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Die Reise der Jona

Die Reise der Jona

Titel: Die Reise der Jona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Inneren Hülle ab. Mister Korie, in meine Kabine. Zehn Minuten.«
    Hardesty machte kehrt und verließ zackig die Brücke.
    Brik sah sich um und grinste breit. Es war kein erbaulicher Anblick.
    Hodel war wie gelähmt. Er sah hilfesuchend zu Korie, aber der Erste Offizier wich seinem Blick aus. Hodel blickte weiter zu Tor, aber sie war bereits bei der Arbeit und richtete das Schiff auf das Dock aus. »Woher wußte er von der Destille?« fragte Hodel.
    Tor blickte nicht von ihrer Konsole auf, als sie antwortete: »Jedes Schiff hat eine Destille.« Als sie dann doch die Augen hob, bemerkte sie, daß Korie sich noch immer nicht gerührt hatte. Er war steif vor Wut. »Sie sehen nicht sehr glücklich aus, Mister Korie.«
    »Glücklich?« erwiderte Korie mit der gleichen Kälte in der Stimme wie zuvor der Kapitän. »Die Drachenfürst tritt uns die Scheiße aus den Därmen. Die Flotte wird zusammengeschossen. Kapitän Lowell stirbt. Das Schiff ist angeblich verhext. Meine Karriere endet in einer Sackgasse. Und jetzt… werde ich vor den Augen der Mannschaft gedemütigt. Glücklich? Ich bin geradezu begeistert!«
    Von oben sagte Brik leise: »Reden Sie nicht um den heißen Brei, Mister Korie. Weshalb sind sie wirklich verärgert?«
    Korie wirbelte herum und starrte auf den Morthaner. »Mit Ihnen will ich ganz bestimmt nicht darüber reden!«
    Wie als Erklärung fügte er nach einer Pause hinzu: »Meine Frau – und meine beiden Söhne – wurden von Ihrem Volk getötet. Vergeben Sie mir, wenn ich nicht gerade glücklich bin, daß ich mit Ihnen zusammenarbeiten muß.«
    Danach schien Korie sich zu genieren. Er verließ das Deck durch den Betriebsraum. Hodel und Tor und die anderen starrten ihm neugierig hinterher.
    Tor warf vieldeutige Blick in die Runde und wandte sich dann erneut ihrer Konsole zu. Leise und wie zu sich selbst murmelte sie: »Ich habe das Gefühl, daß das hier kein besonders glückliches Unternehmen wird.«

 
Entscheidungen
     
     
    Korie betrat Hardestys Kabine und baute sich steif vor dem Schreibtisch des Kapitäns auf. Hardesty blickte nicht auf; er war in einige Dateien auf seinem Schirm vertieft.
    »Zunächst einmal«, begann er ohne Vorrede, »weiß ich ganz genau, was Sie durchmachen mußten. Ich habe Ihre Akte studiert. Ich weiß, welcher Wahnsinn Sie antreibt. Es zerreißt Sie innerlich. Sie sind noch lange nicht wieder gesund. Vielleicht heilen Ihre Wunden niemals. Sie sind verwirrt, und Sie wissen nicht, ob Sie ein rücksichtsloser Bastard oder ein mitleidsvoller Wohltäter sein wollen. Nun, weder die eine noch die andere Rolle paßt zum Kommandanten eines Raumschiffes, obwohl, wie ich gestehe, die Rolle des rücksichtslosen Bastards einige Vorteile bietet.« Hardesty machte eine Handbewegung. »Setzen Sie sich.«
    Korie nahm Platz.
    »Lektion Nummer eins: Sie müssen lernen, Ihr Temperament zu zügeln. Verstecken Sie Ihre Gefühle vor der Mannschaft. Die Besatzung ist wie ein Schwamm. Was immer Sie von sich geben, saugt sie auf – und sie wird es Ihnen tausendmal verstärkt zurückgeben. Das ist genau das, was mit dem Schiff im Augenblick nicht stimmt. Ihre Mannschaft weiß nicht, wer Sie sind, und deshalb haben sie keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollen. Das ist die erste Angelegenheit, die wir in Ordnung bringen müssen.
    Lektion Nummer zwei: An Bord herrscht keine Demokratie. Kein Kriegsschiff wird jemals demokratisch geführt sein. Aber Sie haben die LS-1187 geführt, als hätte jedes einzelne Besatzungsmitglied bei jeder Entscheidung ein Mitspracherecht. Ihr Leitender Ingenieur beispielsweise diskutiert über jeden Befehl, den man ihm gibt, und jeder an Bord des Schiffes denkt, seine Meinung hätte Gewicht. Pustekuchen! Meinungen sind wie Arschlöcher. Jeder hat eine, und alle sind voller Scheiße.
    Mister Korie, hören Sie endlich auf, sich darum zu sorgen, ob man Sie mag oder nicht! Wenn eine Besatzung einen Offizier mag, dann macht er etwas verkehrt. Ihre Aufgabe ist es, erfolgreich zu sein, und sonst nichts! Und wenn die Besatzung ihre Arbeit nicht erledigt, dann machen Sie etwas falsch! Verstehen Sie, was ich Ihnen sage?«
    Korie schluckte. Sein Hals schmerzte vom Druck der Antworten, die er zurückhielt.
    »Jawohl, Sir.«
    »Aber es gefällt Ihnen nicht.«
    »Es muß mir nicht gefallen, Sir. Wie Sie bereits festgestellt haben. Meine Gefühle tun nichts zur Sache.«
    Hardesty brummte: »Gute Antwort, Mister Korie. Ich sehe, Sie lernen schnell. Ich denke zwar nicht, daß Sie

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