Die Reise nach Gadaron (German Edition)

leben!“
    Tatsächlich, Larinas Wunde schloss sich innerhalb von Sekunden.
    Dann begann sie sich zu bewegen. Kona hielt den Atem an.
    Er befürchtete, dass der kleinste Lufthauch ihre Wiederauferstehung stören könnte. So blieb Kona ganz still und leise. Dann öffnete Larina die Augen.
    „Kona“, hauchte sie, „b ist du auch tot?“
    „Nein“, antwortete Kona glücklich. „Ich lebe. Und du auch. Die Götter haben dich wieder erweckt, nachdem sie Zork in die Unterwelt verbannt , und seine Dämonen aus unserer Welt vertrieben haben. Das haben sie nur deinem Mut zu verdanken.“
    „Ich lebe?“, fragte Larina noch einmal unsicher. „Und Zork ist verschwunden?“
    „Ja“, antwortete Kona. „Und er wird nie wieder kommen.“
    Kona und Larina sahen sich an. Dann schlossen sie sich fest in die Arme, als wollten sie sich nie wieder loslassen.
    *
    Man könnte nun viel e Schriften verfassen, um die folgenden Ereignisse zu erzählen. Ganze Bücher könnten mit genauen Schilderungen gefüllt werden. Aber letztendlich reichen auch einige Sätze aus.
    Zum einen wäre zu berichten, dass die Götter Larina und Kona wieder auf die irdische Welt beförderten, nachdem Larina sich etwas erholt hatte. Der Weg, auf dem Kona hierher kam, wurde versiegelt, um ein weiteres, unbefugtes Betreten zu verhindern. Es war ein beeindruckendes Erlebnis, änderte aber nichts an der Tatsache, dass die Götter Kona und Larina praktisch hinauswarfen, und die Tür hinter ihnen zuknallten. Vor Gadaron trafen sie, wie zu erwarten, auf Salan, Zerberus, Dorago, die anderen Dämonenjäger und Titanen. Alle waren begeistert über die Rückkehr der beiden und lauschten gespannt den Berichten über ihre Abenteuer in Gadaron. Doch dass die Dämonen von der Welt verschwunden waren, wussten sie schon. Es war ein helles Licht von Gadaron ausgegangen, wie Dorago berichtete, gerade als die von ihm gesetzte Frist abgelaufen war, und er mit seinen Truppen nach Gadaron einmarschieren wollte. Das Licht hatte den letzten Dämonen auf dem Schlachtfeld große Schmerzen verursacht und sie in die Flucht getrieben. Da waren die Freunde sich sicher, dass es allen Dämonen auf der Welt so ergangen sein musste, und sie in die Unterwelt geflohen waren. Das hatte Dorago zum Abwarten bewegt. Er wollte mit seinen Truppen weiter vor Gadaron in Stellung bleiben und abwarten was sich weiter tat.
    „Dann haben die Götter also Wort gehalten“, meinte Kona. „Die Dämonen wurden wirklich vertrieben.“
    Larina erschrak zuerst wegen Zerberus neuer Gestalt und staunte dann nicht schlecht, als man ihr erklärte, dass er inzwischen zum Titanen erhoben wurde. Sie fand nur, dass er früher viel süßer aussah.
    Als der Hund das hörte, schrumpfte er vor ihren Augen und nahm seine frühere, einköpfige Gestalt wieder an. Die Sphinx erklärte, dass Zerberus nun die Macht hatte, zwischen seiner alten und seiner neuen Gestalt zu wechseln, weil er erst spät zu einem Titanen gemacht wurde. Da wurde Zerberus mit einigen Krauleinheiten von der entzückten Larina bedacht.
    Die Freunde beschlossen, die Nacht hier in der Nähe, etwas abseits vom Schlachtfeld zu verbringen und erst am nächsten Tag den Rückweg anzutreten. Über diese Entscheidung war niemand traurig, denn alle waren von den Strapazen des Kampfes erschöpft und niemand hatte Lust, sich jetzt schon auf den Rückweg zu begeben.
    So kam es , seit tausend Jahren, zum ersten Mal wieder dazu, dass eine größere Gemeinschaft unter freiem Himmel campierte, ohne Angriffe von Dämonen zu befürchten. Zuerst war es für manche noch recht befremdlich, doch mit der Zeit gefiel es einigen so gut, dass sie es zu einer regelrechten Freizeitbeschäftigung machten. Manche verbrachten sogar ihren Urlaub auf diese Weise. Doch dazu kam es erst Jahre später, und bedarf keiner weiteren Erwähnung.
    Früh am nächsten Morgen brachen die Krieger ihre Zelte ab und machten sich auf den Weg , zurück nach Doranika. Auf halbem Weg dorthin, trennten sich die Titanen von der Gruppe, um zu ihren angestammten Orten zurückzukehren, wo vielfältige Aufgaben auf sie warteten. Nur Zerberus ging nicht mit ihnen, denn sein Platz war bei Kona. Ihre Ankunft in Doranika wurde zum feierlichen Triumphzug. Die Nachricht vom Sieg über Zork war ihnen vorausgeeilt. An den Straßen warteten Tausende auf die Helden, die dafür gesorgt hatten, dass die Zeit der Entbehrungen endlich vorbei war. Es dauerte nicht lange, bis sich ihre Geschichte und die Namen der