Die Rose von Byzanz
würden sie in der Halle um das Feuer sitzen, und er würde von seinen Abenteuern im fernen Byzanz erzählen, während Johanna sich an ihn schmiegen und den Blick nicht von ihm lassen könnte.
Auch jetzt hob sie den Kopf. Ihr Gesicht wurde von zarten Sommersprossen geziert, ihr rotes Haar trug sie in einem schweren geflochtenen Zopf, der über ihre Schulter nach vorne fiel. Sie lächelte. Er liebte ihr Lächeln und wäre zu gerne bei ihr, um ihre weiche Haut zu streicheln, die wie Buttermilch schimmerte.
Die beiden Männer zogen die Ruder aus dem Wasser. Aus der Ferne klang das Blöken von Schafen herüber, das von den Tieren an Bord aufgenommen und erwidert wurde, bis sie sich in einem Chor vereinten. Der Wind frischte auf und trieb das Boot zu einem Steg. Dahinter hob sich das Land sanft an, und hinter den Hügeln entdeckte Eirik die Dächer seines väterlichen Hofs.
Sie waren zu Hause.
Johanna lachte. Einfach so, glockenhell. Als könnte sie nicht glauben, dass ihre Irrfahrt, die vor über einem Jahr begonnen hatte, nun an einem Ort endete, der auch ihr bald Heimat sein würde.
Darum wollte Eirik kämpfen. Sie war sein Weib, und sie sollte hier so glücklich werden, wie es eine Frau auf Hallgrimshof nur werden konnte.
Die Zärtlichkeit und Liebe für sie überschwemmten sein Herz, machten ihm die Kehle eng. Ja, er war zu Hause. Aber nicht nur Hallgrimshof war seine Heimat, sondern auch die wunderschöne Frau, die ihre Hand durch das eisige Wasser des Sees gleiten ließ, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
Eine lange Reise lag hinter ihm, aber nun wusste er: Johanna war sein Zuhause.
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