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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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inzwischen blockierten bereits zu viele Rebellen
den Weg. Nirgendwo war eine Deckung. Ihm blieb nur die
Hoffnung, daß niemand von ihnen Notiz nahm. Daniel zog
seine Schwester hinter den Teleprompter, ließ sie niederknien
und stand beschützend über ihr, fest entschlossen, niemanden
an Stephanie heranzulassen, es sei denn, über seine Leiche.
Lily und Michael klammerten sich aneinander und starrten
mit Panik in den Augen um sich. Eine kleine Gruppe von Rebellen löste sich aus der kämpfenden Masse und stürmte in ihre
Richtung. Lily schob Michael von sich weg, starrte die Rebellen trotzig an und rief ihre Hexenkräfte zu Hilfe. Doch ihr
schwaches ESP brachte nur einen säuselnden Wind zustande,
der die Rebellen kaum aufhalten würde. Einer von ihnen ging
mit dem Schwert auf Lily los, und Michael warf sich in den
Weg. Das Schwert fuhr durch seine Kehle und an der anderen
Seite wieder heraus. Blut spritzte auf Lilys entsetztes Gesicht.
Michael ging röchelnd zu Boden. Lily kauerte sich hysterisch
schreiend über ihn, bis ein Ausgestoßener auf dem Weg zur
Befreiung der Gefangenen sie in einem Reflex ebenfalls niederstach. Lily und Michael starben gemeinsam, weit weg von
zu Hause, zwei Kinder in der gewalttätigen Welt der Erwachsenen, die sie niemals richtig verstanden hatten.
Der Halbe Mann begriff schließlich, daß er Jakob Ohnesorg
nicht so einfach besiegen konnte, wie er gedacht hatte, ließ von
seinem Gegner ab und rannte davon. Er hatte eine bessere Idee,
und außerdem ging die Sicherheit der Fabrik über alles, nachdem die Rebellen schon so nah gekommen waren. Der Halbe
Mann rannte in das Gebäude und mähte alles nieder, was ihm
in den Weg kam. Zuerst würde er die Zeitzünder an Kassars
Bomben abschalten, dann würde er den Schutzschild der Fabrik hochfahren. Die meisten Rebellen würden so draußen
bleiben. Die innerhalb des Schirms Gefangenen würden fallen,
und die Fabrik wäre wieder sicher. Er grinste mit seinem halben Mund. Mochte Jakob Ohnesorg mit seinem Schwert auf
einen Energieschirm losgehen und sehen, was er davon hatte.
Es gab bessere Methoden, einen Krieg zu gewinnen.
    Während der Halbe Mann im Fabrikkomplex verschwand,
führten Alexander Sturm und Mutter Beatrice die befreiten
Klone nach draußen. Die Klone warfen einen verängstigten
Blick auf das Gemetzel und Chaos, das sich vor ihnen erstreckte, so weit das Auge reichte, und blieben wie erstarrt im Eingang stehen. Sturm und Beatrice schrien ihnen zu, die Köpfe
unten zu halten und in Deckung zu bleiben. Während die Klone
sich dicht zusammendrängten, studierten Schwester Beatrice
und Alexander Sturm nachdenklich die Situation. Ein paar der
angreifenden Rebellen versuchten, die Gefangenen zu befreien,
doch die schweren Schlösser und Ketten setzten ihnen erheblichen Widerstand entgegen.
    »Sie sollten sich besser beeilen«, sagte Beatrice. »Solange
die Gefangenen in Ketten liegen, können die Wolfs sie mit
einem einzigen Knopfdruck rösten. Und jeden anderen gleich
mit, der rein zufällig im gleichen Augenblick die Ketten oder
Schlösser berührt.«
    »Gutes Argument«, entgegnete Sturm. »Ich glaube, ich gehe
besser und helfe ihnen. Ich war schon immer gut im Öffnen
von Schlössern. Jeder braucht eben sein Hobby.«
    »Ihr seid ein tapferer Mann, Alexander Sturm«, sagte Beatrice.
»Da habt Ihr verdammt recht«, erwiderte Alexander. »Jakob
ist nicht die einzige Legende in dieser Gegend, wißt Ihr?«
    Kassar wich weiter vor Ruby zurück. Er war vollkommen außer Atem und blutete aus zahlreichen Wunden. Der Kardinal
hielt noch immer sein Schwert, doch es zitterte unkontrolliert.
Ruby setzte ihm grinsend nach. Sie hatte für den Augenblick
genug Spaß gehabt, und jetzt war es an der Zeit, daß der Kardinal starb. Kassar erkannte die Entschlossenheit in Rubys Augen und hielt abwehrend die andere Hand vor sich gestreckt.
»Zurück, Hexe! Die Kontrollen für die Hinrichtung der Gefangenen sind in meinen Handschuh eingebaut. Einen Schritt näher, und sie sind alle tot.«
    »Du bluffst«, erwiderte Ruby gelassen. »Wenn das stimmen
würde, hättest du es inzwischen längst getan.«
Kassar grinste. »Bring mich nicht in Versuchung. Was werden deine kostbaren Rebellenfreunde von dir denken, wenn sie
erfahren, daß du die Gefangenen hättest retten können, es aber
nicht getan hast?«
Ruby zuckte die Schultern, sprang unvermittelt vor und
brachte das Schwert mit unglaublicher Wucht ins Ziel. Die

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