Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Astronauten

Die Rückkehr des Astronauten

Titel: Die Rückkehr des Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
Vom Netzwerk:
dich reingelegt. Wieviel hat er dir abgeknöpft?«
    »Genug. Aber ich kann hier sowieso nichts damit anfangen.«
    Brannon seufzte. »Ihr Verschwender macht mir Sorgen.«
    Cramer schüttelte den Kopf, grinste. »Dabei gibt’s auch sowieso schon Grund genug zum Schwitzen.«
    »Allerdings«, sagte Brannon zustimmend.
    »Machst du dir langsam Gedanken?«
    »Warum auch nicht?«
    »Ja … wenn ich Blödsinn mache, stecken unsere beiden Hälse in der Schlinge. Glaub ja nicht, daß ich das nicht weiß.«
    »Das ist es nicht. Hier hat man keine Zukunft. Meine Haut ist nicht viel wert. Es geht um dich …«
    »Wir werden’s packen, Doc. Der alte Jasper wird sein Wort halten. Warte mal ab.«
    »Weißt du, mein Sohn, du bist wirklich ganz schön verrückt.«
    »Ja, sind wir doch alle.«
     
    Bis jetzt war er noch niemandem begegnet.
    Er lief rasch in der Richtung über den Balkon, die ihm Jasper angegeben hatte. Die Anspannung der letzten Stunde wich langsam. Doc Brannon hatte ihn gewarnt. »Du wirst dir vielleicht selbst ein Bein stellen.«
    »Wie?«
    »Die Anspannung der ersten Stunde könnte genügen. Starkys sind nicht im Gleichgewicht.«
    »Kannst du mir da raushelfen?«
    »Geht nicht. Es ist in dir, und du mußt selbst klarkommen.« Dann fuhr er nachdenklich fort: »Wir wären alle verdammt besser dran, wenn ich hier etwas drehen könnte, oder?«
    Bis jetzt hatte es Cramer geschafft.
    Es war, als wäre ihm eine grobe, schwere Decke von Kopf und Schultern gezogen worden. Seine Kraft kehrte zurück. Er schien wieder bei vollem Verstand zu sein, und die lähmenden Gedankengänge waren ganz verschwunden.
    Die mißtönende Symphonie der brummenden Maschinen begleitete Cramer auf seiner Spritztour.
    Er hielt sich dicht an der Wand, fern vom Geländer und konnte so von unten weniger leicht entdeckt werden, sollte zufällig jemand unten sein. Er war beinah am Ziel. Beide Türen, auf die er achten sollte, lagen hinter ihm.
    Cramer hörte ein Geräusch, ein paar Schritte vor ihm. Er bewegte sich zu schnell, um noch anhalten zu können, und kein Versteck. Er ließ sich von den Füßen weitertragen.
    Die Schulter eines Mannes schob sich aus einer Tür, dann der ganze Körper. Der Mann drehte sich um und glotzte Cramer an. Sein Mund klappte auf.
    Ein mittelgroßer, rundlicher Mann mit einem Spitzbauch, mit mausbraunem Haar. Er trug die graugestreifte Kleidung der Reiniger. Ein Blick genügte ihm. Seine Lippen formten Worte, und die Worte wurden ein Schrei: »Ein Irrer ist frei!«
    Eine Hand faßte nach dem Schraubenschlüssel in der Tasche.
    Cramer schnellte einen Fuß gegen den Bauch des Mannes. Er machte ein Geräusch und brach zusammen. Cramer riß das Knie hoch in das Gesicht des Mannes.
    Der Spitzbauch fiel um. Er versuchte, zurück durch die Tür zu kriechen. Cramer trat ihm mit dem Absatz gegen den Kopf, dreimal, bis er weggetreten war.
    Cramer machte einen Schritt zurück und blickte auf. Jasper stand unter der Tür. Der alte Mann krächzte fröhlich: »Sie haben ihn umgebracht, was?«
    »Nicht ganz«, keuchte Cramer. »Ein Kumpel von Ihnen?«
    »Tom heißt er.«
    »Ich dachte, das Loch gehörte Ihnen allein.«
    »Klar. Tom schaute eben vorbei, he he.«
    »An die Arbeit«, meinte Cramer.
    Jasper zerrte den zusammengebrochenen Mann in das Büro. Dort befanden sich Regale mit Ersatzteilen, ein Klappstuhl, ein Schreibtisch und eine Wechselsprechanlage.
    Jasper schloß die Tür und machte sich an den Schnallen der Zwangsjacke zu schaffen. »Ja, mein Herr, fein haben Sie’s hingekriegt. Hab’ nicht geglaubt, daß Sie’s schaffen würden. Der arme Tom. Ich krieg’ hier nicht viel Besuch. Hat sich einen ungünstigen Augenblick ausgesucht.«
    »Der wird wieder«, sagte Cramer. »Wenn er zu sich kommt, verabreichen Sie ihm ein Aspirin.«
    Der Alte gluckste und schnaufte. Er löste die letzte Schnalle. Der alte Mann schlug fröhlich die Hände zusammen.
    Cramer seufzte, beugte die Arme, knetete die Muskeln, grinste fröhlich. Dann zwinkerte er dem Alten zu und sagte: »Haben Sie ein Stück Metall auftreiben können?«
    Der Alte huschte zu einem Regal, kramte unter einem Stück Segeltuch herum und kam mit einem armlangen Eisenrohr zurück.
    »Nicht schlecht«, sagte Cramer.
    »Kann man wohl sagen.«
    »Sie müssen sich eine Geschichte einfallen lassen.«
    »Was? Wie?«
    »Ihr Kumpel hier bringt alles durcheinander. Man wird wissen, daß ich hier war, daß Sie mir aus der Zwangsjacke geholfen haben.«
    Jasper kicherte: »Ich sag’,

Weitere Kostenlose Bücher