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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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passiven Abtaster viel genauer extrapolieren.«
    »In Ordnung. Dann schließe jetzt bitte die…«
    »Verzeihung«, unterbrach Harlie. »Da geschieht irgend etwas.« Auf dem Hologramm erwachte das Wrack plötzlich zum Leben.
    »Sie sind noch nicht tot! Sie haben sich genauso versteckt wie wir!« rief Hodel.
    »… und jetzt sind sie in den Hyperraum gegangen. Gottverdammte Scheiße!« fluchte Korie. »Harlie, die Linse! Schnell, schalt ab!«
    »Morthaner?« fragte Li, während er sich zur Feuerleitkontrolle zurückzog.
    »Nein, glaub’ ich nicht«, entgegnete Hodel. »Das sieht zu sehr nach einer Liberty-Signatur aus.«
    »Sie kommen nicht näher«, sagte Korie. »Sie fliehen!«
    Schweigend beobachteten sie das Geschehen auf dem Holoprojektor. Die winzige Kräuselung des Hyperraums stabilisierte sich rasch, und dann begann die Interferenz in Richtung des Hologrammrandes zu kriechen.
    »So was Dämliches!« fluchte Korie. »Sie sind auf Höchstgeschwindigkeit gegangen. Sie sind noch Lichttage entfernt zu sehen. Wochen!«
    »Wir haben sie erschreckt…«, flüsterte Hodel. Der Gedanke erschien ihm schrecklich. »Sie dachten, wir wären Morthaner!«
    »Wie konnten sie so dumm sein?« Korie hätte am liebsten mit der Faust auf den Holotisch geschlagen. Er beherrschte sich eben noch rechtzeitig. In der Schwerelosigkeit hätte es ihn quer durch die Kommandozentrale getrieben.
    »Halt sie im Auge, solange es geht!« befahl er Harlie.
    »Soll ich die Linse wieder öffnen?«
    »Nein!«
    Lange Minuten kroch das Kräuseln seitwärts über den Schirm. Dreimal vergrößerte Harlie den Erfassungsbereich.
    »Vielleicht schaffen sie es ja?« flüsterte Hodel hoffnungsvoll.
    »Sie haben einen weiten Weg vor sich.«
    »Aber… vielleicht sind die Morthaner ja schon weg?«
    »Wollen Sie ihr Leben darauf wetten?«
    »Ähhh…« Hodel verstummte.
    »Ich jedenfalls nicht«, sagte Korie.
    Leen kam aus dem Maschinenraum und nahm eine Position am anderen Ende des Hologramms ein. Er hielt sich mit beiden Händen am Tisch fest und starrte in das leuchtende Feld. Sein Gesichtsausdruck war verzerrt vor Sorgen.
    Korie blickte ihn an. »Mister Leen?«
    Leen erwiderte: »Wenn sie’s schaffen…«
    »Meinen Sie, daß unsere Chancen dann besser stünden?
    Sie verschlechtern sich. Wenn sich in Sichtweite Morthaner aufhalten, dann sind jetzt alle in unsere Richtung unterwegs.«
    »Wenn Sie recht haben, dann sollten wir sie bald sehen, oder?«
    Korie zuckte die Schultern. »Hängt ganz davon ab, wie groß sie sind. Je größer, desto eher können sie uns sehen – und desto schneller werden sie hier sein. Harlie, wie weit kann das andere Schiff kommen, bevor wir wissen, daß die Drachenfürst zu weit entfernt war, um seine Flucht zu bemerken?«
    Die Antwort kam sofort. »Sieben Minuten noch, Mister Korie.«
    »Lauf, Baby, lauf!« flüsterte Hodel. »Los, beweg dich! Du kannst es schaffen!«
    »Halten Sie den Mund!« fuhr Korie ihn an. »Das ist kein gottverdammtes Ballspiel!« Er war gleichzeitig verärgertund frustriert. Er wandte sich vom Holoprojektor ab und starrte auf die gegenüberliegende Wand. Er wollte nicht, daß die anderen seine eigene Furcht bemerkten.
    In seinem Hals saß ein dicker Kloß. Beinahe hätte er aufgeschrien. Nach einem Augenblick schluckte er mühsam und wandte sich wieder dem Projektor zu. Das Bild hatte sich nicht wesentlich verändert.
    »Sechs Minuten«, meldete Harlie.
    Korie ballte die Fäuste, um nicht zu schreien.
    Das Schlimmste daran war, daß er Hodels impulsive Worte nur zu gut verstand.
    Er wünschte sich, daß sie davonkamen, wer immer sie auch waren.
    »Harlie, öffne die Linse. Lange genug, um ihre Signatur zu erkennen, dann sofort wieder schließen. Ich will die ID dieses Schiffs.«
    »Jawohl, Mister Korie. Einen Augenblick.«
    Hodel blickte auf seine Konsole und wartete auf Harlie. »Linse geöffnet«, meldete er. »Ablesung…« Dann blickte er entsetzt auf. »Linse geschlossen. Irgend etwas kommt her!«
    »Oh, Scheiße!« Korie spürte, wie das Blut in seinem Kopf rauschte. »Harlie, wurden wir entdeckt?«
    »Ich weiß es nicht. Einen Moment bitte.« Ein Herzschlag verging. Korie kam es vor wie tausend.
    Das Hologramm flackerte. Harlie fügte ein neues Hyperraumkräuseln hinzu; ein großes, bedrohliches, beinahe brutales Flimmern. Dann fügte Harlie eine grüne Linie hinzu, um den Kurs des Objekts anzuzeigen.
    »Direkter Abfangkurs«, sagte Korie.
    »Es gibt in der gesamten Gegend nur ein einziges Schiff,

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