Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)
zu lassen und zu versuchen, wenigstens einmal in seinem jämmerlichen Leben glücklich zu sein. Doch er spürte in sich einen Zwang, der stärker war als seine Gefühle für Tess, etwas, das in den letzten sechs Jahren immer heftiger geworden war, eine unbestreitbare Kraft, die ihn antrieb.
Damien stellte sein Champagnerglas ab und wandte sich Tess zu. Für ihn hatte sie nie zuvor schöner ausgesehen. Ihr Gesicht strahlte vor Glück. Der Trottel, der Dummkopf in ihm musste ständig daran denken, wie wunderbar es wäre, sie jeden Morgen so zu sehen, jeden Morgen, wenn er die Augen aufschlug.
Energisch versuchte er, den Anflug von Wut zu unterdrücken. „Sag mal, Tess, kann ich dich etwas fragen?“
„Sicher.“
„Bedauerst du irgendetwas?“
Sie lachte. „Jede Menge.“
„Nein. Ich meine, tut es dir leid, dass du hergekommen bist?“
„Ich hatte keine große Wahl, wenn du dich erinnerst.“ Sie lächelte ihn über ihr Champagnerglas hinweg an. „Aber nein, ich bin froh, dass hier bin.“ Sie zuckte die Schultern. „Vielleicht fing es für dich als ein Akt der Vergeltung an, vielleicht ist es das immer noch, doch ob es dir nun passt oder nicht, letztendlich erweist es sich für mich als das Beste, was mir jemals passieren konnte.“
Er runzelte die Stirn. „Wieso das denn?“
Für einen Moment zögerte sie. „Zum ersten Mal in den letzten sechs Jahren, vielleicht sogar noch länger, fühle ich mich frei …“
Verblüfft sah er sie an. Verdammt! Er war bereits dabei, seinen Plan in die Tat umzusetzen, einen genau ausgefeilten Plan. Er war bereit, die Träume, die sie in den letzten zwei Wochen aufgebaut hatten, zu zerstören. Aber nun? Sie hatte bereits ihren Frieden mit ihm und ihrem Aufenthalt hier gemacht? Sie hatte ihre Freiheit darin gefunden, hier zu sein, und er war dafür verantwortlich?
Was nun, zum Teufel? Hatte sie es verdient, sich frei zu fühlen, nach dem, was sie ihm angetan hatte? Und hatte er immer noch das Recht, sie dafür bezahlen zu lassen? Nach allem, was er gesehen hatte?
Er wusste es nicht. Doch als sie ihr Glas abgestellt und das Laken von seinem Körper gezogen hatte, um ihn am Ohr, dann am Hals und auf die Brust zu küssen, beschloss er, dass er in dieser Nacht keine Antwort brauchte.
Was er brauchte, war sie, ihr Herz, ihre Augen, die seinen Blick auffingen, während sie seine Brust mit Küssen übersäte, dann zu seinem Bauch hinunterglitt und noch tiefer, wo er sich am meisten nach ihrer Berührung sehnte …
Als Tess bei strahlendem Sonnenschein, der durch die Schlafzimmerfenster fiel, erwachte, lag Damien nicht mehr neben ihr. Zuerst ergriff sie Panik, weil sie dachte, dass er schon nach Kalifornien abgereist war, doch dann las sie die Notiz auf dem Kopfkissen und beruhigte sich wieder.
Er hatte einen Geschäftstermin und würde um ein Uhr zurück sein.
Fünf Stunden … was könnte sie bis dahin tun? Das Haus war fertig, die Möbel standen an ihrem Platz, die Geräte waren geliefert und angeschlossen. Sicher, sie könnte jetzt packen, aber was sollte das für einen Spaß machen?
Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie könnte sich um ein Weihnachtsgeschenk für Damien kümmern. Das perfekte Geschenk.
Aufgeregt sprang sie aus dem Bett und stürmte ins Badezimmer. Sie hoffte nur, dass sie jemanden auftreiben könnte, der das entsprechende Können und die Geschicklichkeit besaß, um es anzufertigen. Denn sie wollte ein perfektes Abbild von dem, was in diesem Haus zwischen ihnen beiden geschehen war, herstellen lassen.
Sie wusste, dass der Versuch, in so kurzer Zeit das perfekte Geschenk zu finden, wenig Aussicht auf Erfolg hatte, doch sie musste es unbedingt versuchen.
Es war nur ein Geschäft.
Das würde Damien sich bis zu seinem Tod immer wieder vor Augen halten.
Er steuerte seinen schnittigen schwarzen Wagen die Auffahrt hinauf und stellte den Motor ab. Bevor er ausstieg, blickte er zu dem kleinen roten Haus und stellte sich einige kritische Fragen. Löste dieser Ort in ihm irgendwelche Gefühle aus, die er jetzt nicht gebrauchen konnte? Empfand er Wärme, Fürsorge, Verletzbarkeit und Freude?
Natürlich spürte er das, und sofort zwang er sich, diese Gedanken beiseitezuschieben.
Vom ersten Tag an hatte er den Plan gehabt, dass Tess sich in ihn verlieben, das Haus lieben sollte. Danach wollte er es, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, verkaufen. Dann wäre er ein kalter Bastard gewesen. Zu seiner Überraschung hatte er zugelassen, dass Tess ihm
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