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Die Rasse der Flügelmenschen

Die Rasse der Flügelmenschen

Titel: Die Rasse der Flügelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Sie alles an«, sagte sie. »Wenn das Schiff einmal zu sinken anfängt, werden wir in ziemlicher Eile hier heraus müssen.«
    »Wo ist Freier van Rijn?« fragte Wace.
    »Er arbeitet noch am Floß. Er kann gut mit Werkzeugen umgehen, nicht?« Wace zuckte die Schultern und wartete, daß sie ging.
    »Sie sollen sich doch umziehen«, sagte sie. »Aber –«
    »Ach so.« Ein dünnes Lächeln zuckte um ihre Augen. »Ich dachte immer, auf der Erde gibt es dieses Tabu nicht mehr.«
    »Nun … eigentlich nicht, Mylady. Aber schließlich sind Sie von adeliger Abkunft, und ich bin nur ein Händler –«
    »Hier sind wir alle Menschen. Schnell jetzt, ziehen Sie sich um. Wenn Sie wollen, drehe ich mich um.«
    Wace schlüpfte in die Kleider. Ihre Freundlichkeit tat ihm gut. Dieser alte, fette van Rijn hatte doch immer Glück! Das war nicht richtig so! Die Kolonisten von Hermes waren blond und blauäugig gewesen, und ihre Nachkommen, besonders die Aristokraten, sahen heute noch ganz genauso aus, nachdem Hermes während des Zusammenbruchs ein autonomes Großherzogtum errichtet hatte. Lady Sandra Tamarin war fast genauso groß wie er, und die dicke Winterkleidung verbarg ihre kurvenreiche Figur nicht. Ihr Gesicht war etwas zu streng, um hübsch genannt zu werden: eine breite Stirn, ein breiter Mund, kleine Nase und hohe Backenknochen, aber die großen, grünen Augen mit den langen Wimpern unter dunklen Augenbrauen waren die schönsten, die Wace je gesehen hatte.
    »Sind Sie fertig, Freier Wace?«
    »Oh … entschuldigen Sie, Mylady. Ich habe gerade nachgedacht. Einen Augenblick noch!« Er zog die abgesteppte Jacke an. »So, jetzt.«
    Sie drehte sich um. Ihr Blick wanderte hinaus zum Himmel. »Diese Eingeborenen, sind sie immer noch dort oben?«
    »Ich glaube schon, Mylady. Zu hoch, als daß ich es mit Bestimmtheit sagen könnte, aber sie können ohne Schwierigkeiten ein paar Kilometer hoch steigen.«
    »Ich dachte immer, es gäbe kein fliegendes Wesen, das so groß ist wie der Mensch, und doch haben diese Diomedaner Fledermausflügel mit sechs Metern Spannweite. Wie kommt das?«
    »Das fragen Sie jetzt?«
    Sie lächelte. »Wir warten jetzt ja nur auf Freier von Rijn. Was sollen wir sonst tun, als von interessanten Dingen reden?«
    »Wir helfen ihm, das Floß fertig zu machen, oder wir gehen alle unter!«
    »Er hat nur Batterien für einen Schneidbrenner, jeder andere wäre ihm also im Weg. Bitte reden Sie weiter.«
    Zum Teufel mit dieser Schauspielerei! wollte er sagen. Wir schwimmen auf dem Ozean eines Planeten, dessen Leben Gift für uns ist. Ein paar Dutzend Kilometer von hier ist eine Insel, aber wir wissen die Richtung nicht genau. Vielleicht schaffen wir es rechtzeitig, aus alten Treibstoffbehältern ein Floß zusammenzuflicken, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht gelingt es uns, unsere Nahrungsmittel an Bord des Floßes zu laden, oder auch nicht. Vielleicht überstehen wir den Sturm, der sich dort oben im Norden zusammenbraut, vielleicht auch nicht.
    Irgend jemand haßt Sie oder den alten van Rijn, wollte er sagen. Nicht mich, ich bin nicht wichtig genug, um gehaßt zu werden. Aber van Rijn ist die Solar Spiee & Liquor Gesellschaft, und das ist eine große Macht in der Polesotechnischen Liga, und die wiederum ist die Großmacht in der bekannten Galaxis. Und Sie sind Lady Sandra Tamarin, Thronerbin eines ganzen Planeten, und Sie haben schon viele Heiratsangebote aus der dekadenten Aristokratie Ihres Planeten abgelehnt und in aller Öffentlichkeit verkündet, Sie zögen es vor, anderswo nach einem Vater für Ihre Kinder zu suchen. Und viele Höflinge werden Angst haben vor dem Augenblick, an dem Sie den Thron besteigen.
    O ja, wollte er sagen, es gibt viele Leute, die sich freuen würden, wenn Nicholas van Rijn oder Sandra Tamarin nicht wieder zurückkehrten. Und einer von diesen Leuten hatte ein Besatzungsmitglied des Raumschiffes bestochen. Der Plan war gut ausgedacht, dieser Jemand wartete geduldig, bis seine Chance kam. Und sie kam, als Sie auf Diomedes Zwischenlandung machten, um einen Planeten kennenzulernen, der noch im allerersten Stadium ist, einen Planeten, wo noch nicht einmal die Küsten der Kontinente ganz erforscht sind, während der fünf Jahre, seitdem eine Handvoll Männer auf ihm gelandet ist. Die Chance kam, als man mir befahl, Sie und meinen alten Boß ans andere Ende dieser Welt zu fliegen, in diese Berge, die hier als landschaftlich schön bekannt sind. Eine Bombe im Atomreaktor … die Mannschaft und

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