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Die Rasse der Flügelmenschen

Die Rasse der Flügelmenschen

Titel: Die Rasse der Flügelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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zuerst einige wilde Flüche von sich, bevor er antwortete. »Sie haben uns sofort angegriffen, als wir im Frühling heimkehrten. Sie hatten unsere Küsten schon besetzt!«
    »Hmm! Ich kann mir vorstellen, daß die Flotte ihre Decks mit euch gefegt und euch dann hier heraufgejagt hat. Ihr wollt wieder ins Tiefland zurück. Und ihr wollt die Flotte loswerden.«
    »Wir haben ihnen einen guten Kampf geliefert«, sagte Trolwen erregt. »Daß wir so schmählich besiegt worden sind, hat seine Gründe. Wir sind hier hungrig und müde nach zehn Tagen Flug angekommen. Unsere Festungen waren schon besetzt, und so war es für uns nicht möglich, sie auf dem Wasser anzugreifen, wo ihre Hauptstärke liegt.«
    Seine Zähne schlugen zusammen. »Und wir müssen sie bald schlagen! Wenn wir das nicht tun, dann sind wir erledigt.«
    »Das habe ich immer noch nicht ganz kapiert«, gab van Rijn zu. »Es pressiert deswegen so, weil alle eure Jungen zur gleichen Zeit geboren werden.«
    »Ja.« Trolwen hatte den Gipfel der kleinen Anhöhe erreicht und wartete unter den Mauern von Salmenbrok auf seinen keuchenden Gast.
    Die augenblickliche Bevölkerung des Dorfes scharte sich schnatternd und mit viel Flügelschlagen um den Menschen, die Kinder schlüpften ihm zwischen den Beinen hindurch, und ihre Mütter riefen ihnen zu, sie sollten sofort zurückkommen. »Zehntausend Teufel!« keuchte van Run. »Die glauben wohl, ich bin ein Politiker, der ihre Kinder küssen will, ha?«
    »Kommen Sie mit«, sagte Trolwen. »Zum Männertempel. Frauen und Kinder dürfen hier nicht mit.«
    Van Rijn stolperte ihm nach und warf hin und wieder einen Blick über die Schulter. Die hiesigen Frauen sahen auch nicht anders aus als die der Flotte, nämlich ein wenig schlanker und kleiner als die Männer, mit großen Schwingen, aber mit einem nur rudimentär entwickelten Flügelsporn. Die Rassen der Drak’honai und Lannachska schienen also identisch zu sein.
    Trolwen folgte dem neugierigen Blick van Rijns und seufzte. »Man sieht es schon ganz deutlich«, murmelte er, »fast die Hälfte unserer Frauen erwarten Nachwuchs.«
    »Hm. Ja, das ist problematisch. Wir wollen mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe. Eure Jungen werden alle beim Herbstäquinoktium geboren?«
    »Ja, innerhalb weniger Tage. Ausnahmen sind ganz selten.«
    »Aber kurz danach müßt ihr nach dem Süden abfliegen. Ein Baby kann doch sicherlich nicht fliegen?«
    »O nein. Es klammert sich den ganzen Weg an seiner Mutter fest, es kommt nämlich schon mit Armen auf die Welt, die fest zupacken können. Junge vom Vorjahr gibt es nicht, denn eine Frau, die ihr Kind stillt, wird nicht schwanger. Ihre Kinder aber, die zwei Jahre alt sind, sind stark genug, um die Strecke zu fliegen, wenn man ihnen hin und wieder Ruhepausen gibt, in denen sie auf irgendeinem Flügel mitfliegen. In dieser Altersgruppe haben wir gewöhnlich die größten Verluste. Dreijährige und ältere brauchen nur gelenkt und behütet zu werden; ihre Schwingen reichen völlig aus.«
    »Aber das macht das Leben für die Mütter doch ziemlich schwierig, nicht?«
    »Die halbwüchsigen Mitglieder des Clans helfen ihnen oder diejenigen, die zu alt sind, um Kinder zu bekommen, aber doch noch nicht alt genug, um die Reise nicht mehr zu überleben. Und die Männer jagen, spähen und kämpfen natürlich wenn nötig.«
    »So, ihr kommt also in den Süden. Ich habe gehört, daß das Leben dort leicht ist, es gibt Nüsse und Obst im Überfluß, und man braucht die Fische nur aus dem Wasser zu ziehen. Warum kehrt ihr überhaupt zurück?«
    »Das hier ist unsere Heimat«, sagte Trolwen einfach.
    Und nach einer kurzen Pause: »Und außerdem könnten natürlich die Tropeninseln auch nie die Zehntausende am Leben erhalten, die sich dort jeden Winter – eigentlich sogar zweimal im Jahr – versammeln. Sobald die Wanderer zum Abflug bereit sind, haben sie praktisch das Land kahlgegessen.«
    »Aha. Nun weiter. Im Süden, um die Zeit der Sonnenwende, habt ihr eure Brunstzeit?«
    »Ja. Und dort finden Feste statt, und wir treiben mit den anderen Stämmen Handel.« Der Lannachska seufzte. »Genug davon. Kurz nach der Sonnenwende kehren wir zurück und kommen hier vor dem Äquinoktium zurück, wenn gerade die großen Tiere, die unsere Nahrung bilden, aus dem Winterschlaf erwacht sind und schon ein wenig Fleisch angesetzt haben. So läuft unser Leben ab, Erd’ho.«
    Van Rijn fragte weiter: »Der Herbst ist also hauptsächlich die Zeit der Kinderpflege? Und

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