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0909 - Das Opfer

0909 - Das Opfer

Titel: 0909 - Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie wollte abwarten.
    Das Fabrikat des schwarzen oder dunkelgrauen Wagens war gut zu erkennen, denn auf der Kühlerhaube blitzte der Stern in einem runden Kreis wie ein Signal.
    Jane lachte über sich selbst. Okay, sie war hereingefallen, aber woher hätte sie wissen können, daß die Umleitung keine echte gewesen war, sondern eine Falle. Jane hatte wirklich nicht mit einer Falle rechnen können, auf dem Weg nach Blackpool, wo sie an einem kleinen Kongreß der Detektive teilnehmen und sogar Vorträge halten sollte.
    Nun steckte sie in der Klemme, und es sah nicht so aus, als würde sie da ungeschoren wieder herauskommen, obwohl sich bei dem Mercedes noch nichts getan hatte.
    Wer immer in diesem Fahrzeug saß, er machte keine Anstalten, auszusteigen. Jane konnte auch nichts erkennen, denn die verdunkelten Scheiben verwehrten ihr einen Blick in den Wagen.
    Wo sollte sie hin?
    Nach vorn war der Weg durch einen Baumstamm versperrt, hinter ihr lauerte der Mercedes. Die Falle schien perfekt. Jane kam der Gedanke, daß sie es hier mit gewieften Profis zu tun hatte, und das wollte ihr überhaupt nicht gefallen. Auch wenn sie äußerlich ruhig wirkte, innerlich sah es anders aus.
    Plötzlich war es Jane in ihrem Golf warm geworden. Keine Hitze, die von einer Heizung stammte, die war nämlich abgeschaltet worden, nein, es waren Hitzewallungen, die erste Schweißperlen auf ihr Gesicht zauberten.
    Jemand wollte etwas von ihr! Aber wer? Wer hockte in diesem Wagen und wartete ab, daß sie die Nerven verlor. Noch blieb sie ruhig, und sie überlegte konzentriert.
    Am Himmel zeichnete sich ein Muster aus Wolken und freien Flächen ab, auf der sich hin und wieder ein Sonnenstrahl verlief. Das gleiche Bild spiegelte sich auch auf der Kühlerhaube des Golfs wider, allerdings dunkler.
    Die Brücke gehörte noch zu den älteren Bauten. Dicke Steinmauern bildeten die beiden Geländer.
    Was tun?
    Die Brücke führte über einen kleinen Fluß, der zu dieser Jahreszeit ziemlich viel Wasser führte, das sicherlich auch nicht besonders warm war. Notfalls, so dachte Jane, mußte sie eben in das Wasser springen, um den anderen zu entkommen.
    Diese Möglichkeit allerdings schloß sie so gut wie aus. Wenn man versuchen würde, sie mit Waffengewalt aufzuhalten, war das immer möglich. Einer Kugel konnte ein Schwimmer sicherlich nicht entkommen. Also schied diese Art von Flucht ebenfalls aus, und Jane beschäftigte sich mit dem Gedanken, was man überhaupt von ihr wollte.
    Feinde hatte sie genug, davon konnte sie ein Lied singen. Nur tauchten diese Feinde nicht eben in einem Wagen der europäischen Luxusklasse auf. Die traten anders auf, auch weniger gangsterhaft.
    War das das Stichwort? Gangster?
    Jane konnte sich mit diesem Gedanken nur schlecht anfreunden. Sie befand sich zwar auf der Fahrt zu einem Detektiv-Kongreß, aber das war noch längst kein Grund für irgendwelche dunklen Gestalten, sie zu überfallen. Daß man sie töten wollte, daran glaubte sie nicht, sonst hätten sie es bereits getan. Also mußte etwas anderes dahinterstecken.
    Jane hatte den schweren Mercedes nicht aus den Augen gelassen. Sie wußte auch nicht, wieviel Zeit mittlerweile vergangen war. Die absolute Ruhe jedoch war in dem Augenblick vorbei, als sich die Beifahrertür des Mercedes langsam öffnete. Jane schaute zu, wie sie im Zeitlupentempo aufschwang. Wer immer den Wagen verlassen wollte, er ließ sich Zeit und spielte zudem mit ihren Nerven.
    Beine erschienen, umspielt vom Stoff einer dunklen Hose. Jane sah auch einen hellen Mantel, den der aussteigende Mann offen trug.
    Er schraubte sich neben dem Wagen in die Höhe, und Jane griff in ihre Handtasche, um den Griff ihrer Pistole zu umklammern. Wenn es sein mußte, würde sie sich schon zu wehren wissen, das stand fest. Dann holte sie die Waffe hervor, beugte sich dem Lenkrad entgegen und steckte die Astra in den Hosengürtel.
    Während dieser Aktion hatte sie den Blickkontakt zu dem ausgestiegenen Mann verloren. Als sie ihn wieder aufgenommen hatte, kam der Typ im Staubmantel gerade auf ihren Golf zu, und Jane konnte ihn jetzt besser erkennen.
    Er war sehr groß. Obwohl der Mantel und das Jackett seinen Körper verbargen, mußte er zur Gilde der Bodybuilder gehören. So etwas sah man diesen Leuten an.
    Auf dem Kopf des Fremden wuchsen dunkle Haare, die straff zurückgekämmt waren. Er hatte sie sehr lang wachsen lassen, um sie im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammenbinden zu können.
    Das Gesicht war glatt und

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