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1649 - Niemals sterben

1649 - Niemals sterben

Titel: 1649 - Niemals sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wir hatten zwar noch kein Weihnachten, trotzdem gab es eine Überraschung für uns. Die hielt Glenda Perkins in Form eines Briefumschlags in der Hand, als wir morgens das Büro betraten und zunächst durchs Vorzimmer mussten.
    Sie wedelte mit dem Umschlag, und als ich danach greifen wollte, trat sie zurück.
    »He, was soll das?«
    Glenda zog die Nase hoch. »Das erhöht die Spannung.«
    »Ich sehe einen Briefumschlag, John«, meinte Suko. »Ob er auch einen Inhalt hat?«
    »Glenda wird es wissen.«
    Die ging im Moment nicht auf uns ein, denn sie war an ihren Schreibtisch getreten und putzte sich die Nase. Erst jetzt sahen wir, dass auch ihre Augen verquollen waren. Das sah ganz nach einer Erkältung aus, was sie durch ein Niesen bestätigte.
    »Hat es dich erwischt?«
    Glenda drehte den Kopf und schaute mich an. »Nein, ich spiele nur Theater.«
    »Schweinegrippe?«
    Sie funkelte mich an. »Das ist nicht witzig, Geisterjäger.«
    Ich hob beide Arme. »Entschuldigung. War nicht so gemeint. Aber du weißt selbst, dass sie in aller Munde ist.«
    »Klar. Aber das ist nur eine Erkältung. Fieber habe ich nicht. In der Nacht kam es wie angeflogen.«
    »Leg dich trotzdem lieber ins Bett«, sagte ich besorgt.
    »Noch geht es.«
    »Und was ist mit dem Brief?«, fragte Suko.
    Glenda hustete kurz. »Das ist kein Brief, sondern eine ausgedruckte Mail. Ich habe sie nur in einen Umschlag gesteckt.«
    »Wer hat sie denn geschickt?«
    Glenda antwortete zunächst nicht. Nach einer Weile fing sie an zu sprechen. Sie freute sich über unsere Neugierde.
    »Eure Partnerin Justine Cavallo«, sagte sie schließlich.
    Partnerin!
    Suko und ich verzogen die Lippen. Das hätte die Cavallo gern gehabt, und sie benutzte diesen Begriff häufiger, aber wir wehrten uns dagegen.
    Vor meinen Augen stand das Bild der hellblonden Blutsaugerin. Ein perfektes Aussehen, ein Männertraum. Versehen mir einem Körper, der kurvig wie eine Rennstrecke war. Dazu das perfekte Gesicht, wie es ein Künstler nicht schöner hätte erschaffen können.
    Leider war sie eine Person ohne positive menschliche Eigenschaften.
    Sie war grausam, wenn es um ihren Vorteil ging, sie brauchte zudem Blut, um existieren zu können, aber sie war trotzdem anders als die üblichen Vampire. Es bereitete ihr keine Probleme, auch tagsüber durch die Welt zu laufen. Das war bei normalen Vampiren nicht der Fall, doch mit ihnen ließ sich die Cavallo nicht vergleichen.
    »Was schreibt sie denn?«, wollte ich wissen.
    Glenda deutete auf den Umschlag. »Lies selbst.«
    »Mach ich. Aber du kennst den Inhalt?«
    Sie nieste und nickte zugleich.
    Auch wenn sich Glenda Perkins nicht eben in Höchstform zeigte, den Kaffee hatte sie trotzdem gekocht. Ich konnte an der Maschine nicht vorbeigehen, obwohl mich schon die Neugierde quälte. Den Schluck brauchte ich jetzt, sonst war ich kein richtiger Mensch.
    Mit der Mail und dem Kaffee betrat ich kurz nach Suko unser gemeinsames Büro. Mein Freund und Kollege hatte sich noch nicht an seinen Platz gesetzt. Er stand neben meinem Stuhl und wartete darauf, dass ich den Umschlag aufriss.
    Das war kein Problem. Glenda hatte das Schreiben einmal gefaltet und ich strich es glatt.
    Suko stand weiterhin in meiner Nähe. So konnte er die Zeilen ebenfalls lesen. Wir wussten ja, wer sie geschrieben hatte, und bereiteten uns auf einen scharfen Text vor. Ich sprach die Zeilen automatisch leise aus, und so hörte Suko mit.
    »Will Mallmann, alias Dracula II, ist nicht mehr. Er war super. Er war stark. Er hat fast alles geschafft, was er wollte. Aber wir waren besser. Handgranaten haben ihn zerfetzt. Ich zehre noch immer von diesem Bild. Es war das Größte für mich. Eine neue Zeit liegt vor mir. Ihn gibt es nicht mehr. Jetzt bin ich da. Ich werde niemals sterben und ewig leben, merkt euch das. Ihr hört von mir…«
    Ich ließ die Hand mit dem Schreiben sinken und sah Suko von der Seite her an. »Was soll das?«
    Er hob die Schultern. »Keine Ahnung, John. Wirklich nicht. Das ist für mich - nein, nein, es ist kein Rätsel. Sie musste einfach etwas loswerden. Es hat in ihr gefressen, verstehst du? Sie ist sich erst jetzt richtig darüber klar geworden, was auf der Insel passiert ist.«
    »Klar.«
    Suko lachte. »Da hat sie nicht viel mitgeholfen. Erinnere dich daran, wie sie in dem Netz gefangen war. Den Job haben wir erledigt. Sie tut jetzt so, als wäre sie diejenige…«, er winkte ab. »Ach, lassen wir das einfach.«
    »Jedenfalls ist sie noch da!«, erklärte

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