Die Reise-Bibel
ausmacht, dass diese drei Prozent aber für ein Viertel der gesamten Umsätze der Branche verantwortlich
sind? Rund 180 Milliarden U S-Dollar werden derzeit mit Premium- und Luxusreisen erwirtschaftet.
dass London die langsamste Großstadt Europas ist? Gemeint ist Folgendes: Je größer das Verkehrsaufkommen, umso stockender
kommt der Verkehrsteilnehmer voran. Man hätte also auch sagen können, dass London die Stau-Hauptstadt Europas ist. Gefolgt
von Berlin, Warschau, Manchester, Edinburgh, Rom und Glasgow.
dass Brüssel in einer Befragung von Trip Advisor/ Welt online zur langweiligsten Touristenstadt in Europa gewählt wurde? Gefolgt
von Zürich, Oslo, Warschau und Zagreb.
dass die Deutschen zwar nur ein Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, aber 11 Prozent der Einkünfte, die der Tourismus weltweit generiert, aus deutschen Geldbeuteln stammen? Nur Briten sind ähnlich reisefreudig.
Reisemuffel hingegen sind Franzosen – während zwei Drittel der Deutschen gerne ins Ausland reisen, ist in Frankreich nur ein
Drittel der Bevölkerung willens, das eigene Land zu verlassen.
dass sich 2006 13,2 Prozent aller Deutschen für eine Schiffsreise/Kreuzfahrt interessierten, aber erst 2,3 Prozent tatsächlich eine unternommen haben?
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|34| Weise Worte
Spötter auf Tour
Touristen sind Reisende, die ihren Besitz verbrauchen, um sich den Besitz anderer anzusehen.
Ernst Heimeran
Der Sinn des Reisens besteht darin, unsere Phantasien durch die Wirklichkeit zu korrigieren. Statt uns die Welt vorzustellen,
wie sie sein könnte, sehen wir sie, wie sie ist.
Samuel Johnson
Astronauten: Männer, die ihren Frauen von ihren Reisen nichts mitbringen müssen.
Robert Lembke
Toren bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen.
Erich Kästner
Der Mensch bereist die Welt auf der Suche nach dem, was ihm fehlt.
Und er kehrt nach Hause zurück, um es zu finden.
George Moore
Das Beste, was man vom Reisen nach Hause bringt, ist die heile Haut.
Persisches Sprichwort
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|35| Kulturreisen (Teil 1)
Hauptsache unterwegs! Die besten Roadmovies der Kinogeschichte
Thelma & Louise
Regie: Ridley Scott; mit Susan Sarandon, Geena Davis und
Harvey Keitel
Zwei Frauen fahren im offenen Ford Thunderbird den Zwängen ihrer kleinkarierten Existenz davon, womit wir schon beim zentralen
Thema jedes guten Roadmovies wären. Auch Geena Davis und Susan Sarandon wollen einmal die »Freiheit« der Straße erleben, und
wenn man dabei alle Gesetze des Landes bricht, von Beischlafbetrügern genasführt oder von Truckerfahrern provoziert wird,
dann hat es sich ganz am Ende doch gelohnt, auch wenn der Preis für das kurze Vergnügen hoch war. Eine Art Tragödie, die trotz
alledem gute Laune macht. (Mit dem Bonus für Damen, dass Brad Pitt in diesem Film erstmals seinen nackten Waschbrettbauch
vorführt.)
Paris, Texas
Regie: Wim Wenders; mit Harry Dean Stanton, Nastassja Kinski
Ein Wanderer wird aus der Wüste in die Zivilisation zurückgespült, von seinem Bruder, der lange nichts mehr von ihm gehört
hat, aufgegriffen und nach Kalifornien gebracht. Doch Travis – so heißt der Wanderer, der scheinbar sein Gedächtnis verloren
hat – kann nicht bleiben, er muss die Scherben seiner Vergangenheit zusammenkehren und neu |36| zusammensetzen, zusammen mit seinem kleinen Sohn und dessen Mutter. Klingt pathetisch und ist es auch – Wenders schraubt an
den Grundmustern des Westerns ebenso wie am Archetypus des Roadmovies herum, und er entwickelt dabei Bilder von poetischer,
suggestiver Kraft. Paris, Texas – übrigens ein Ort, keine Distanz – gilt als das Meisterwerk von Wenders, und er erhielt 1984
dafür die Goldene Palme in Cannes.
The Straight Story
Regie: David Lynch; mit Harry Dean Stanton, Richard Farnsworth
Ganz ungewöhnlich zart und »straight« für seine Verhältnisse hat David Lynch diesen Film in Szene gesetzt, der die kauzige
Idee eines alten Mannes bebildert: Alvin aus Iowa hat Angst, dass ihm für die Versöhnung mit seinem Bruder nicht mehr allzu
viel Zeit bleibt. Auto fahren kann er nicht mehr, also setzt er sich auf eine Art Aufsitzrasenmäher und tuckert über zwei
Bundesstaaten zu seinem Bruder, um zu klären, was zu klären ist. Ein poetischer, entschleunigter Film, der viel über das Altern
und das Tempo des Lebens andeutet, ohne es geschwätzig zu verraten.
Convoy
Regie: Sam Peckinpah; mit Kris Kristofferson, Ali
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