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Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas

Titel: Die Rose des Propheten 6 - Das Buch Promenthas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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vernehmbare Geräusch stammte von dem Wind, der in den Dünen sein gespenstisches Lied sang.
    Mathews Hände, die die Zügel seines Kamels hielten, waren schweißnaß. Die Hoffnung in seinem Herzen war gestorben, durchbohrt von dem Haß und dem Zorn, die deutlich in den Augen des Volks des Kalifen zu erkennen waren. Die vier standen vor der Menge, die von Moment zu Moment größer wurde. Khardan und Auda standen vorn, Zohra ein Stück weiter hinten rechts, Mathew links von ihnen. Mit einem Blick auf Khardan sah Mathew, wie er sich anspannte. Ein Schweißstrom rann ihm die Schläfe hinab und verschwand in seinem schwarzen Bart. Grimmig und ohne ein Wort zu sagen, trat Khardan ein paar Schritte vor, bis er beinahe den ersten Mann in der Menge berührte.
    Der Mann stand mit vor der Brust verschränkten Armen da, seine dunklen Augen brannten. Khardan machte einen weiteren Schritt. Achselzuckend wich der Mann ein Stück beiseite. Der Rest der Menge folgte seinem Beispiel, wich zurück und gab einen Durchgang frei. Langsam und aufrechten Hauptes schritt Khardan ins Lager und führte sein Kamel mit sich. Auda, der neben ihm ging, hatte eine Hand in sein Gewand geschoben. Mathew und Zohra folgten.
    Mathew hielt den Blick auf seine Füße gerichtet und versuchte, des Zitterns in seinen Beinen Herr zu werden. Einmal warf er einen schnellen Blick auf Zohra und sah, wie sie majestätisch dahinschritt, das Kinn hochgehoben, die Augen auf den Himmel gerichtet, als gäbe es darunter nicht das geringste, was ihrer Aufmerksamkeit würdig gewesen wäre. Mathew beneidete sie um ihren Mut und ihren Stolz; er dagegen zitterte und schwitzte unter seinen Gewändern. Plötzlich blieb die Gruppe stehen.
    Mathew erinnerte sich, einen Befehl durch das Hämmern des Bluts in seinen Ohren vernommen haben, und nun nahm ihm jemand die Kamelzügel aus seiner tauben Hand und führte das Tier davon. Mit der vagen Vorstellung, Khardan den Rücken zu decken, trat Mathew vor, nur um gegen Auda zu prallen, der sehr viel schneller und geschickter dasselbe tat.
    »Bleib aus dem Weg, Blumenblüte«, befahl Auda leise, aber barsch.
    Errötend wich Mathew zurück und spürte, wie Zohra eine Hand ergriff und ihn hinter sie riß. Zögernd hob er den Blick.
    Drei Männer standen vor ihnen. Den einen erkannte Mathew sofort als Scheich Jaafar, Zohras Vater. Der andere war ein gedrungener, dicker Mann mit einem ölig wirkenden Gesicht und sauber gestutztem schwarzem Vollbart. Das mußte jener Zeid sein, vermutete Mathew, den Khardan auf der Düne erwähnt hatte. Der dritte Mann kam ihm bekannt vor, doch Mathew wußte ihn nicht einzuordnen, bis Khardan mit gepreßter Stimme sagte: »Vater.«
    Mathew stockte der Atem. Das war Majiid! Doch welch schreckliche Verwandlung hatte dieser Mann durchgemacht? Der Mann, der einst den kleinen Jaafar weit überragt hatte, war nun auf gleicher Höhe mit ihm. Die Schultern, die einst so trotzig und aufrecht gewesen waren, waren nunmehr gebeugt. Die Hände, die einst den Stahl in der Schlacht geführt hatten, hingen schlaff an seiner Seite, die Füße, die einmal stolz durch die Wüste geschritten waren, schlurften nur noch durch den Sand. Allein die Augen schienen wild und stolz; die große Nase ragte aus dem hageren Gesicht hervor, wie der reißende Schnabel eines Raubvogels.
    »Nenn mich nicht Vater«, sagte der alte Mann mit einer Stimme, die von unterdrücktem Zorn bebte. »Ich bin niemandes Vater! Ich habe keine Söhne!«
    »Ich bin dein ältester Sohn, Vater«, erwiderte Khardan gelassen. »Kalif meines Volks. Ich bin zurückgekehrt.«
    »Mein ältester Sohn ist tot!« versetzte Majiid mit Schaum vor dem Mund. »Und wenn nicht, dann sollte er es besser sein!«
    Khardan zuckte zusammen; sein Gesicht erbleichte.
    »Man hat dich gesehen!« schrie Jaafar mit schriller Stimme. »Der Dschinn, Fedj, hat gesehen, wie du als Frau verkleidet vom Schlachtfeld geflohen bist, in der Gesellschaft jener Wildkatze, die ich einstmals Tochter nannte. Der Dschinn hat es mit dem Schwur des Sul beeidet! Streite es doch ab, wenn du kannst!«
    »Ich streite es nicht ab«, sagte Khardan und ein leises Murmeln zog sich durch die Schar der Männer. Audas dunkle Augen huschten hin und her, seine Hand fuhr aus der Robe, und Mathew sah Stahl in der Sonne blitzen.
    »Ich bestreite nicht, daß ich vom Schlachtfeld geflohen bin!« Khardan hob die Stimme, damit ihn alle vernehmen konnten. »Und ich bestreite auch nicht, daß ich verkleidet war als…« Er

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