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Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie

Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie

Titel: Die rätselhafte Reise des Oscar Ogilvie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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richtige Fahrkarte für einen richtigen Zug kauft«, sagte Claire.
    »Dein Dad wird nicht gerade erfreut sein, einen fremden kleinen Jungen in seinem Apartment zu finden. Die falsche Art Junge außerdem!«, fügte ich hinzu.
    Claire holte tief Luft. »Wenn wir unsere Karten richtig ausspielen, Oscar, können wir dich heute Abend nach Hause bringen.«
    Ich seufzte. »Das ist besser als nichts, Claire«, sagte ich. »Aber wenn ich nach Cairo zurückkomme, werde ich immer noch ein Erstklässler sein. Und in fünf Jahren wird Dad wieder seine Arbeit verlieren. Wir werden unsere Züge noch einmal verkaufen müssen. Und Mr Applegate wird wieder erschossen werden.«
    »Nein, wird er nicht!«, sagte Claire. »Mir wird etwas einfallen!« Sie runzelte die Stirn. Hundert Ideen geisterten durch Claires Kopf. Ich konnte sie fast übereinanderpurzeln sehen wie spielende Kätzchen.
    »Das Wichtigste zuerst, Oscar«, sagte sie. »Wenn du nach Cairo zurückkommst und etwas Geld auf einem Bankkonto hast, wird dein Dad euer Haus nicht verkaufen müssen. Du wirst nicht zu deiner Tante Carmen ziehen müssen und Mr Applegate wird nicht erschossen werden.«
    »Aber wie willst du das machen, Claire? Es würde ein kleines Vermögen kosten, unser Haus zurückzukaufen.«
    Sie stand auf und klopfte einen Code an die gegenüberliegende Wand. Klopfklopfklopf-klopf-klopf … klopf, klopf.
    Als Antwort kam ein einfaches Klopfzeichen zurück. »Gut!«, sagte Claire. »Er ist zu Hause.«
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    »Mein Bruder«, sagte Claire. »Armer Max. Er ist im Knabenchor. Er musste den ganzen Tag unten in der Sankt-Thomas-Kirche in der Fifth Avenue verbringen und die Statuen mit einer Zahnbürste und Scheuerpulver schrubben.«
    »Warum das denn?«
    »Letzten Sonntag ist er dabei erwischt worden, wie er beim Abendgesang im Chorgestühl gespuckt hat. Er und die anderen Jungen machen Spuckwettbewerbe. Der Chorleiter ist sehr streng. Die Jungen hassen es, die Füße der Heiligen zu schrubben, aber trotzdem spucken sie weiter. Max hat eine Singstimme wie ein Engel. Er bekommt Soloparts. Sonst würden sie ihn nicht immer wieder in den Chor zurückkehren lassen.«
    In der Tür stand ein verdrießlich dreinblickender Fünftklässer in einem von diesen feinen Matrosenhemden. Seine Hände hatten eine erschreckend hässliche Farbe, rosa gefleckt bis zu den Handgelenken herauf.
    Er fragte: »Wer ist dieser Winzling? Er hat auch noch meine Sachen an!«
    »Oscar, das ist mein Bruder, Maxwell«, sagte Claire. »Max, das ist Oscar.«
    »Wer zum Henker ist dieser kleine Wichtigtuer?«, fragte Max.
    »Dein Zwillingsbruder?«, fragte ich Claire.
    »Hmmm«, sagte Claire und maß ihn von oben bis unten. »Aber keine Spur von Ähnlichkeit!«
    Max wischte sich die Nase an seinem Ärmel ab und starrte mich verächtlich an. »Warum bist du hier? Du schaust aus wie etwas, das eine Katze hereingeschleppt hat«, sagte er.
    »Mein Name ist Oscar Ogilvie. Ich bin elf Jahre alt und ich komme aus Cairo, Illinois«, antwortete ich ihm.
    »Höchstens sechs. Keinen Tag älter«, sagte Maxwell. »Du bist eine hergelaufene Rotznase. Diese Kleider passen nicht einmal.« Er beschnuppertemich. »Schau dir um Himmels willen diese Vorderzähne an!«
    Rasch bedeckte ich mit der Hand meinen Mund. Wo meine zwei Schneidezähne gewesen waren, klaffte eine große Lücke.
    »Max«, sagte Claire, »Oscar kommt aus dem Jahr 1931 , in dem er elf sein wird. Äußerlich ist er sechs, aber innerlich ist er elf.«
    »Beweise es«, sagte Maxwell spitz.
    »Zeig ihm die Zehncentmünze, Oscar«, sagte Claire.
    Widerstrebend reichte ich Maxwell die Münze, behielt aber das Ende der Schnur in der Hand.
    »Schau auf das Datum, Klugscheißer«, sagte Claire.
    »Jesus, Maria und Josef!«, sagte Maxwell. »Wo hast du die her, Rotznase?«
    »Halt den Mund, Max«, sagte Claire. »Ich will, dass du mir einen Gefallen tust.«
    »Kommt drauf an, was es ist. Und es wird dich was kosten«, sagte Max.
    »Du kannst die Münze für eine Stunde haben, Max. Gib sie deinem Freund Henry. Sag ihm, er soll sie seinem Vater zeigen.«
    »Wer ist Henry?«, fragte ich.
    »Sein bester Freund«, sagte Claire. »Dann gib sie Oscar sofort wieder zurück, Max. Wenn du sie verlierst, bring ich dich um, ich schwör’s. Alles klar? Ein Giftpfeil soll dein Herz durchbohren, wenn du die Münze nicht unverzüglich zurückbringst. Und erzähl niemandem, dass Oscar hier ist.«
    »Und wenn ich nicht will?«, sagte Max.
    »Wenn du’s

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