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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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betrügen. Und auch mit keiner anderen. Das weißt du genauso gut wie ich.«
    Noch vor zwei Tagen hätte Andy die Hand dafür ins Feuer gelegt, dass Emily mit dieser Einschätzung richtiglag. Max war zwar gewiss kein Musterknabe, jedoch im Grunde seines Herzens ein wirklich guter Mensch. Und wenn nicht? Sie durfte gar nicht daran denken. Aber sie konnte nicht leugnen, dass ihr sein Schweigen Angst machte.
    »Sie ist seine Ex, Emily. Sie war seine erste große Liebe. Die erste Frau, mit der er geschlafen hat. Die er angeblich nur deshalb nicht geheiratet hat, weil sie ihm zu zahm und pflegeleicht war. Er hat noch nie ein böses Wort über sie verloren. Mir will der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass er es um der guten alten Zeiten willen noch einmal wissen wollte. Er wäre nicht der Erste, der auf seinem Junggesellenabschied eine Dummheit begeht. Womöglich hätte ein Leben wie das seines Vaters mit einem treusorgenden Heimchen am Herd ja doch seinen Reiz für ihn gehabt. Aber stattdessen macht er einen auf Rebell und findet … mich? Ausgerechnet?«
    »Jetzt spiel mal nicht gleich die Drama-Queen.« Etwas in Emilys Ton ließ Andy aufhorchen.
    »Was soll ich bloß machen? Stell dir doch nur mal vor, er hätte mich tatsächlich betrogen.«
    »Sei froh, dass du dich nicht hören kannst, Andy. Mach dich nicht lächerlich. Und werd nicht gleich hysterisch. Rede mit ihm. Dann klärt sich alles auf.«
    Andy schnürte es die Kehle zusammen. Sie weinte sonst fast nie – und wenn, dann höchstens vor Stress –, aber nun kamen ihr schon wieder die Tränen. »Du hast ja recht. Ich weiß einfach nicht, was ich glauben soll. Wie könnte ich ihm je verzeihen, wenn tatsächlich etwas vorgefallen ist? Womöglich liebt er sie immer noch! Dabei dachte ich, dass wir bis an unser Lebensende glücklich sein werden …«
    »Andy! Du musst mit ihm sprechen«, sagte Emily. »Und jetzt stellst du erst mal den Wasserfall ab, okay? Ich komme heute ein bisschen später rein, weil ich vorher noch einen Frühstückstermin habe. Aber ich lass das Handy an …«
    Andy musste sich unbedingt wieder fangen, bevor der Rest der Mannschaft eintrudelte. Stockend atmete sie ein paar Mal tief durch. Ja, sie würde sich mit Max aussprechen, wenn auch nach Möglichkeit nicht allzu bald. Plötzlich gingen ihr bange Fragen durch den Sinn: Wer bekäme die Wohnung? Max natürlich, seine Eltern hatten sie ja ihm geschenkt. Wer durfte den Hund behalten? Wie würde sie Freunden und Bekannten, ihren Eltern und Max’ Schwester die Trennung erklären? War es denkbar, dass sie heute noch beste Freunde waren und morgen schon wie Fremde miteinander verkehrten? Sein Leben und ihr Leben waren untrennbar miteinander verflochten: Wohnung, Familie, Arbeit, Termine, Zukunftspläne, das Magazin. Einfach alles. Wie sollte sie ohne ihn weiterleben? Sie liebte ihn doch.
    Als hätte Max am anderen Ende der Stadt ihre Gedanken gelesen, landete mit einem Ping! eine Mail von ihm in ihrem Posteingang.
    Liebste Gemahlin,
    hoffentli ch bedeutet Dein früher Aufbruch heute Morgen, dass es Dir wieder besser geht. Du hast mir sehr gefehlt. Ich muss ständig an unser verrücktes Wochenende denken. Bist Du auch noch so glücklich wie ich? Ich habe zig Dankesmails bekommen. Alle schreiben, dass es ein wunderbarer Tag war. Bis um zwei Uhr bin ich in einer Besprechung, aber gleich danach rufe ich Dich an, damit wir die Pläne für heute Abend besprechen können. Natürlich möchte ich Dich auf der Party dabeihaben, aber nur, wenn Du Dich fit genug dafür fühlst.
    In Liebe,
    Dein Mann
    Dein Mann. Max war ihr Mann. Sie war seine Frau. Wie schön das klang, seltsam fremd und gleichzeitig so vertraut. Sie schluckte ein paarmal: Sie durfte nicht den Kopf verlieren. Es lag ja schließlich niemand im Sterben. Keiner war unheilbar an Krebs erkrankt. Und sie liebte ihn, trotz seiner Mutter, dem alten Drachen. Wie hätte sie ihn auch nicht lieben können? Den Mann, der am Valentinstag – für Andy bis dahin der Inbegriff des rosa Grauens und des abgeschmackten Liebeskitschs – ihren winzigen Balkon mit schwarzen Tüchern verhängt hatte, auf denen leuchtende Neonsterne prangten? Und der dann den Tisch für ein romantisches Dinner zu zweit gedeckt hatte? Statt eines Filetsteaks hatte er ihr ein gegrilltes Käsesandwich mit Sardellen serviert (ihr Lieblingsessen), statt einer Flasche Cabernet eine extrascharfe Bloody Mary und statt edler Pralinen einen großen Topf Mokka-Eis von Häagen-Dazs. Bis tief in

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