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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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für dich tun, Rainey. Das ist alles, was mir einfällt.«
    Lemon war nur allzu bereit, das Kind zu zwingen, und packte es am Arm. Rainey zitterte und sein Gesicht war weiß, aber er ging widerstandslos die Treppe hinunter. In seinem Kopf hörte er das Summen von
Cain
.
    Es war zwar dunkel, aber es gab Licht genug, um zu sehen, dass der Keller ein großer offener Raum mit einem Steinboden war. Über ihren Köpfen hingen rohe Deckenbalken, in der Mitte von Trägern gestützt, die Jahre nach dem Bau des Hauses hinzugefügt worden sein mussten. In der Finsternis stand ein riesiger Ölofen, von dem in alle Richtungen Rohre ausgingen.
    Und es fiel Licht in den Raum.
    Direkt unter den Deckenbalken waren Fensterschlitze in die Mauern eingelassen worden. Sie waren mit Brettern vernagelt und mit Klebeband abgedichtet.
    Nur bei einem befand sich in der Abdichtung ein kreisrundes Loch, ungefähr so groß wie eine Vierteldollarmünze. Durch das Loch schien ein Sonnenstrahl, der so dicht wirkte wie ein Laser. Der Strahl traf auf eine Steinwand gegenüber dem Fenster. Dort erschien ein Bild, verschwommen und undeutlich, aber bewegt. Oben an der Wand war ein dunkelgrüner Streifen zu sehen, dann eine Reihe schwarzer Spitzen und ganz unten klares Blau.
    »Das ist eine Lochkamera«, sagte Kate, als sie das Bild sah. »Das Bild steht auf dem Kopf.«
    »Was haben wir da vor uns?«, fragte Lemon.
    »Man muss lernen, es zu verstehen. Der grüne Streifen ganz oben ist das Gras vor dem Haus. Die schwarzen Spitzen sind der Zaun rund um das Grundstück. Und das Blaue ist der Himmel. Siehst du?«
    Lemon hatte es sofort begriffen.
    Die schwach leuchtenden undeutlichen Formen traten langsam als ein auf den Kopf gestelltes Bild dessen hervor, was sich vor dem Fenster befand. Rasen, Bäume und Zaun, und hinter dem Zaun der Upper Chase Run. Die Virginiaeichen wiegten sich im Wind, und über den hellblauen Himmel zogen die Wolken.
    Rainey hatte sich in eine Ecke zurückgezogen, so weit weg von dem Bild wie möglich. Lemon blickte zwischen ihm und Kate hin und her.
    »Und jetzt?«
    »Ich weiß nicht. Nick hat gesagt, das Bild verwandele sich in die Ansicht eines Bauernhofes mit Kiefern und Menschen, die auf dem Feld arbeiten.«
    »Ich sehe nur die Straße vor dem Haus.«
    »Und mehr werden Sie auch nicht zu sehen bekommen.«
    Beim Klang dieser neuen Stimme drehten sich alle um und sahen die Frau auf der Kellertreppe. Sie war groß und schlank und sehr alt. Ihr Silberhaar war lang und ergoss sich über ihre Schultern. Sie trug einen chinesischen Morgenmantel, himmelblaue Seide mit Goldstickereien. Schmallippig starrte sie Rainey mit kaltem Blick an.
    »Glynis Ruelle wird nie zulassen, dass dieses Ding in ihre Welt eintritt.«
    »Sie sind Delia Cotton«, sagte Kate.
    »Ja. Und Sie sind Kate Walker. Ich habe Ihre Mutter gut gekannt. Ist dieses Kind Rainey Teague?«
    Rainey zuckte zusammen, als sie seinen Namen aussprach.
    »Ja«, sagte Kate. »Miss Cotton, ich dachte, Sie wären … dass niemand weiß, wo Sie sind.«
    »Schon möglich, ja. Aber ich wusste, wo ich war, und darauf kommt es an. Ich habe mir diese Art zu leben ausgesucht. Ich habe das Geld, es zu finanzieren. Ich habe Niceville und seine Probleme wirklich satt. Zum Beispiel das Problem, das dieses Wesen aufwirft.«
    »Wo sind Sie gewesen?«
    »Hier«, sagte sie und machte eine Geste, die das gesamte Haus einschloss. »In Temple Hill.«
    »Aber das Haus ist völlig verrammelt.«
    »Ich habe Fenster einfach sattgehabt. Und Keller. Ich komme kaum je hier herunter.«
    »Warum nicht?«
    »Diese optische Täuschung, vor der Sie stehen. Taucht immer zu dieser Nachmittagsstunde auf, wenn es sonnig ist jedenfalls. Ich habe die Beschreibung des Jungen gehört, und er hat völlig recht. Der Raum reproduziert den Effekt einer Camera obscura, einer Lochkamera. Ich sollte das Loch wohl zustopfen, aber ich bin noch nicht dazu gekommen. Aber falls Sie auf Glynis Ruelle warten, um den Zugang zu öffnen, dann denken Sie sich lieber etwas anderes aus.«
    »Sie hat Rainey schon einmal eingelassen.«
    »Da war der Junge noch nicht am Crater Sink gewesen. So wie jetzt. Nichts wohnt jetzt in ihm. Ich rieche es ihm an.«
    »Verstehen Sie, was ihm zugestoßen ist?«
    Sie blickte zu Rainey hinüber.
    »Ja. Nichts ist ihm zugestoßen. Nichts stößt den meisten Teagues zu. Sie wissen nicht wirklich, wer dieses Kind ist, nicht wahr? Ich meine, seine Herkunft ist nicht gesichert, oder?«
    »Das stimmt. Wir finden

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