Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
Vom Netzwerk:
gepfeffert. Entweder ihn oder ihren Mann. Der musste sie ein paarmal in die Seite knuffen, bis sie sich aus dem Bett wälzte und ihre Laufsachen anzog. Langsam eine Banane mümmelnd trottete sie ihm lustlos zum Fitnessstudio hinterher. Allein ihre Mitgliedskarte durch das Lesegerät zu ziehen kostete sie schon übermenschliche Anstrengungen. In optimistischer Selbstüberschätzung stellte sie den Crosstrainer auf fünfundvierzig Minuten ein, aber das war auch schon das höchste der Gefühle: Sobald das Programm von »Warm-up« auf »Fat Burner« umsprang, hielt sie das Gerät an und machte es sich mit einer Flasche Mineralwasser und der US Weekly auf einer Bank vor dem Spin-Studio gemütlich. Als sie einen Anruf von Emily bekam, wäre ihr vor Überraschung fast das Handy aus der Hand gefallen.
    »Es ist sechs Uhr zweiundfünfzig. Am Morgen. Willst du mich veräppeln oder was?«, sagte sie und wappnete sich gegen Emilys Redeschwall.
    »Wieso? Sag bloß, du bist noch nicht auf?«
    »Doch, natürlich. Ich bin im Fitnessstudio. Aber wieso bist du schon wach? Rufst du aus dem Gefängnis an? Oder aus Europa? Es ist immerhin schon das zweite Mal in dieser Woche, dass du dich vor neun Uhr meldest.«
    »Du glaubst nicht, wer mich gerade angerufen hat, Andy!« In Emilys Stimme schwang der aufgeregte Ton mit, der normalerweise für Promis, Präsidenten oder schwierige Exlover reserviert war.
    »Noch vor sieben? Hoffentlich niemand. So was gehört sich nicht.«
    »Rate mal.«
    »Muss das sein, Em?«
    »Ich geb dir auch einen Tipp. Es war jemand sehr, sehr Interessantes.«
    Und plötzlich wusste Andy die Antwort. Aber warum rief diese Frau ausgerechnet Emily an? Um ihr schlechtes Gewissen zu erleichtern? Um ihre Liebe zu beichten? Um ihr zu sagen, dass sie von Max ein Kind erwartete? Andy war sich im Leben noch nie so sicher gewesen.
    »Katherine, nicht wahr?«
    »Wer?«
    »Max’ Ex. Die er auf den Bermudas getroffen hat und …«
    »Machst du dir wegen der immer noch einen Kopf? Also echt, Andy, das ist doch lächerlich. Nein, es war nicht Katherine – wie käme sie auch darauf, ausgerechnet mich anzurufen? Es war jemand von Elias-Clark!«
    »Miranda!«, flüsterte Andy.
    »Nicht ganz. Irgendein Typ namens Stanley, der sich mir nicht weiter vorgestellt hat, aber nach einigem Gegoogel schätze ich, dass er der Syndikus des Verlags ist.«
    Andy ließ den Kopf hängen. Plötzlich dröhnte »Call Me Maybe« aus dem Spin-Studio. Sie stand auf und hielt sich das Ohr zu.
    »Also, ich hab keine Ahnung, was der Typ will, aber er hat mir gestern mitten in der Nacht aufs Band gesprochen und bittet schnellstmöglich um Rückruf.«
    »Du großer Gott.« Andy wanderte zwischen den Frauenumkleidekabinen und den Stretching-Matten auf und ab. Im Kraftraum erspähte sie Max, der seine Rückenmuskeln trainierte.
    »Ist doch interessant, oder? Ich find’s regelrecht spannend«, sagte Emily.
    »Das muss etwas mit Miranda zu tun haben. Ich hab sie gestern Abend gesehen. Zuerst in Fleisch und Blut und dann in meinen Alpträumen. Es war eine sehr lange Nacht.«
    »Du hast sie gesehen? Wo? Im Fernsehen?«, fragte Emily.
    »Haha. Wie kommst du denn darauf? Weil mein Leben so öde ist? Nein, sie war auf der Yacht-Party. Mit Valentino. Erst haben wir gepflegt Cocktails geschlürft, und dann waren wir anschließend noch zu viert zum Essen im Da Silvano. Du glaubst gar nicht, wie reizend sie war. Hätte ich nie für möglich gehalten.«
    »O mein Gott, ich sterbe vor Neugier! Wieso hast du mich nicht sofort angerufen, als du wieder zu Hause warst? Oder vom Restaurantklo? Du flunkerst mir doch nichts vor, Andy? Das ist ja so was von irre!«
    Andy lachte. »Natürlich ist es irre, du Verrückte. Meinst du wirklich, ich gehe mit Miranda Tagliatelle essen, ohne dir gleich alles brühwarm zu berichten? Sie war gestern Abend da, aber sie hat mich wie Luft behandelt. Unser einziger Kontakt war die Wolke Chanel No. 5, die sie um sich verbreitet hat, als sie stur an mir vorbeigerauscht ist.«
    »Ich hasse dich«, sagte Emily.
    »Ich hasse dich auch. Aber es ist doch wirklich ein merkwürdiger Zufall, findest du nicht? Ich laufe ihr gestern nach einer Ewigkeit zum ersten Mal wieder über den Weg, und am nächsten Tag kriegst du einen Anruf von ihr?«
    »Nicht von ihr, sondern von Stanley«, sagte Emily.
    »Gehupft wie gesprungen.«
    »Meinst du, die haben rausgekriegt, dass wir gern mal Mirandas Namen fallen lassen, um an die Promis ranzukommen? Das ist doch

Weitere Kostenlose Bücher