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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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auf den Armen, und fragte mit gepreßter Stimme: »Was muß ich mit diesem Stein tun, Louis?«
    Louis spielte mit dem Gedanken, Chmeee zappeln zu lassen. Oh, es gibt so viele Möglichkeiten... Laß mich mal nachdenken... Aber Götter zaudern nicht zu lange, und er konnte nicht dulden, daß Chmeee der Stein auf die Zehen fiel, während der Riese zusah.
    »Setze ihn auf das Superleitertuch ab und wickle ihn darin ein. Binde ihn mit Superleiterdraht fest. Geize nicht mit dem Draht, damit der Stein nicht herunterfallen kann. Okay, nun brauche ich noch einen stärkeren Draht, der Hitze vertragen kann.«
    »Wir haben die Sinclair-Molekularkette.«
    »Aber sie muß kürzer sein als der Superleiterdraht. Also keine Länge von zwanzig Meilen.« Louis war jetzt ganz froh, daß er die Arbeit überprüft hatte. Er hatte die Möglichkeit übersehen, daß der Superleiterdraht vielleicht reißen könnte, wenn er die Repulsionsplatte hinter sich herschleppte. Aber diese Sinclair-Molekularkette war eine fantastische Sache. Die Kette hielt etwas aus.

12. Sonnenblumen
    Louis flog in großer Höhe und hohem Tempo spinnwärts. Die Prärie unter ihm war viel zu braun: das Gras, das zuerst von den grünen Elefanten abgeweidet und dann von den Riesen gemäht worden war, hatte Mühe, nachzuwachsen. Vor ihm zeigte sich ein gleißendes Licht am entfernten Ufer. Der Riesenkönig beobachtete den See durch die durchsichtigen Luftschleusenschotts.
    »Vielleicht hätte ich doch meinen Panzer mitnehmen sollen«, sagte er.
    »Um mit Sonnenblumen zu kämpfen?« schnaubte Chmeee. »Metall wird heiß.«
    »Woher hast du deine Rüstung?« fragte Louis.
    »Wir bauten eine Straße für das Maschinen-Volk. Dafür schenkten sie uns das Gras, durch das die Straße führte, und als sie fertig war, schmiedeten sie eine Rüstung für die Stammeskönige. Wir zogen weiter. Die Luft behagte uns nicht.«
    »Was störte euch an der Luft?«
    »Sie schmeckt schlecht und riecht schlecht, Louis. Sie riecht nach dem Zeug, das die Maschinen-Leute manchmal trinken. Sie gießen dasselbe Zeug manchmal in ihre Maschinen, aber sie verdünnen es vorher nicht.«
    Chmeee sagte: »Es fiel mir auf, daß dir die Rüstung gar nicht paßt. Ich meine, sie ist dir nicht auf den Leib geschmiedet. Weshalb nicht?«
    »Sie soll Angst und Ehrfurcht erwecken. Tut sie das nicht?«
    »Nicht ganz«, erwiderte Chmeee. »Hatte diese Rüstung vielleicht den Leuten gepaßt, die diese Planeten bauten?«
    »Wer weiß?«
    »Ich weiß es«, sagte Louis. Der Blick des Riesen ging nervös zur Kabinendecke.
    Gras, das wieder nachgewachsen war, wich plötzlich einem Wald. Die Sonnenblumen richteten schon ihre Blüten auf. Louis ließ das Raumschiff bis auf eine Höhe von dreißig Metern absacken und drosselte die Geschwindigkeit erheblich.
    Der Wald endete vor einem breiten Sandstrand. Louis schlich jetzt förmlich über dem Boden dahin und ging so tief herunter, daß er mit dem Rumpfboden fast das Wasser berührte. Die Sonnenblumen verloren ihr Interesse an ihm.
    Er flog auf das erlöschende Licht zu. Das Wasser war ruhig, seine Oberfläche von einer sanften Brise, die von achtem kam, mit flachen Rillen überzogen. Der Himmel war blau und wolkenlos. Sie flogen an Inseln vorbei, deren Ufer ebenfalls reich gegliedert waren. Weißer Sand fiel sanft zum Wasser ab. Die Kuppeln der Inseln waren schwarz verkohlt. Zwei von ihnen waren von Sonnenblumen erobert worden.
    Fünfzig Meilen vor dem Ufer, das die Sonnenblumen besetzt hielten, erwachte wieder das Interesse der silbernen Pflanzen. Louis hielt das Landungsboot in der Luft an. »Sie können sich doch nicht einbilden, daß sie uns als Dünger verwenden könnten«, sagte er. »Wir sind viel zu weit von ihnen entfernt und fliegen viel zu tief.«
    »Diese Pflanzen haben kein Hirn«, meinte Chmeee mit einem verächtlichen Hüsteln.
    Der Riesenkönig sagte: »Sie sind gerissen. Sie lösen sogar Buschbrände aus. Und auf den verbrannten, mit Asche bedeckten Boden versprühen sie ihre Samen.«
    Aber sie waren doch jetzt über dem Wasser!. Was soll's. »König der Grasesser-Riesen, jetzt ist deine Stunde gekommen! Wirf den großen Stein über Bord. Paß auf, daß sich der Draht nicht verheddert.« Louis öffnete die Luftschleuse und ließ die Rampe hinunter. Der Riesenkönig trat hinaus in das gleißende Licht. Der Stein fiel in das sechs Meter tiefe Wasser, nahm den schwarzen und den silbernen Draht mit hinunter auf den Grund.
    Scheinwerfer schienen vom Ufer aus nach

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