ging er hinaus.
Sie folgte ihm nach draußen in die kalte Nachmittagsluft.
„Die Uhrzeit habe ich verstanden, Damien.“
„Sie wollen so schnell wie möglich anfangen, Tess.“
Ihre Socken wurden von dem Schnee auf dem Fußgängerweg allmählich feucht, während sie zusah, wie er davonging. Dann dämmerte es ihr endlich. Dumme, törichte Tess, die es zugelassen hatte, sich in ein Märchen entführen zu lassen, in dem das Happy End fehlte.
Vom ersten Tag an hatte er vorgehabt, das Haus abreißen zu lassen. Er wollte sie dazu bringen, ihren Traum zu verwirklichen, ihr perfektes Familienhaus zu bauen, um es dann zu zerstören … und dabei gleichzeitig die Frau, die ihm wehgetan hatte, fertigzumachen.
Damien hatte fast sein Auto erreicht, als sie schrie: „Bleib genau da stehen!“
Er gehorchte und drehte sich zu ihr um. Sein kalter Blick traf sie, während sie auf ihn zuging. „Du wirst noch erfrieren. Geh lieber wieder rein.“
Sie stand ihm gegenüber und empfand nichts als das brennende Verlangen, ihn zu schlagen. „Du wusstest von Anfang an, dass dieses Haus möglicherweise dem Erdboden gleichgemacht werden würde?“
„Es gab viele Möglichkeiten.“
„Und du hast mich ermuntert, bei der Ausstattung die schönsten Materialien zu wählen …“ Sie schüttelte den Kopf. „Meine Traumvorstellung zu verwirklichen.“
Er lehnte sich gegen die offene Tür. „Ich wollte, dass du weißt, wie es sich anfühlt, wenn dir etwas aus den Fingern gerissen wird, das du liebst.“
Sie sah ihn nur an, nicht imstande zu glauben, was sie da hörte. „Oh, Damien. Glaubst du wirklich, ich würde gefühlsmäßig am Boden zerstört sein, weil dieses Haus abgerissen wird?“
Er antwortete nicht, doch sein Gesicht wurde hart wie Stein.
„Du verstehst es nicht, oder?“ Wütend blickte sie ihn an.
„Was verstehen?“, murmelte er.
„Womit du mir wirklich einen Schlag versetzt hast. Denn du hast mich verletzt, Damien. Damit wir uns da nicht falsch verstehen … deine Rache ist dir geglückt. Doch was mir wirklich wehtut, ist, dass ich
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