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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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seltsam«, sagte Max, dem die Schadenfreude aus den Augen blitzte. »Hoffentlich habe ich nichts Falsches gesagt.«
    »Ach was«, erwiderte Andy, die genau wusste, was ihn umtrieb.
    »Sie war wohl bloß platt, dass wir uns kennen«, so Alex’ lahme Erklärung.
    Anita und ihr Rockergatte setzten das Babykonzert auf dem Teppich fort, und ein Hausmädchen verkündete, im Esszimmer sei alles für den Brunch bereit.
    »Ihr zwei habt euch sicher viel zu erzählen«, sagte Max und lud sich Clem auf die Schulter. »Die Kleine hier will wieder zu der Musik, oder, meine Süße?«
    Nach seinem Abgang herrschte für eine Weile Schweigen. Alex sah zu Boden, Andy zwirbelte nervös eine Haarsträhne zwischen den Fingern und konnte nur an eines denken: Sag’s ihm, sag’s ihm, sag’s ihm.
    »Sie ist wirklich wunderschön, Andy.«
    Eine Schrecksekunde lang dachte Andy, er spräche von Sophie. »Ach, du meinst Clem? Danke. Ja, wir werden sie wohl behalten.«
    Alex lachte, und Andy konnte nicht anders, sie lächelte zurück. Sein Lachen war so natürlich, so vollkommen unbefangen.
    »Schon schräg, dass ihr euch kennt, Soph und du, oder? Sie hat mir zwar immer von der Spielgruppe erzählt, zu der sie mit Lola geht, aber es hat bei mir nie klick gemacht.«
    »Bei mir auch nicht. Wie denn auch? Und Sophie ist ja nicht mal die richtige Mutter von Lola …« Der letzte Satz klang für ihre Ohren zu aggressiv, zu vorwurfsvoll, zu direkt oder vielleicht auch alles zusammen.
    »Sag ihr das ja nicht.« Alex lachte. »Sie hat praktisch schon vergessen, dass sie nur Lolas Tante ist. Und sie redet ständig von einem Kind … Wenn es nach ihr geht, ist sie ziemlich bald Mutter.«
    Nun sah Andy zu Boden – und wünschte sich mit einem Mal dringend irgendwo anders hin.
    »Tut mir leid«, sagte Alex und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »War das verkehrt? Mehr, als du wissen wolltest? Für mich ist das ja auch alles totales Neuland …«
    Andy winkte ab. »Wir sind doch mittlerweile erwachsen. Wir haben uns vor Jahren getrennt. Da ist es doch nur natürlich, dass wir neue Partner haben.«
    Die Musik setzte unvermittelt aus, sodass Andys Worte laut und deutlich zu hören waren, doch nur Sophie und Max drehten sich zu ihr um.
    »Ich glaube, ich hole mir jetzt mal was zu essen«, sagte Andy.
    »Klingt gut. Ich mach mich dann mal wieder vom Acker. Ich wollte nur kurz vorbeischauen und alle mal kennenlernen, aber ich, äh, ich hab noch alles Mögliche zu tun.«
    Zweifaches Nicken zu dieser Ausrede, zwei sittsame Küsschen auf die Wange. Und Andy schaffte es, den Mund zu halten: Wenn sie schon bei der Erwähnung ihrer Tochter kaum wussten, was sie sagen sollten, wie konnte sie ihm dann hinrotzen, dass seine Freundin ihn mit ihrem Fotoschüler betrog?
    Im Esszimmer brachte das, was sie da vor sich sah, sie vorübergehend auf andere Gedanken. Von wegen »Brunch« – das hier war mit einem Hochzeitsempfang in einem Ritz-Carlton vergleichbar bis hin zu der Froschskulptur aus Eis: Silberplatten auf Gasbrennern, gehäuft voll mit Rührei, Speck, Bratkartoffeln, Pfannkuchen und Waffeln. Ein halbes Dutzend verschiedener Frühstücksflocken, dazu Glaskrüge mit Mager-, Voll- und Sojamilch sowie ein Obstsortiment mit aufgeschnittenen Wasser- und Honigmelonen, Trauben, Bananen, Kiwis, Ananas, Grapefruithälften, Kirschen und diversen Beerensorten. Daneben ein Kinderbüfett mit klitzekleinen Obststückchen auf winzigen Tellern, YoBaby-Joghurt in sämtlichen Geschmacksrichtungen mit passenden Babylöffeln, Baby-Reiskräckern und zahllosen Schüsseln mit Bio-Vollweizen-Snacks. Zur Rechten: ein Extratisch mit einem Barkeeper, der Mimosas, Bloody Marys und Bellinis mit frisch gepresstem Pfirsichnektar mixte. Eine livrierte Hausangestellte reichte ihr einen Teller und Besteck; ihr männliches Pendant erkundigte sich, ob der Koch ihr ein klassisches Omelett oder eine italienische Gemüse-Frittata bereiten solle. Erst an diesem Punkt wurde Andy klar, dass der zwanglose Brunch unter Einbeziehung der Ehemänner eine minutiös geplante Catering-Aktion war.
    »Wow, das hat echt was«, sagte Max, der ihr nachgegangen war und nun seinerseits das kulinarische Angebot beäugte. »An so einen Lebensstil könnten wir uns womöglich auch gewöhnen, oder?«
    Den zweiten Satz ignorierte Andy geflissentlich. »Und, hat sich’s gelohnt, dafür den Anfang von dem Jets-Spiel sausen zu lassen?«
    »Fast.«
    Es fiel kein Wort mehr zu Alex oder Sophie. Andy war sich nicht sicher, ob

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