Die Rückkehr der Templerin
getroffen worden war.
»Bleib hinter mir!«, schrie Dariusz. »Ganz egal, was passiert!«
Robin hätte gar nicht anders gekonnt, als seinem Befehl Folge zu leisten. Es mochten gute zwei Dutzend Ritter sein, die sich um Ridefort und das Baussant geschart hatten, und der Druck der von allen Seiten auf sie einstürmenden Angreifer wurde so groß, dass sich ihre Pferde kaum noch bewegen konnten, selbst wenn sie es gewollt hätten.
Dennoch wurden sie Schritt für Schritt zurückgedrängt. Robin duckte sich, als sie einen Schatten aus den Augenwinkeln heraus auf sich zufliegen sah. Der Speer verfehlte sie, traf den Ritter hinter ihr und prallte wirkungslos an seiner Rüstung ab; dennoch war seine Wucht so gewaltig, dass der Mann taumelte und aus dem Sattel gestürzt wäre, wäre er nicht gegen den Reiter neben sich geprallt und von diesem aufgefangen worden. Und immer mehr und mehr Sarazenen stürmten heran. Die Templer in ihren schweren Rüstungen und auf ihren gepanzerten Pferden bildeten ein nahezu unüberwindliches Hindernis, an denen sich die Flut der säbelschwingenden Angreifer brach wie Meeresbrandung an einem unüberwindlichen Riff, und kaum einer der Angreifer überlebte auch nur den ersten Zusammenprall. Doch ihre Zahl schien unerschöpflich, und statt sie einzuschüchtern oder gar in die Flucht zu schlagen, schien ihnen der Anblick der flatternden schwarz-weißen Fahne nur immer mehr Kraft und Kampfeswillen zu verleihen. Langsam, aber unbarmherzig, Schritt für Schritt und eine schreckliche Spur aus toten und sterbenden Männern und verwundeten Tieren und zerbrochenen Waffen und blutgetränkten Kleidern zurücklassend, wurden Ridefort und sein kleines Häufchen unerschrockener Verteidiger zurückgedrängt. Auch ihre Zahl schmolz zusammen. Ganz langsam nur, aber sie wurden weniger.
Und schließlich zerbrach auch die lebende Festung, inmitten derer sich Ridefort, Dariusz und sie selbst befanden. Es war ein einzelner Reiter, der die Katastrophe auslöste. Robin sah, wie er zwei, drei wuchtige Schwerthiebe mit einem besonders hartnäckigen Angreifer austauschte, der mit zwei Schwertern gleichzeitig und ohne Schild kämpfte; eine Technik, die sie ein paar Mal auch bei Salim beobachtet hatte, und ihr Herz machte einen erschrockenen Sprung in ihrer Brust, als sie sah, dass der Reiter ganz in Schwarz gehüllt war und sich auch sein Gesicht hinter einem schwarzen Tuch verbarg, dann aber wurde ihr klar, dass er viel größer und deutlich älter war als Salim. Der Tempelritter trieb den schwarz gekleideten Sarazenen, rücksichtslos darauf vertrauend, dass seine schweren Rüstungen die Schwerthiebe abwehren würde, vor sich her und verließ dabei die geschlossene Reihe, die die gepanzerten Pferde bisher gebildet hatten.
Es war nicht nur sein Todesurteil.
Der brutalen Kraft seiner Hiebe hatte der Sarazene nichts entgegenzusetzen. Mit seinen beiden Schwertern gelang es ihm, die ersten zwei oder drei Schläge noch abzuwehren, dann zerschmetterte ein Hieb des gewaltigen Breitschwerts nicht nur seine Klinge, sondern grub sich auch tief in seine nur von dünnem Stoff geschützte Schulter. Der Mann stürzte tödlich getroffen vom Pferd, doch auch um den Ritter war es geschehen.
Nicht mehr inmitten seiner Kameraden, war er dem Angriff von nahezu einem Dutzend Kriegern zugleich schutzlos ausgeliefert. Der Reiter verschwand einfach unter einer Flut heranstürmender Gegner, und noch bevor er zusammenbrach, drängten weitere Sarazenen heran und versuchten die Lücke zu verbreitern, die der Reiter in der Verteidigungslinie der Templer hinterlassen hatte. Mit dem Mut der Verzweiflung warfen sich die Ritter den Angreifern entgegen, doch diesmal nutzte ihnen alle Tapferkeit nichts mehr. Die Lücke verbreiterte sich, und die gesamte Formation begann zusammenzubrechen.
»Zurück!«, schrie Ridefort. »Zieht euch zurück! Alles zu mir! Verteidigt die Fahne!«
Seine Männer versuchten es, aber die Formation, einmal im Auseinanderbrechen begriffen, war nicht mehr zu halten. Aus der lebenden Festung, als die er und seine Hand voll verbliebener Getreuer dem Ansturm des Sarazenenheeres bisher noch getrotzt hatten, wurde ein heilloses Durcheinander. Die bisher nahezu unüberwindliche geschlossene Formation zerfiel in Dutzende erbitterter Einzelkämpfe und Handgemenge, in denen sich die erdrückende Überzahl der Gegner nun endgültig durchzusetzen begann.
Dennoch zögerte Dariusz, seinem Befehl zu folgen. Sein Pferd tänzelte so nervös
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