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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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zwölf Meilen tief in die Kruste des Planeten ein und legte auf einer Fläche von der Größe und Form wie der Kaliforniens das Magma auf diesem Planeten frei. In diesem Bereich befand sich die gesamte Industrie der Kzinti, die sich in Sekundenschnelle in Rauch auflöste. Die wenigen Kuppelbauten, die durch Stasisfelder geschützt waren, wurden von der Magma verschluckt, die in der Mitte des Grabens viel höher aufwallte als an den Rändern, ehe das Gestein sich wieder verhärtete.
    Die Narbe, die davon zurückblieb, war ein langgestreckter See, der von steilen, mehreren Meilen hohen Klippen eingeschlossen wurde und in dessen Mitte sich eine langgestreckte, schmale Felsinsel erhob.
    So manche irdischen Welten mochten ihre Zweifel hegen, daß dieses Monstrum den Krieg beendete. Die Kzinti-Patriarchie läßt sich normalerweise von bloßem Gigantismus nicht schrecken. Die Bewohner von Wunderland teilen diese Zweifel nicht. »Speerspitze« wurde nach dem Dritten Kzin-Menschheit-Krieg annektiert und in Canyon umgetauft. Die einheimischen Lebensformen litten natürlich unter den Kriegshandlungen, wurden unter Gigatonnen Staub begraben, die aus der Atmosphäre herunterkam, während das Grundwasser sich in den Canyon ergoß und dort einen gewaltigen Binnensee bildete. In der Schlucht baute sich ein ausreichender Luftdruck auf und schuf die nötigen Voraussetzungen, daß sich dort eine blühende Zivilisation entwickeln konnte.
    Louis Wus Wohnung befand sich auf der zwölften Terrasse an der Norwand des Canyon. Die Nacht verhüllte bereits den Grund der Schlucht, als er auf den Balkon hinaustrat, aber die Südwand lag noch im hellen Tageslicht. Hängende Gärten aus einheimischen Gewächsen verdeckten den Rand der Klippe. Stillgelegte Aufzugstürme ragten meilenweit an den geglätteten Felswänden empor, als wäre der Stein von blanken Silberadern durchzogen. Transportkabinen hatten inzwischen die Aufzüge ersetzt, doch die Touristen bedienten sich immer noch dieses alten Verkehrsmittels, wenn sie einen Blick auf diese künstlich geschaffenen Naturwunder werfen wollten.
    Der Balkon blickte auf die Parklandschaft hinaus, die den Kern der Inseln bedeckte. Die Vegetation erinnerte an den bizarren Wildwuchs eines Kzinti-Jagdreviers, wobei sich helles Rosa und Orange mit dem bedeckten Grün der importierten irdischen Biosphäre mischte. Kzinti-Lebensformen waren in diesem Canyon alltägliche Erscheinungen.
    Auf der Insel tummelten sich genausoviele Kzinti wie menschliche Touristen. Die Kzinti-Männchen glichen fetten orangefarbenen Katzen, die auf ihren Hinterpfoten liefen. Doch ihre Ohren breiteten sich wie pinkfarbene chinesische Pergamentschirme aus, und ihre Schwänze waren nackt. Ihre breiten Hände und geraden Beine verrieten, daß sie zu einer Rasse von Werkzeugmachern gehörten. Ihre Größe war enorm, fast zwei Meter fünfzig, und obwohl sie es sorgfältig vermieden, mit den menschlichen Touristen zusammenzustoßen, fuhren sie doch ihre sorgfältig manikürten Klauen an den Fingerspitzen aus, sobald ihnen ein menschliches Wesen zu nahe kam. Vielleicht waren das nur Reflexe.
    Zuweilen fragte sich Louis, welche Impulse die Kzinti veranlaßten, eine Welt zu besuchen, die sie vor Jahrhunderten hatten aufgeben müssen. Vielleicht hatten ihre Vorfahren auf dieser Welt gelebt, die nun in den Kuppelbauten unter dieser Lavainsel begraben waren. Eines Tages würde man sie wieder ausgraben müssen.
    Es gab so viele Dinge, die er auf Canyon hinterlassen hatte, weil er sich nie weit von seinem Wonnestecker entfernen wollte. Menschen und Kzinti kletterten in der niedrigen Schwerkraft an den Klippen empor. Es war ein sportlicher Zeitvertreib.
    Nun, jetzt hatte er eine letzte Chance, selbst dieses Vergnügen auszuprobieren. Es war eine von drei möglichen Fluchtrouten. Die zweite waren die Aufzüge; die dritte war die Transportkabine zu den hängenden Gärten. Er hatte sie kein einziges Mal besichtigt.
    Dann würde er in einem Druckanzug Weiterreisen, der sich zusammengefaltet leicht in einer großen Aktentasche unterbringen ließ.
    Bergwerke waren über die Oberfläche des Planeten verstreut, und es gab auch einen großen, etwas verwahrlosten Naturpark für die überlebenden Gattungen der Canyon-Flechten. Doch zum größten Teil bestand diese Welt aus einer öden Kraterlandschaft. Ein umsichtiger Mann konnte unbemerkt auf diesem Planeten mit einem Raumfahrzeug landen und es an einer Stelle verstecken, wo man es nur mit einem Tiefenradar

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