Die Reise nach Gadaron (German Edition)
Beteiligten, von Doranika in die ganze Welt verbreiteten. Auf dem Hauptplatz fand eine gewaltige Feier statt, wo die, die bei der Schlacht von Gadaron dabei waren, gefeiert und bewundert wurden, und die die nicht dabei waren, alles darüber wissen wollten. Alle wollten den Helden möglichst nahe sein. Dorago, der bei der Schlacht das Kommando hatte, ließ es sich nicht nehmen, vom Balkon des Rathauses eine Rede zu halten. Er pries dabei die Tapferkeit der Krieger, berichtete vom Opfer, das Larina brachte und welches das Ende von Zork bedeutete. Und er erzählte, wie Kona sie befreite, nachdem er vorher den Baphometen und Torrok besiegte. Auch der Anteil, den Dorago und Salan beim Sieg über den Baphometen hatten, wurde sorgfältig beschrieben.
Kona war diese plötzliche Flut der Heldenverehrung zuviel. Zwar hatte er auch schon vorher einigen Ruhm eingeheimst, doch war es ihm immer bald gelungen, sich vor potenziellen Bewunderern abzuschirmen. Aber daran war diesmal nicht zu denken. Salan, Larina und sogar Zerberus ging es nicht anders. Für gewöhnlich hätte Kona die erste, sich bietende Gelegenheit genutzt, um diesem Chaos zu entkommen, um möglichst schnell den Pakt mit den Göttern zu erfüllen. Doch die Zeiten hatten sich geändert, und Kona mit ihnen. Er konnte sich nicht mehr, einfach wie ein Dieb davonschleichen und sich auf eine weitere, mysteriöse Suche nach den dreihundertfünfundachtzig Teilen des Ranu machen. Ein Unterfangen mit ungewissem Ausgang, das vielleicht sein ganzes Leben in Anspruch nehmen würde. Zuerst musste er jedenfalls einige Dinge klären. Larina…. Kona hatte ihr noch nicht erzählt, welchen Preis er für ihr Leben gezahlt hatte. Aber irgendwann musste er es ihr sagen. Noch bevor er sie verließ, um sich auf die Suche zu machen.
´Das wird mit Sicherheit kein Vergnügen `, dachte Kona.
Es war kaum möglich zu Larina vorzudringen. Sie war umgeben von einer Schar junger Frauen, die sie sich zum Vorbild auserkoren hatten, und nun versuchten ihren Kleidungsstil zu imitieren. Sie wurde permanent belagert und um Tipps gebeten.
´Junge Leute, die sich ein prominentes Vorbild suchen und es auf Teufel komm raus imitieren`, dachte Kona verächtlich. ´Hoffentlich wird so was nicht irgendwann zum Normalzustand. `
Es wurde Nacht über Doranika, als der Zufall Kona zu Hilfe kam. Er war gerade einer Gruppe von Bewunderern entkommen, die unbedingt seine Kampftechnik erlernen wollten. Er entkam ihnen, indem er in eine Seitengasse geflüchtet war. Dort traf er, sehr zu seiner Freude, auf Larina.
„Hallo!“, begrüßte er sie. „Wie geht es dir?“
„Zum Kotzen!“, beschwerte sie sich mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Meine Fans lassen mir einfach keine Ruhe. Die haben sich Imitate von meiner Mütze besorgt. Und tragen sie auch noch!“
„Das wird sich legen, wenn die erste Euphorie vorbei ist“, beruhigte sie Kona. Er holte tief Luft. „Hast du Lust, mit mir spazieren zu gehen, damit wir uns ein bisschen von dieser Partystimmung erholen können?“
„Ich gehe mit dir, woh in du willst“, versprach Larina, „wenn du in dieser Stadt einen Platz findest, der nicht voller Verrückter ist.“
„Wir können die Stadt auch verlassen“, schlug Kona vor. „Das ist seit kurzem wieder völlig ungefährlich, wie du weißt.“
„Gute Idee!“ Larina war begeistert. „Lass uns gehen!“
Kona und Larina verließen die Stadt, im Schutze kleiner Gassen. Zum Glück waren die Bewohner so mit Feiern beschäftigt, dass niemand bemerkte, wie der wiedergeborene Herr der Unterwelt und eine zeitreisende Heldin an ihnen vorbei schlichen. So gelangten sie in die unberührte Natur vor Doranika.
„Du hattest recht“, sagte Larina glücklich. „Hierh er wird sich niemand außer uns verirren.“ Diese Erkenntnis ließ sie schon viel entspannter wirken. Sie lächelte Kona zögerlich an. Dann schob sie ihre Hand in seine. So gingen sie, Hand in Hand, in Richtung der bewaldeten Hügel. Von dort würden sie einen hervorragenden Blick über die Stadt haben.
„Hast du schon gehört ?“, fragte Larina. „Salan wurde von seinem Zaubererorden zu einem ranghohen Würdenträger gemacht. Er soll nun zurück in das Dorf gehen, indem sie ihr Hauptquartier aufgebaut haben. Ich glaube, er würde lieber weiter mit uns durch die Welt ziehen. Während unseres Abenteuers hat er mehr Erfahrungen gesammelt, als während seiner gesamten Ausbildung. Schade nur, dass uns die Gegenstände zum Suchen ausgegangen
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