Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
Darling und die Lady solange in Atem halten würde bis er selbst das Nullfeld verlassen hatte. Dieser Plan wurde von Bomanz vereitelt. Mit der gleichen Tapferkeit und Entschlossenheit, die die Lady angesichts ihres unausweichlichen Schicksals gezeigt hatte.
Ich ging wieder zur Lady zurück. Meine Hände hatten wieder zu ihrer gewohnten schlachterprobten Ruhe gefunden. Ich wünschte mir meine Instrumente herbei. Mein Messer würde genügen müssen. Ich legte sie auf den Rücken und machte mich an die Wühlarbeit. Wenn ich das Geschoß nicht herausbekam, würde es immer weiter an ihr nagen. Trotz ihrer Schmerzen brachte sie ein dankbares Lächeln zustande. Ein Dutzend Männer umstanden nun Tracker und den Dominator und hieben drauflos. Einigen schien es egal zu sein, wen sie trafen. Für das alte Übel war die Zeit nahezu abgelaufen. Ich bedeckte und verband die Wunde der Lady mit Streifen ihrer eigenen Kleidung. »Das wechseln wir, sobald wir dazu kommen.«
Die Stammeskrieger befanden sich in heilloser Flucht. Köter Krötenkiller schleppte sich ins Hochland. Die alte Töle war genauso wie ihr Chef. Gardisten, die sich aus den Kämpfen lösen konnten, liefen in unsere Richtung. Sie schleppten Holz für den Scheiterhaufen des alten Dämons.

ACHTUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
Das Ende des Spiels
    Dann entdeckte ich Raven.
»Dieser verdammte Idiot.«
Humpelnd stützte er sich auf Case. In der Hand hielt er ein blankgezogenes Schwert. Seine Miene war starr.
Das bedeutete Ärger. Sein Schritt war nicht so schwächlich, wie er es vortäuschte. Man brauchte kein Genie zu sein, um zu erkennen, was er vorhatte. In seiner einfachen Denkweise machte er Darling gegenüber alles wieder gut, indem er ihre große Gegnerin besiegte.
Das Zittern kehrte zurück, aber diesmal nicht aus Angst. Wenn nicht jemand irgendetwas tat, stand ich genau zwischen den Fronten. Genau dort, wo ich eine Entscheidung treffen und handeln mußte, und nichts, was ich tat, würde irgendjemanden glücklich machen. Ich versuchte mich abzulenken, in dem ich den Verband der Lady überprüfte. Schatten fielen auf uns. Ich sah auf in Schweigers kalte Augen, in Darlings barmherzigeres Gesicht. Schweiger warf einen verstohlenen Blick in Ravens Richtung. Auch er stand zwischen den Fronten.
Die Lady krallte sich in meinen Arm. »Heb mich hoch«, sagte sie. Das tat ich. Sie war so schwach wie ein Kätzchen. Ich mußte sie stützen. »Noch nicht«, sagte sie zu Darling, als ob Darling sie hören konnte. »Noch ist er nicht besiegt.«
Mittlerweile hatten sie dem Dominator einen Arm und ein Bein abgehackt. Sie flogen auf den Scheiterhaufen. Tracker klammerte sich fest, damit sie am Nacken des Dominators sägen konnten. Goblin und Einauge hielten sich in der Nähe auf, warteten auf den Kopf und waren zur rasenden Flucht bereit. Einige Gardisten pflanzten den Sohn des Baumes ein. Über der Szene schwebten Windwale und Rochen. Mit Unterstützung der Unterworfenen trieben weitere Truppen Köter Krötenkiller und die Stammeskrieger durch die Wälder. Raven kam näher. Und ich war immer noch nicht näher an meinem Entschluß, auf wessen Seite ich stand.
Dieser Hurensohn von Dominator war zäh. Er tötete ein gutes Dutzend Männer, bevor sie ihn auseinanderhackten. Und dann war er noch nicht einmal tot. Wie beim Hinker lebte auch sein Kopf weiter.
Nun kam Goblins und Einauges Auftritt. Goblin schnappte sich den noch lebenden Kopf, ließ sich nieder und klemmte ihn zwischen die Knie. Einauge hämmerte einen sechs Zoll
    langen Silbernagel durch die Stirn in das Gehirn. Die Lippen des Dominators formten
fortwährend Flüche.
Der Nagel würde seine verkommene Seele fesseln. Der Kopf würde ins Feuer wandern. Sobald es heruntergebrannt war, würde der Nagel herausgeholt und in den Stamm des Sohnes des Baumes geschlagen werden. Was bedeutete, daß ein finsterer Geist eine Million Jahre lang gefangen sein würde.
Gardisten brachten auch Teile des Hinkers zum Feuer. Allerdings fanden sie seinen Kopf nicht wieder. Die feuchten Wände des Grabens, aus dem der Drache sich erhoben hatte, waren darüber zusammengebrochen.
Goblin und Einauge legten Feuer an den Scheiterhaufen. Die Flammen sprangen empor, als freuten sie sich über ihre Aufgabe. Der Bolzen des Hinkers hatte die Lady zwischen der linken Brust und dem linken Schlüsselbein getroffen und war zehn Zentimeter neben dem Herzen eingedrungen. Ich gestehe einen gewissen Stolz, ihn unter so furchtbaren Umständen herausgezogen zu haben,

Weitere Kostenlose Bücher