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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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der Yacht trat. Sein sanfter Begrüßungskuss und sein pfefferminzig würziger Duft waren so berauschend, dass ihr vor Glück schwindlig wurde. Bis ihr alles wieder einfiel.
    »Du siehst einfach toll aus.« Er küsste sie in die Halsbeuge. »Ich bin ja so froh, dass es dir besser geht.«
    Andy hielt sich die Hand vor den Mund. Ihr Magen revoltierte schon wieder.
    Max runzelte die Stirn. »Das macht der Wind. Die Dünung ist zu stark. Aber es soll bald besser werden, keine Bange. Komm, wir machen die Runde. Ich will mit dir angeben.«
    Die Party war in vollem Gange. Es kam Andy so vor, als müsse sie hundert Glückwünsche entgegennehmen. War die Hochzeit wirklich erst vier Tage her? Es ging eine frische Brise. Andy hielt sich die Frisur, mit der anderen Hand raffte sie die Kaschmirstola fester um ihre Schultern. Sie war heilfroh, dass ihre Schwiegermutter an diesem Abend wegen einer anderweitigen Verpflichtung verhindert war.
    »Ich glaube fast, so eine schicke Yacht hattet ihr noch nie«, sagte sie, während sie den Blick durch den marokkanisch inspirierten offenen Salon wandern ließ. Sie deutete mit dem Kopf auf einen exquisiten Wandteppich und strich über die Schnitzereien an der Bar. »Sehr geschmackvoll.«
    Die Gattin des Yacht-Life -Herausgebers, eine Frau, deren Namen Andy sich einfach nicht merken konnte, beugte sich zu ihr herüber: »Ich habe gehört, er hatte bei der Innenausstattung finanziell absolut freie Hand. Nach oben hin waren ihm keine Grenzen gesetzt.«
    »Ihm? Wem?«
    Die Frau musterte sie erstaunt. »Wem? Na, Valentino natürlich! Der Eigner hat ihn mit der gesamten Einrichtung beauftragt. Können Sie sich das vorstellen? Was für Unsummen es gekostet haben muss, sich von einem weltberühmten Modedesigner die Bezugsstoffe für die Sofas aussuchen zu lassen?«
    »Daran will ich gar nicht erst denken«, murmelte Andy, obwohl sie nach dem Jahr bei Runway so leicht nichts mehr schocken konnte, schon gar nicht, wofür die überkandidelten Reichen ihr Geld zum Fenster rauswarfen.
    Die Frau (Molly? Sadie? Zoe?) biss in eine Minitortilla und blickte kauend an Andy vorbei. Plötzlich riss sie die Augen auf. »O Gott, er ist hier! Ich fass es nicht, er ist es wirklich!«, nuschelte sie mit vollem Mund.
    »Wer ist hier?«, fragte ihr Mann vollkommen unbeeindruckt.
    »Valentino! Er ist gerade eingetroffen. Seht ihr?« Sie konnte den Rest der Tortilla kaum so schnell schlucken, wie sie sich auch schon die Lippen nachzog.
    Max und Andy fuhren zum roten Teppich herum, und tatsächlich: Braun gebrannt und faltenfrei zog Valentino sich gerade mit spitzen Fingern die Slipper aus und kam an Bord. Ein Helfer, der einen Schritt Abstand hielt, reichte ihm einen schnaufenden, schniefenden Mops hinüber, den er wortlos auf den Arm nahm und zu streicheln begann. Nachdem er einen kritischen Blick in die Runde geworfen hatte, streckte er die freie Hand nach seiner Begleitung aus. Von seinem langjährigen Partner Giancarlo war nichts zu sehen. Andy traute ihren Augen nicht: Hinter ihm reckten sich fünf lange Finger mit blutrot lackierten Nägeln von der Treppe empor und schlossen sich wie Klauen um seinen Unterarm.
    Neeeeiiin!
    Erschrocken sah Andy Max an. Hatte sie laut aufgeschrien oder ihr Entsetzen für sich behalten?
    Wie in Zeitlupe schob sich die Frau Stück um Stück die Treppe herauf: erst der Scheitel ihres Bobs, dann die Stirnfransen und zuletzt das Gesicht, die allzu vertraute ungnädige Miene. Die maßgeschneiderte weiße Hose, die Seidentunika und die kobaltblauen High Heels stammten durch die Bank von Prada, die Jacke im Army-Stil und die klassische Stepptasche waren von Chanel. Sie trug lediglich ein einziges Schmuckstück, einen blau emaillierten Manschettenarmreif von Hermès, der perfekt auf ihr übriges Outfit abgestimmt war. Vor ein paar Jahren hatte Andy irgendwo gelesen, dass ihr Markenzeichen nicht mehr das Hermès-Seidentuch war, sondern der Armreif – angeblich besaß sie eine Sammlung von fast fünfhundert Stück in allen erdenklichen Größen und Farben. Andy schickte ein stummes Dankgebet zum Himmel, dass sie nichts mehr damit zu tun hatte, die Dinger für sie aufzutreiben. Fasziniert sah sie zu, wie Miranda sich strikt weigerte, ihre Schuhe auszuziehen. Sie war so abgelenkt, dass sie nicht einmal mitbekam, wie Max ihre Hand drückte.
    »Miranda«, raunte sie mit halb erstickter Stimme.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte Max zurück. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie kommt.«
    Miranda

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