Die Reise nach Gadaron (German Edition)
sind.“
´Wenn es nur das ist`, dachte Kona. ´Mit Ersatz kann ich dienen. `
Sie bestiegen einen der Hügel. Oben fanden sie eine Lichtung, von wo aus sie ganz Doranika überblicken konnten. Aus weiter Ferne waren die Geräusche der feiernden Stadt zu hören. Doch sie waren hier so leise, dass sie die Geräusche des Waldes nicht übertönten. Das Rauschen der Bäume im Wind, das Zirpen der Grillen, wie lange war es her, dass ein Mensch diese Geräusche ohne Angst genießen konnte? Ein Pfeifen war zu hören. Kurz darauf explodierte eine Feuerwerksrakete am Himmel über Doranika, gefolgt von weiteren, die nun überall in der Stadt abgefeuert wurden.
„Wow!“, rief Larina begeistert, während sie die bunten Funken beobachtete, die sich am Himmel ausstreuten. „Hast du davon gewusst?“
„Nein“, gab Kona zu. „Ich hatte nicht die geringste Ahnung.“
„Egal“, meinte Larina. „Ich finde es toll!“
Sie setzten sich auf einen umgestürzten Baumstamm und beobachteten das Spektakel. Doch während Larina mit großen Augen das Feuerwerk verfolgte, dachte Kona nur darüber nach, wie er es ihr sagen sollte. Genau genommen war dies hier der perfekte Moment. Es gab keinen Grund es weiter aufzuschieben.
„Larina“, begann er. „Ich muss dir etwas sagen.“
„Was ist denn?“, fragte Larina. Sie schien zu merken, dass es um etwas Ernstes ging. Kona atmete tief ein und aus.
„Als die Götter dich wieder belebten, haben sie das nicht umsonst getan. Ich musste ihnen etwas dafür versprechen.“ Und er erzählte Larina von dem Pakt, den er für ihr Leben schließen musste.
„Ich verstehe“, sagte Larina, als Kona geendet hatte. Sie blickte zu Boden, und ihr Gesicht war ausdruckslos.
„Wann brechen wir auf?“, fragte sie schließlich.
„Was!?“, rief Kona. Er meinte , sich verhört zu haben.
„Na ja. Ich wüsste schon gern, ob w ir noch eine Woche Urlaub haben. Oder ob wir gleich morgen weiter müssen. Das wäre allerdings ein Ding! Gerade erst eine epische Suche beendet, und schon wieder auf die nächste geschickt werden! Das wäre wirklich reichlich unverschämt!“
„Moment mal“, widersprach Kona. „Ich dachte eigentlich, dass ich alleine auf die Suche gehe.“
„Ach, willst du mich etwa loswerden?“, fragte Larina streng. „Meinst du, du kannst einfach die Suche nach den Einzelteilen eines Gottes vorschieben, um mich abzuschieben. Und dann heißt es, aus den Augen, aus dem Sinn?“
„Nein!“, rief Kona sofort. „Ich dachte nur…“
„…es sei zu gefährlich“, vollendete Larina den Satz. „Du sitzt hier vor mir, und behauptest, nach all dem, was wir durchgemacht haben, irgendetwas sei zu gefährlich für mich?“
„Ich wollte eigentlich sagen, dass es zu zeitaufwendig für dich wäre“, korrigierte Kona schnell. „Wenn es nur um ein paar Monate gehen würde, wäre das ja kein Thema. Aber Ranu wurde in dreihundertfünfundachtzig Teile zerlegt. Wahrscheinlich werde ich in meinem Leben gar nicht mit der Suche zu Ende kommen. Dann wird die Aufgabe an meine Nachfahren weiter gehen. Du müsstest dein ganzes Leben dieser Aufgabe widmen. Es reicht schon, wenn ich dazu verpflichtet bin.“
Larina verdrehte die Augen. „Wo bist du eigentlich die letzte Zeit gewesen? Ich war mit einem Typen namens Kona unterwegs, der mich am Anfang ziemlich genervt hat. Und der mir manchmal immer noch auf die Nerven geht. Der nach all den Dämonen, dunklen Göttern, Morganen, Hexen, wahnsinnigen Zauberern, Geistererscheinungen, fanatischen Rittern und was weiß ich noch alles, immer noch nicht begriffen hat, was ich für ihn empfinde.“ Sie sah Kona an. „Verstehst du es immer noch nicht? Ich komme mit dir. Nicht, weil ich es muss, sondern weil ich es will! Und außerdem“, Larina sah Kona schelmisch an, „wenn du die Aufgabe, nach deinem Tod, an deine Nachfahren weiter geben musst, mit wem willst du die denn zustande bringen, wenn ich nicht dabei bin?“
„Wie meinst du das denn?“, fragte Kona unsicher, denn er merkte in welche Richtung das Gespräch abdriftete.
„Du verstehst mich schon ganz gut“, meinte Larina und lächelte Kona an.
Das Feuerwerk über Doranika hatte gerade seinen Höhepunkt erreicht, als Larinas Gesicht sich ganz langsam dem von Kona näherte, und sie ihn zärtlich küsste. Gleich darauf zog sie sich überrascht von Kona zurück und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Kona! Du schmeckst überhaupt nicht mehr nach Rauch!“
„Ja“, erwiderte Kona. „Vor
Weitere Kostenlose Bücher