Die Reise-Bibel
Richter sprachen den verschüchterten Afrika-Besuchern gleich 40 Prozent des Urlaubspreises zu, mit der Begründung, dass man ja wohl vor Ort Gleichgesinnte erwarten dürfe und kein aktives
Militär.
Ein grünes Wunder erlebte eine Dame auf Mallorca, als sie den hoteleigenen Pool besuchte und beim Ausstieg aus dem kühlen
Nass feststellen musste, dass sich ihr wasserstoffblondes |15| Haar grün verfärbt hatte. Offenbar war vorher zu viel Chlor in den Pool geraten, der Urlaub der besagten Dame sei so grün
gebrandmarkt kein angenehmer mehr gewesen. Homburger Richter sahen das Problem nicht und belehrten die falsche Blondine, dass
eine Badekappe wahre Wunder vollbracht hätte. Immerhin 10 Prozent der Urlaubssumme erhielt das Pool-Opfer zurück – das sollte für einen Friseurbesuch ausreichen.
Urlauber in Angst
Wovor sich Touristen im Urlaub am meisten fürchten
Probleme mit der Unterkunft: 50,4 Prozent
(Individualreisende: 48,2)
Unfall/Panne 48,1 (72,5)
Krankheit/Tod 44,9 (43,6)
Diebstahl 39,1 (42,9)
Gepäckprobleme 28,8 (25,4)
Überbuchung 16,4 (9,3)
Unruhen/Terror im Zielgebiet 13,3 (11,4)
Quelle: Elvia Versicherungen
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|16| Weise Worte
Misanthropen auf Tour
Wer durch Reisen klüger werden will,
darf sich nicht selbst mitnehmen.
Sokrates
Wie wenigen Menschen
ist das Talent verliehen, Reisende zu sein!
Ludwig Tieck
Erst die Fremde lehrt uns,
was wir an der Heimat haben.
Theodor Fontane
Manche Menschen reisen
hauptsächlich in den Urlaub,
um Ansichtskarten zu kaufen,
obwohl es doch vernünftiger wäre,
sich diese Karten kommen zu lassen.
Robert Musil
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muss, oder ob schon deutsche Touristen
da gewesen sind.
Kurt Tucholsky
Reisen sollte nur ein Mensch, der sich ständig überraschen lassen will.
Oskar Maria Graf
|17| Der verborgene Sinn des Reisens ist es, Heimweh zu haben.
Erich Kästner
Früher zeichnete man auf Reisen, um sich erinnern zu können, wo man war. Heute filmt man auf Reisen, um zu erfahren, wo man
gewesen ist.
Albert Camus
Man reist nicht, um andere Orte kennenzulernen, sondern um sich anderen Situationen auszusetzen. Die meisten reisen nur, um
wieder heimzukommen.
Michel de Montaigne
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|18| Reise-Helden
Die Globetrotter (Teil 1)
Andersen, Hans Christian
Wer Märchen schreibt, braucht Phantasie. Und Reisen regt die Phantasie an. Wenn es einen Beweis gebraucht hätte, um diese
These zu unterfüttern, dann liefert sie der Märchenerzähler, Dichter und Reiseschriftsteller Andersen. Als er von der Schwester
eines Freundes, in die er sich verliebt hatte, einen Korb erhielt, zog der Sohn eines verarmten Schuhmachers hinaus in die
Welt: insgesamt 30 große Reisen unternahm Andersen. Die führten den Dänen nach Deutschland, England, Italien, Spanien und
in das Osmanische Reich – und zu den Eindrücken, die er in seinen weltberühmten Märchen von der ›Prinzessin auf der Erbse‹
bis zur ›Kleinen Meerjungfrau‹ verarbeitete.
Bach, Dirk
Wenn man so aussieht wie Dirk Bach, dann hat man genau zwei Optionen: Lebenslange Treffen mit einem Therapeuten oder eine
Karriere in der deutschen Comedylandschaft. Er entschied sich für Variante B und lebt jetzt als kleinster gemeinsamer Nenner
aus Hüpfball und Lachsack ganz ordentlich von seiner speziellen »Begabung«. Mental ist der bekennende Homosexuelle stark:
»Ich war mal als Prometheus nackt an einen Felsen gekettet. Mit ist also nichts peinlich.« In dieses Buch gehört der Mann
schon aus folgendem Grund: Er hat als Moderator des ›Dschungelcamps‹ dazu beigetragen, dass Millionen von Zuschauern glauben,
im australischen Outback säßen hauptsächlich alternde Schlagersänger, Ex-Pornoblondinen und Fußballtorhüter |19| einträchtig beieinander und würden Schlangen, Kakerlaken oder Wühlmäuse verspeisen. Vermutlich sorgt der klumpige, stets vergnügte
Gnom (in Zusammenarbeit mit Co-Moderatorin Sonja Zietlow) also indirekt dafür, dass das Kantinenessen in mallorquinischen
Hotels mit ganz anderen Augen gesehen wird, als das noch vor der ersten Staffel der Trash-Tourist-T V-Serie ›Ich bin ein Star – holt mich hier raus!‹ der Fall war.
Baedeker, Karl
In Jacques Offenbachs Operette ›La Vie Parisienne‹ gibt es eine Textzeile, die lautet so: »Kings and governments may err,
but never Mr. Baedeker (Könige und
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