Die Rose von Byzanz
mehr an Flucht. Sie war nur noch Empfindung, nur noch Lust. Ihre Finger strichen über sein weiches Haar. Sie schloss die Augen, schob sich ihm entgegen, damit seine Hand endlich ihren Schoß berührte.
Er tat ihr den Gefallen. Langsam wanderte die Hand an ihrem Schenkel hinauf, streichelte zart wie der Flügelschlag eines Schmetterlings ihre Haut, verharrte tastend an der Narbe. Er runzelte die Stirn. Doch sie seufzte leise, wollte nicht an diese Narbe denken oder an die anderen, die man ihr zugefügt hatte.
Er war der richtige Mann, der sie die Narben vergessen ließ.
Seine andere Hand legte sich jetzt an ihren Hals, während er sich in einer fließenden Bewegung vor ihr auf den Boden kniete. Kurz neigte sich die Sänfte gefährlich zur Seite, und Johanna fürchtete, sie würden umfallen, doch dann hatten sich die Träger wohl an die neue Gewichtsverteilung gewöhnt, denn sie schritten wieder gleichmäßig aus.
Ein letztes Mal dachte Johanna an Flucht, doch dann gab sie es auf. Selbst wenn es ihr gelang, aus der Sänfte zu springen – er wäre vermutlich schneller und hätte sie innerhalb weniger Schritte wieder eingefangen. Sie wollte nicht schon wieder Kallistos’ Peitsche spüren, weil sie ungehorsam war und der Sklavenhändler glaubte, ihr den Ungehorsam auspeitschen zu können.
Dann sah sie auf Eirik hinab. Seine grauen Augen, die nicht von ihren ließen. Sein blondes Haar, das im Nacken von Schweiß feucht war. Sein Lächeln. Nicht lüstern, wie sie es vielleicht erwartet hätte, sondern neugierig. Ihn interessierte nur ihre Lust, ihr Vergnügen. Als zählte nur sie.
Dies war der Moment, in dem seine Finger ihren Schamhügel erreichten, sich langsam in ihr Schamhaar vortasteten. Johanna stöhnte, als er mit einem Finger in ihre pulsierende Nässe eintauchte. Sie glaubte, bereits jetzt die Wellen höchsten Vergnügens zu spüren, die durch ihren Körper brandeten. Wie ausgehungert sie war, wie intensiv ihr Körper auf die Berührung reagierte!
Er war nur mit einem Finger in ihr, doch war sie so erregt, dass er sich größer anfühlte. Und dann gesellte sich ein zweiter Finger dazu. Sie biss sich auf die Lippe, damit sie nicht aufschrie. In diesem Moment wiegte sich die Sänfte leicht, als wären die Träger aus dem Tritt geraten. Eirik lächelte beinahe verschwörerisch. „Du wirst schon leise sein müssen“, flüsterte er.
Wenn Kallistos erfuhr, was sie hier trieben, würde er vermutlich Johanna dafür strafen. Vielleicht würde er Eirik beglückwünschen, dass er „die Feuerhexe“ gezähmt hatte, und zugleich ließe er die Peitsche auf Johannas Rücken niedersausen, den zu peitschen er sich bisher immer gescheut hatte, weil er hässliche Narben fürchtete, die den Preis verdarben.
„Schön leise“, murmelte Eirik. Seine Finger bewegten sich in ihr. Johanna blickte zur Decke der Sänfte auf. Sie spürte einen zarten Luftzug, der durch die Vorhänge wehte. Vor allem aber spürte sie Eirik, seine Finger in ihr, seine Hand an ihrer Flanke, seinen Körper so nah an ihrem. Sie hob die Hände, krallte sich in seine Schultern. Ihre Finger kribbelten, doch tat es so gut, sie zu bewegen und zu spüren!
Es dauerte nicht lange. Sein Daumen tauchte in ihre Nässe und begann danach, rhythmisch ihre Klitoris zu reiben. Mit dieser Berührung war es vollends um ihre Selbstbeherrschung geschehen. Sie unterdrückte ein Schluchzen, Freudentränen tropften auf das zarte Seidenkissen, während sich ihre Möse pochend so eng um seine Finger schloss, dass er zischend die Luft einatmete. Ihn schien die Heftigkeit ihres Orgasmus zu überraschen.
Er war nicht der Erste, der sie so berührte.
Es sei verboten, vor der Eheschließung wie Mann und Frau beisammenzuliegen, und nachdem die Hochzeit zwischen Konrad und ihr beschlossen war, hatten ihre Mütter stets darauf geachtet, dass sie nie allein waren, denn Johanna sollte ihren Jungfernkranz zu Recht tragen, wenn sie vor den Priester traten. Konrad hatte dieses Verbot sehr ernst genommen, doch sie waren jung, und Johanna hatte nicht nur seine Küsse kosten wollen. Nicht nur seine Hände auf ihren Brüsten, nicht nur seine Finger, die sanft ihr kleines Knöpfchen massierten. Sie wollte ihn in sich spüren.
Konrad blieb standhaft.
Nur seine Finger näherten sich ihrem Schoß. Er behielt immer seinen Kittel und die Bruche nebst Beinlingen an, wenn sie sich hinter dem Backhaus trafen oder auf der Tenne über dem Kuhstall seiner Eltern. Seine Eltern waren die reichsten
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