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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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frisch gepressten Orangensaft einschenkte und die Deckel von den Töpfchen mit der Butter und der Marmelade nahm, ließ Andy ihr Geplapper über die Trauung und die Feier über sich ergehen. Zuletzt – endlich! – verabschiedete sie sich mit einer angedeuteten Verbeugung und ging hinaus.
    Erleichtert, dass die Zeit des vorhochzeitlichen Hungerns offiziell beendet war, nahm Andy den Brotkorb vom Tisch, beugte sich darüber und sog den köstlichen Duft in tiefen Zügen ein. Sie zog ein Croissant unter der Serviette hervor und biss hinein. Plötzlich hatte sie einen Bärenhunger.
    »Geht es dir schon wieder besser?«, fragte Max, der mit verstrubbelten Haaren und nacktem Oberkörper aus dem Schlafzimmer kam. »Komm in meine Arme, meine süße beschwipste Braut. Was macht dein Kater?«
    Schon hatte er sie an sich gezogen. Sein Kuss kitzelte sie im Nacken, und sie musste lächeln.
    »Ich war nicht beschwipst«, nuschelte sie mit vollem Mund.
    »Was haben wir denn hier Leckeres?« Ohne viel Federlesen verdrückte er einen Blaubeermuffin. Er schenkte ihnen Kaffee ein und genehmigte sich einen großen Schluck. »Ah, tut das gut.«
    Mit seinem Strubbelkopf und der nackten Brust sah er einfach zum Anbeißen aus. Am liebsten hätte Andy ihn sofort ins Bett geschleift und wäre nie wieder aufgestanden. Hatte sie sich alles nur eingebildet? War es nichts weiter als ein böser Traum? Noch vor dreizehn Stunden hatte sie ihn bedingungslos geliebt, diesen Mann, der ihr gerade den Stuhl zurechtrückte, ihr mit schwungvoller Geste die Serviette über den Schoß breitete und sie neckisch Mrs Harrison nannte. Sie hatte ihm blind vertraut. Der verdammte Brief konnte ihr gestohlen bleiben. Was scherten sie die Vorurteile seiner Mutter? Dann war er eben seiner Exfreundin über den Weg gelaufen, na, wenn schon! Er hatte keine Geheimnisse vor ihr. Er liebte sie , Andy Sachs.
    »Hier, lies!«, befahl sie und hielt ihm die Wochenendbeilage hin. Sie grinste, als er sie ihr regelrecht aus der Hand riss. »Nicht übel, was?«
    Er überflog den Artikel. »Nicht übel?«, sagte er eine Minute später. »Besser geht’s nicht!«
    Er kam um den Tisch herum und kniete vor ihr nieder, genau wie vor einem Jahr, als er ihr den Heiratsantrag gemacht hatte. »Andy?« Er sah sie so forschend an, dass ihr fast das Herz stehen geblieben wäre. »Mit dir stimmt doch etwas nicht, das sehe ich genau. Ich weiß zwar nicht, warum du so nervös bist oder was dir Angst macht, aber du kannst es mir jederzeit sagen. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt, und ich bin immer für dich da. Okay?«
    Na also! Er versteht mich! , hätte sie am liebsten gejubelt. Er spürt, wie es in mir aussieht. Das allein beweist doch schon, dass alles gut ist. Trotzdem brannten ihr so viele Fragen und Vorwürfe auf der Zunge: Ich habe den Brief deiner Mutter gelesen. Ich weiß, dass Katherine auf den Bermudas war. Ist zwischen euch etwas vorgefallen? Und warum hast du mir nicht gesagt, dass du sie getroffen hast? Aber sie brachte nichts davon über die Lippen. Sie drückte nur stumm seine Hand und versuchte, ihre Angst beiseitezuschieben. Sie würde den Teufel tun, sich das erste und einzige Hochzeitswochenende ihres Lebens durch Misstrauen oder Streitereien zu verderben.
    Es ging ihr selbst ein wenig gegen den Strich, dass sie so feige war. Aber es würde schon alles wieder ins Lot kommen. Es musste einfach.

5
Und jetzt funkeln!
    Sie schloss die Redaktionsräume auf und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Gerettet! Vor neun Uhr hatte Andy noch nie eine andere Menschenseele im Büro angetroffen – was bei kreativen Köpfen in New York allerdings auch nicht anders zu erwarten war. Normalerweise kreuzte kaum jemand vor zehn, halb elf auf, und heute war es zu ihrer Freude auch nicht anders. Die zwei, drei Stunden, bevor die anderen sich blicken ließen, waren für sie die bei Weitem produktivsten des Tages, obwohl sie sich manchmal wie eine Art Miranda im Westentaschenformat vorkam, wenn sie die Mitarbeiter mit E-Mails und SMS bombardierte, noch bevor sie aus den Federn gekrochen waren.
    Max hatte keine Einwände erhoben, als Andy vorschlug, die Hochzeitsreise in die Adirondacks abzukürzen: Zu Hause sei es eben doch am schönsten. Nachdem er ihre dauernde Übelkeit zwei Tage lang ertragen hatte, ohne dass die Ehe vollzogen worden wäre, war ihm nicht mehr nach Widerspruch zumute. Außerdem standen ja im Dezember auch noch ihre »richtigen« Flitterwochen an – zwei

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