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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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entgegen.
    Lemon streckte die Smith aus und sagte »Nein«.
    Rainey fixierte die Gestalt mit den Augen, starr und verzückt.
    ja nimm sie beide nimm sie beide
    »Ich sehe etwas … du redest mit etwas«, sagte Kate. »Eine Art Schatten?«
    »Mehr siehst du nicht?«
    »Vielleicht sind es zwei. Das Sonnenlicht sieht aus … wie gekrümmt.«
    »Rainey. Sag Kate, was du siehst.«
    jetzt tu es jetzt
    Rainey schwieg.
    Lemon legte Rainey die Mündung der Smith an die Schläfe. Kate wollte seine Hand nehmen und die Waffe wegziehen.
    »Lemon, was tust du da?«
    »Du sagst Kate, was du siehst, Rainey, sonst werde ich dich auf der Stelle erschießen.«
    Rainey verströmte einen säuerlichen Geruch. Er atmete anders. Er blickte Lemon aus verwandelten Augen an und lächelte. Als er den Mund öffnete, sprach er nicht mit seiner eigenen Stimme. Sondern mit einer Frauenstimme.
    »sie gehören zu uns«
    »Was sind sie?«
    »sie sind Hüter sie sind ein Geschenk«
    »Ein Geschenk von wem?«
    »von Nichts«
    »Von Nichts ?«
    »ja wir haben sie von Nichts im Crater Sink bekommen«
    Lemon nahm den Revolver von Raineys Schläfe.
    »Was wäre geschehen, wenn Kate diese Stufen hinaufgegangen wäre?«
    zu viel gesagt schweig
    Kate trat vor und blickte Rainey in die Augen. Es lag nichts Menschliches darin. Er riss den Mund auf, sog Luft ein und hielt den Atem an.
    »Du lieber Gott.«
    Lemon blickte zu den Dingern auf der Veranda hinüber. Sie starrten zu ihm herab, reglos wie Grabsteine, mit leeren Mienen. Es ging noch immer der gleiche Gestank von ihnen aus. Selbst Kate roch es jetzt.
    Sie blickte zur Veranda hinauf. Das Licht krümmte sich und flackerte, das Dunkel zog sich zusammen, und dann sah sie die Gestalten deutlich. Die Gebrüder Shagreen, ihre Hüllen zumindest. Sie drehte sich zu Rainey um, der erst sie anlächelte und dann Lemon.
    »Wir müssen das in Ordnung bringen, Lemon.«
    Lemons Miene war kalt und distanziert.
    »Wie soll man so etwas in Ordnung bringen, Kate? Das kann man nicht in Ordnung bringen. «
    Kate starrte das an, was in Raineys Augen lag. Da war nichts . Sie blickte Nichts an und Nichts blickte toten Auges zurück. Es war in ihm, und man würde es ihm austreiben müssen. Sie wusste nicht einmal, ob das überhaupt möglich war.
    Aber sie musste es versuchen.
    »Er muss zurück.«
    »Nach WellPoint?«
    »Nein. Zu Glynis Ruelle.«
    die Ernte dort können wir nicht hin
    Die Stimme in Raineys Kopf verstummte abrupt, sank tiefer und versteckte sich. Rainey verdrehte die Augen und kippte um wie tot.
    Lemon fing ihn auf.
    »Kate, wir müssen Nick anrufen.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte sie nur.

Der Zugang ist verschlossen
    Delia Cottons weitläufiges viktorianisches Haus am Upper Chase Run war noch immer verrammelt und vernagelt, wie nach ihrem Verschwinden im vergangenen Frühjahr. Eine Ansammlung von Giebeln, Veranden, Balkonen und Wintergärten unter den blauen Schatten uralter Virginiaeichen und turmhoher Weiden. Auf dem Rasen, der sich hügelan zum Haus erstreckte, glitzerte das fleckige Sonnenlicht. Alle Fensterläden waren fest verschlossen und mit Vorhängeschlössern versehen. Das schwarze Eisentor unten an der langen geschwungenen Auffahrt war mit einer Kette verhängt.
    Kate brachte den Envoy am Tor zum Halten. Lemon stieg aus und sah sich die Kette an. Dann kam er zurück und holte den Reifenmontierhebel aus seiner Vertiefung unter der Abdeckung der hinteren Ladefläche. Er ging wieder zum Tor, setzte die Spitze des Montierhebels zwischen Zaun und Kettenglied an und hebelte es mit einem Ruck herunter. Die Kette sprang ab und fiel zu Boden.
    Lemon öffnete das Tor und Kate ließ den Envoy die Auffahrt hinaufrollen; Lemon kam zu Fuß nach. Sie hielt den Wagen unter dem filigranen, aus Holz geschnitzten Vordach an und schaltete den Motor aus.
    Rainey war vor einer Weile wieder zu sich gekommen, saß aufrecht da und betrachtete ausdruckslos das Haus. Es war, als wäre das Ding in seinem Innern verschwunden und es gäbe nur noch einen kleinen Jungen, der einen Trancezustand abschüttelte. Lemon war schon fast am Wagen, als Kate ausstieg.
    »Ist er wach?«
    »Seine Augen sind offen. Ich bin mir nicht sicher, dass er da drinnen ist. Bekommst du uns ins Haus?«
    »Klar. Man muss nur versuchen, dabei nicht die Wachfirma zu alarmieren.«
    Lemon ging die Stufen hoch und Kate stand neben dem Wagen und passte auf Rainey auf.
    »Rainey. Hörst du mich?«
    Rainey blickte sie an.
    »Du willst uns zur Ernte

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