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Die Rasse der Flügelmenschen

Die Rasse der Flügelmenschen

Titel: Die Rasse der Flügelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ihnen könnte man altes Hartholz schneiden!«
    Er öffnete die Kiste. Die Offiziere vergaßen ihre Würde und drängten näher. T’heonax trieb sie mit einer Handbewegung zurück. »Laßt diesen Fettkloß zeigen, was er kann.«
    Van Rijn beugte sich über die Kiste und sagte mit unterwürfiger Beflissenheit: »Hier ein Ding. Es macht Feuer. Löcher brennen, by Jove!«
    »Ein tragbarer Flammenwerfer – so klein?« Schrecken klang aus T’heonax’ Stimme.
    »Sehen«, schnatterte van Rijn, »Strahlenpistole … wir nennen es Strahlenpistole … nehmen … hier drücken …«
    Der Ionenstrahl stach hinaus und brannte in den Hauptmast. Van Rijn riß die Pistole herunter, aber der Strahl hatte schon ein zentimetertiefes Loch in das zähe Holz gebrannt. Die blauweiße Flamme leckte über das Deck, ließ ein aufgerolltes Kabel rauchen und riß eine Lücke in die Reling, bevor er den Abzug losließ.
    Die Drak’honai brüllten!
    Es dauerte Minuten, bis sie wieder in den Wanten oder auf den Decks waren, und Neugierige von nahen Flößen kreisten immer noch am Himmel.
    »Ich will das sehen!« T’heonax griff nach der Pistole.
    »Warte, guter Herr, warte.« Van Rijn klappte die Kammer auf und nahm die Ladung heraus. »Zuerst sicher machen. Da.«
    T’heonax drehte sie in den Händen hin und her. »Was für eine Waffe!« keuchte er.
    Wace stand in Schweiß gebadet da und wartete, was für eine Teufelei van Rijn ausheckte.
    »Ich sicher machen«, schnatterte van Rijn. »Eins, zwei, drei.« Er wühlte in den aufgehäuften Kleidern und anderen Dingen. »Wo andere drei Strahler?«
    »Was für andere drei?« T’heonax funkelte ihn an.
    »Wir haben sechs. Ich sie alle dem guten Herrn Delp geben.«
    »Was?«
    Delp sprang fluchend auf den Menschen zu. »Das ist eine Lüge! Es waren nur drei, und du hast sie hier!«
    »Hilfe!« Van Rijn versteckte sich hinter T’heonax. Delp stieß auf den Sohn des Admirals. Die beiden Drak’honai verschwanden in einem Gewirr von Schwingen und Schwänzen.
    »Das ist Meuterei!« kreischte T’heonax.
    Wace warf Sandra zu Boden und legte sich schützend auf sie. Die Luft schwirrte von Geschossen.
    Van Rijn drehte sich schwerfällig um und wollte den Seemann packen, der Tolk beaufsichtigte. Aber der Drak’ho war schon Delp zu Hilfe gekommen. Van Rijn mußte nur das hindernde Netz abstreifen.
    »Und jetzt«, sagte er in fließendem Lannachamael, »holen Sie eine Armee, um uns hier herauszuholen. Schnell, bevor man uns bemerkt.« Der Herold nickte, schlug mit den Flügeln und war am Himmel verschwunden.
    Van Rijn beugte sich über Wace und Sandra. »Kommt mit«, keuchte er.
    Als sie im Vorderkastell zwischen verängstigten Frauen und Kindern standen und auf das Getümmel hinausblickten, sagte er: »Es ist jammerschade, daß Delp untergehen wird. Er ist ein anständiger Kerl, wir hätten vielleicht gute Geschäfte miteinander machen können.«
    »Alle Heiligen im Himmel!« keuchte Wace. »Sie haben einen Bürgerkrieg vom Zaun gebrochen, nur um einen Boten wegzuschicken?«
    »Hätten Sie einen besseren Weg gewußt?« fragte van Rijn.
     
4. Kapitel
     
    Als Kommander Krakna im Kampf gegen die Invasoren fiel, erwählte der Generalrat der Herde einen gewissen Trolwen als seinen Nachfolger.
    In den zehn Tagen, die seither vergangen waren, war er Führer einer verlorenen Sache gewesen, aber jetzt führte er einen Großteil der Streitmacht der Herde gegen die Flotte selbst in den Kampf.
    Seine Schwingen peitschten unablässig den Himmel in dem kraftsparenden Schlag eines geborenen Wanderers. Unter ihm schimmerte das Meer durch die Wolkenlücken wie poliertes Glas. Über ihm lag ein klares, violett-blaues Dach, die Nacht und die Sterne. Er sog die klare Dunkelheit in seine Lungen und fühlte die Kraft seiner Muskeln und den Wind in seinem Pelz, und doch fehlte ihm das Hochgefühl eines gewöhnlichen Fluges.
    Er dachte zu sehr an das Töten.
    Ein Anführer im Krieg soll nicht zeigen, daß er unentschlossen ist, aber er war jung, und Tolk, der Herold, würde Verständnis haben. »Woher wissen wir denn, ob diese Wesen noch auf dem gleichen Floß sind, auf dem sie bei Ihrem Abflug waren?« fragte er. Er sprach in dem wohlausgewogenen Rhythmus, der den geübten Tourenflieger auszeichnete.
    »Wir können es natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen, Herdenhäuptling«, antwortete Tolk. »Aber der Fette hat auch an diese Möglichkeit gedacht. Er hat gesagt, er würde es irgendwie zuwege bringen, daß er jeden Tag genau

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