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Die Ringwelt-Ingenieure

Titel: Die Ringwelt-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Dämmerung aus. Sie sahen damals nur die Sterne und eine Geisterflamme, die sich über ihren Köpfen ausbreitete. Und dann ging es wieder ein paar Falans so weiter, als wäre nichts geschehen. Als die Unregelmäßigkeiten eintraten, wurden sie erst viel später darauf aufmerksam. Schließlich besitzen sie keine Uhren.«
    »Das klingt alles recht plausibel. Nur.«
    »Aber, Louis, drei Tage lang soll die Sonne nicht aufgegangen sein. Klingt das vielleicht vernünftig?«
    Louis nickte. »Es gab vermutlich eine Sonneneruption. Die Schattenblenden zogen sich dann zusammen und bildeten einen geschlossenen Ring, um die Welt vor diesen Eruptionen abzuschirmen. Vermutlich können sich die Drähte, mit denen die Sonnenblenden verbunden sind, automatisch aufspulen.«
    »Dann muß der Sonnensturm, der bei den Eruptionen entstanden ist, die Ringwelt aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Und nun werden die Tage immer unregelmäßiger. Alle Rassen, mit denen die Riesen Handel treiben, sind über diese Tatsache zutiefst beunruhigt.«
    »Bei Gott, nicht ohne Grund.«
    »Ich wünschte mir nur, wir könnten ihnen helfen.« Der Schwanz des Kzin zuckte hin und her. »Aber wir haben natürlich Wichtigeres zu tun. Wir kämpfen mit Sonnenblumen. Hattest du eine angenehme Nacht?«
    »Ja.«
    »Dann solltest du eigentlich jetzt lächeln.«
    »Du glaubst, ich hätte Grund dazu? Du hättest ja zuschauen können. Außer dir haben das alle getan. In diesem großen Gebäude gibt es keine Wände. Das ist wie ein einziges großes Bett. Jedenfalls schauen sie gerne dabei zu.«
    »Ich kann den Geruch nicht ausstehen.«
    Louis lachte. »Es ist ein starker Geruch. Stark, nicht streng. Und ich mußte mich auf einen Stuhl stellen. Und die Frau war. gefügig.«
    »Frauen sollen so sein.«
    »Aber doch nicht menschliche Frauen! Und sie sind nicht einmal dumm. Ich konnte natürlich nicht mit ihnen reden, aber ich hörte zu.« Louis deutete mit dem Zeigefinger auf den Knopf an seinem Ohr. »Ich hörte, wie Reeth die Putzabteilung organisierte. Sie ist gut. He, du hattest recht. Sie sind genau so organisiert wie eine Rinderherde. Die Frauen sind alle die Gattinen des Riesenkönigs. Kein anderer Mann darf sie vernaschen, nur manchmal stiftet der Riesenkönig einen Feiertag und nimmt dann Urlaub, so daß er nicht zuzuschauen braucht. Kommt er vom Urlaub zurück, ist der Spaß vorbei und offiziell war nichts. Jeder ist natürlich ein bißchen verschnupft, weil wir den König von dem Kommandounternehmen vor zwei Tagen wieder lebend nach Hause brachten.«
    »Wie ist das eigentlich so mit den menschlichen Frauen?«
    »Oh. Orgasmus. Die Männchen aller Säugetiere haben einen Orgasmus. Die Weibchen in der Regel nicht. Aber menschliche Frauen haben ihn. Doch diese Riesenfrauen nehmen es nur hin. Sie nehmen gewissermaßen nicht daran teil.«
    »Hat es dir Spaß gemacht?«
    »Natürlich. Schließlich ist es ja Sex, nicht wahr. Aber man muß sich schon ein bißchen daran gewöhnen, daß ich Reeth nicht dazu bringen konnte, es so zu genießen wie ich, da sie das gar nicht kann .«
    »Ich kann es ihr nachempfinden«, erwiderte Chmeee, »zumal keine meiner Frauen unter zweihundert Jahren von mir entfernt ist. Was müssen wir jetzt tun?«
    »Auf den Riesenkönig warten. Vielleicht ist er ein bißchen groggy heute morgen. Er mußte sich heute nacht bei seinen Frauen wieder in Erinnerung bringen. Und da ich ja seine Sprache nicht verstehe, konnte er sie mir nur auf diese Weise vorstellen. Er ist. zum Fürchten. Er bediente - oder sollte ich lieber abfertigen sagen? - mindestens ein Dutzend Frauen, und ich versuchte bei der Vorstellung mit ihm Schritt zu halten, aber es tat meinem Ego natürlich nicht gut, daß ich. ach, lassen wir das.« Jetzt grinste Louis.
    »Louis?«
    »Mein Zeugungsorgan entspricht meinen Körpermaßen.«
    »Der Wächter erzählte mir, daß die Frauen anderer Gattungen von den Riesenmännchen zutiefst beeindruckt wären. Die Riesenmännchen praktizieren Rishathra , so oft sie können. Deswegen schätzen sie Friedensverhandlungen über alles. Der Wächter war sehr enttäuscht davon, daß Louis dich nicht als Weibchen erschuf.«
    »Louis hatte es eilig«, sagte Wu und betrat das Landungsboot.
     
    Am Abend zuvor hatten die Schnitter des Stammes große Säcke voll Gras in der Nähe des Langhauses ausgeleert. Die Wächter und der Riesenkönig hatten den größten Teil dieses Grashaufens aufgezehrt; die Schnitter selbst futterten offenbar bei der Arbeit. Louis

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