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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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waren entfernt worden. Die Toten hatten jetzt ihre Ruhe. Die feuchte Erde saugte an meinen Stiefeln. Mühsam hielt ich das Gleichgewicht. Ich hatte einen schwarzen Pfeil auf den Bogen und an die Sehne gelegt, die anderen Pfeile hielt ich mit der Zielhand am Bogen selbst fest.
Die Lady blieb einige Schritte vor dem Loch stehen, aus dem wir Bomanz herausgezerrt hatten. Sie schien geistesabwesend zu sein, als ob sie sich mit dem Wesen im Boden unterhielte. Ich warf einen Blick über die Schulter. Bomanz war etwas weiter nördlich stehengeblieben etwa fünfzig Fuß von mir entfernt. Er hatte die Hände in den Taschen vergraben und machte ein Gesicht, das mich davor warnte, seine Anwesenheit hier in Frage zu stellen. Der Hinker hatte in der Nähe des Wassergrabens aufgesetzt, da, wo früher ein Wassergraben das Gräberland umschlossen hatte. Wenn das Nullfeld über ihn hinwegfegte, wollte er nicht abstürzen.
Ich sah zur Sonne auf. Etwa die neunte Stunde. Drei Stunden Zeit, wenn wir sie nutzen wollten.
Mein Herz stellte Schlagzahlrekorde auf. Meine Hände zitterten so sehr, daß ich meinte, die Knochen müßten klappern. Ich bezweifelte, daß ich mit dem Pfeil einen Elefanten aus fünf Fuß Entfernung hätte treffen können.
Wieso hatte ich eigentlich das Glück, zu ihrem Prügelknaben ernannt worden zu sein? Ich ließ mein Leben an mir vorüberziehen. Was hatte ich getan, daß ich das hier verdient hatte? So viele Entscheidungen, die ich anders hätte treffen können… »Was?« »Bereit?« fragte sie.
»Niemals.« Ich setzte ein kränkliches Grinsen auf. Sie versuchte zurückzulächeln, aber sie hatte noch mehr Angst als ich. Sie wußte, was ihr jetzt bevorstand. Sie glaubte, daß sie nur noch Augenblicke zu leben hätte.
    Diese Frau hatte Mumm, daß sie weitermachte, wo es doch nichts zu gewinnen gab, außer
vielleicht einem Hauch von Rechtfertigung vor den Augen der Welt. Namen huschten durch meinen Kopf. Sylith. Credence. Welcher war es? In wenigen Sekunden konnte die richtige Entscheidung vielleicht lebenswichtig sein. Ich bin kein gläubiger Mensch. Aber ich sandte ein stummes Gebet an die Götter meiner Jugend, daß es mir erspart bleiben möge, das Ritual ihrer Namensnennung zu vollenden. Sie sah zur Stadt und hob einen Arm. Trompeten plärrten los. Als ob niemand aufpassen würde.
Ihr Arm fuhr herab.
Hufschläge. Darling galoppierte ganz in Weiß mit Elmo, Schweiger und dem Leutnant im Schlepptau durch die Gasse zwischen den Wimpeln heran. Das Nullfeld sollte rasch vorrücken und dann erstarren. Der Dominator sollte zwar ausbrechen können, ohne daß jedoch seine Macht erhalten blieb.
Ich spürte das Nullfeld. Es traf mich hart; ich war nicht mehr daran gewöhnt. Auch die Lady taumelte. Ein angstvoller Laut entrang sich ihren Lippen. Sie wollte sich nicht entwaffnen lassen. Nicht jetzt. Aber das war die einzige Möglichkeit. Der Boden bebte einmal sanft und spritzte dann in die Höhe. Ich wich einen Schritt zurück. Erschauernd sah ich,
wie sich die Matschfontäne auflöste… und stellte erstaunt fest, daß ich keinen Menschen, sondern den Drachen vor mir sah…
Der verdammte Drache! Daran hatte ich nicht mehr gedacht. Fünfzehn Meter bäumte er sich auf, Flammen umwaberten seinen Kopf. Er brüllte. Was nun? Im Nullfeld konnte die Lady uns nicht beschützen. An den Dominator dachte ich gar nicht mehr. Ich hob den Bogen, zog durch, zielte auf das offene Maul der Bestie. Ein Schrei hielt mich zurück. Ich wandte mich um. Bomanz hüpfte auf und ab und kreischte Beleidigungen auf TelleKurre. Der Drache richtete seinen Blick auf ihn. Und dann fiel ihm ein, daß sie noch etwas miteinander zu erledigen hatten. Er stieß wie eine Schlange zu. Flammen schössen ihm voraus. Feuer hüllte Bomanz ein, konnte ihm jedoch nichts anhaben. Er hatte sich außerhalb des Nullfeldes aufgestellt.
Die Lady ging ein paar Schritte nach rechts, um an dem Drachen vorbeizuspähen, dessen Vorderbeine jetzt frei waren und sich krabbelnd mühten, den Rest des gewaltigen Leibes ins Freie zu zerren. Unsere Beute vermochte ich nicht zu entdecken. Aber die fliegenden Unterworfenen flogen schon ihre Angriffe. Schwere Feuerlanzen waren bereits in der Luft. Sie röhrten herab und zerbarsten.
    Eine dröhnende Stimme verkündete: »Zum Fluß.«
Die Lady lief los. Darling setzte sich ebenfalls in Bewegung und schob das Nullfeld weiter zum Wasser vor. Um mich herum tanzten und fluchten Gespenster. Ich achtete gar nicht auf sie.
Rasch und dunkel

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