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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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von ein paar religiösen Spinnerinnen und putzigen Unikaten, die ihren Zukünftigen schon im Sandkasten kennengelernt und nie mit einem anderen Typen geschlafen haben. Denk nicht weiter dran. Für Christian ist es bestimmt auch längst Schnee von gestern.«
    »Ich weiß. Wahrscheinlich war ich Christians Nummer hundert plus x. Trotzdem ist es seltsam, dass er zu unserer Trauung kommt.«
    »Du bist eine dreißigjährige Frau, die seit acht Jahren in New York lebt. Sorgen müsstest du dir höchstens machen, wenn auf deiner Hochzeit – außer Max – kein Kerl auftauchen würde, mit dem du mal im Bett warst.«
    »Was natürlich eine Frage aufwirft, liebste Emily.«
    »Vier.«
    »Ehrlich? Mir fallen nur Jude und Grant ein.«
    »Erinnerst du dich an Austin? Den mit den Katzen?«
    »Sag bloß, mit dem hattest du was! Ohne dass ich es weiß?«
    »Ich bin ja auch nicht gerade stolz darauf.« Emily nippte an ihrem Kaffee.
    »Damit wären es aber erst drei. Wer noch?«
    »Felix. Der Typ von Runway .«
    Andy wäre fast vom Stuhl gefallen. »Felix ist schwul! Er hat letztes Jahr seinen Mann geheiratet. Und mit dem hattest du Sex? Wann?«
    »Immer dieses Schubladendenken. Es war eine einmalige Sache nach einer Fashion-Rocks-Gala. Miranda wollte, dass wir uns im VIP -Raum hinter der Bühne um die Getränkebestellungen kümmern. Wir hatten beide den einen oder anderen Martini zu viel intus. Es war richtig nett. Später war er dann auf meiner Hochzeit und ich auf seiner, und warum auch nicht? Du darfst nicht immer alles so eng sehen.«
    Damals hatte Andy ihr recht gegeben, aber das war, bevor sie im Hochzeitskleid durch den Saal schritt, auf einen Mann zu, der sie möglicherweise vor Kurzem erst betrogen hatte, während der Typ, den sie nie ganz aus dem Kopf bekommen hatte, sie von seinem Platz aus (anzüglich!) angrinste.
    An den Rest der Zeremonie hatte sie nur noch verschwommene Erinnerungen. Erst als Max das Weinglas zertrat, war sie wieder richtig zu sich gekommen. Klirr! Es war vollbracht. Von nun an würde sie nie mehr nur Andy Sachs sein – wer auch immer das war. Von nun an würde sie immer einen von zwei Titeln tragen: verheiratet oder geschieden. Und in diesem Augenblick kam ihr davon keiner besonders erstrebenswert vor. Wie hatte es dazu kommen können?
    Andys Sprechanlage klingelte. Sie warf einen Blick auf die Uhr: halb elf. Agathas Stimme aus dem Lautsprecher: »Max auf Leitung eins.«
    Agatha erschien von Tag zu Tag später in der Redaktion, aber Andy brachte es nicht über sich, sie darauf anzusprechen. Als sie auf den Knopf drücken wollte, um ihr zu antworten, dass sie Max’ Anruf momentan nicht annehmen könne, passierten ihr zwei Missgeschicke auf einen Streich: Sie kippte ihre Kaffeetasse um und drückte aus Versehen auf Leitung eins.
    »Andy? Alles in Ordnung? Ich mache mir Sorgen um dich, Liebling. Wie geht es dir?«
    Dass der Kaffee kalt war, machte es nur noch schlimmer. »Mir geht es prima«, sagte sie hastig. Nirgendwo ein Papiertaschentuch oder sonst irgendetwas, um die Bescherung aufzuwischen. Hilflos musste sie zusehen, wie sich die braune Brühe in die Schreibtischunterlage sog und ihr anschließend in den Schoß tropfte. Ihr kamen die Tränen. Schon wieder. Für jemanden, der eigentlich nicht besonders nah am Wasser gebaut hatte, heulte sie in letzter Zeit verdammt oft los.
    »Du weinst doch nicht etwa? Andy, was ist mit dir?« Max’ besorgter Ton ließ die Tränen nur noch schneller fließen.
    »Nichts, gar nichts«, log sie, während sich auf ihrem Hosenbein ein kreisrunder Kaffeefleck bildete. Sie räusperte sich. »Hör mal, ich muss heute Abend sowieso erst auf einen Sprung nach Hause, um mich für die Yacht-Party umzuziehen. Also kann ich auch mit Stanley Gassi gehen. Sagst du dem Hundesitter ab? Sehen wir uns vorher, oder treffen wir uns dort? Von welchem Pier legen wir ab?«
    Der Rest des Gesprächs verlief glimpflich. Sie besprachen die letzten Details und erwähnten Andys Flennerei mit keinem Wort mehr. Sie besserte ihr Make-up aus, warf zwei Paracetamol ein, spülte mit Cola light nach und brachte den Tag fast ohne Atempause und ganz ohne Tränen irgendwie hinter sich. Sie schaffte es sogar, noch eine halbe Stunde für einen Friseurtermin hineinzuquetschen. Mit frisch geföhnten Haaren, sauberen Klamotten und einem Gläschen Pinot Grigio intus kam sie sich wieder halbwegs wie ein normaler Mensch vor. Max war gleich bei ihr, als sie vom roten Teppich der Gangway in die Open-Air-Lounge

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