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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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nicht. Ich weiß nicht. Was sage ich nur Jasmine? Wie kann ich ihr das erklären?« Er schaute mit wildem Blick um sich wie ein gepeinigtes Tier. »Mich umbringen. Das ist alles, was ich machen kann. Ihr das Leid ersparen, daß sie erfährt, was ihr Sohn war… Kann nicht. Muß Tokar aufhalten.«

    Auf der Straße wurde gekämpft. Bomanz achtete nicht darauf. Er suchte weiteres Quecksilber zusammen. Tokar stand am Rande des Grabens und starrte in das Gräberland. Bomanz erkannte die Angst und die Unsicherheit in ihm. Tokar raffte seinen Mut zusammen. Er umklammerte das Amulett und überquerte die Linie. Bomanz begann eine Todessendung aufzubauen. Sein Blick huschte über die Türöffnung. Er sah eine verängstigte Snoopy, die aus dem dunklen Treppenabsatz hereinspähte. »Oh, Kind. Kind, verschwinde von hier.« »Ich hab Angst. Da draußen bringen sie sich gegenseitig um.« Hier drin bringen wir uns auch gegenseitig um, dachte er. Bitte geh weg. »Geh zu Jasmine.« Aus dem Laden ertönte ein gewaltiges Krachen. Männer fluchten. Stahl traf auf Stahl. Bomanz hörte die Stimme von einem von Tokars Fahrern. Der Mann organisierte die Verteidigung des Hauses.
Die Garde hatte sich neu formiert.
Snoopy wimmerte.
»Bleib draußen, Kind. Bleib draußen. Geh zu Jasmine hinunter.« »Ich hab Angst.«
»Ich auch. Und ich werde dir nicht helfen können, wenn du mir hier im Weg bist. Bitte geh nach unten.«
    Sie knirschte mit den Zähnen und rannte fort. Bomanz seufzte. Das war knapp gewesen.
Wenn sie Stance und Glory gesehen hätte… Der Lärm verdoppelte sich. Männer schrien. Bomanz hörte, wie Korporal Husky Befehle bellte. Er wandte sich wieder der Schüssel zu. Tokar war verschwunden. Er konnte den Mann nicht wiederfinden. Er überflog das Gelände zwischen der Stadt und dem Gräberland. Einige Neuersteher rannten auf die Kämpfer zu und wollten offenbar ihren Genossen beistehen. Andere flohen in blinder Hast. Versprengte Gardisten verfolgten sie. Stiefel donnerten die Treppe herauf. Wieder unterbrach Bomanz die Vorbereitungen seiner Sendung. Husky tauchte im Eingang auf. Bomanz wollte ihn hinausschicken. Aber der Korporal war nicht in der Stimmung für Diskussionen. Er schwang ein großes blutiges Schwert…
Bomanz wandte das Wort der Macht an. Wieder wurden die Knochen eines Menschen zu Gelee. Dann noch einmal und noch einmal, als Huskys Soldaten ihn rächen wollten. Vier von ihnen streckte Bomanz nieder, bevor der Ansturm abgebrochen wurde. Er versuchte sich wieder auf seine Sendung zu konzentrieren… Dieses Mal war die Unterbrechung nicht real. Es war ein Beben auf dem Pfad, den er zur Gruft der Lady geöffnet hatte. Tokar stand auf dem großen Grab und hatte Verbindung mit der Kreatur darin aufgenommen.
»Zu spät«, murmelte er. »Verdammt zu spät.« Aber er stieß die Sendung trotzdem aus. Vielleicht würde Tokar sterben, bevor er diese Ungeheuer freisetzte. Jasmine keifte. Snoopy schrie auf. Bomanz stürzte über die gefallenen Gardisten und die Treppe hinunter. Wieder schrie Snoopy auf. Bo betrat sein Schlafzimmer. Einer von Tokars Männern hielt Jasmine ein Messer an die Kehle. Zwei Gardisten warteten auf eine Gelegenheit anzugreifen. Bomanz hatte keine Geduld mehr. Er tötete alle drei. Das Haus bebte. In der Küche klirrten Teetassen. Das Beben war nur sanft, aber es war ein Vorbote, der Bomanz vor Schlimmerem warnte. Seine Sendung war nicht rechtzeitig angekommen. Resigniert sagte er: »Verlaßt das Haus. Es wird ein Erdbeben geben.« Jasmine warf ihm einen schiefen Blick zu. Sie hielt das hysterische Mädchen im Arm. »Ich werde es später erklären. Wenn wir das hier überleben. Verlaßt bloß das Haus.« Er fuhr herum, stürzte auf die Straße und rannte zum Gräberland. Sich selbst groß und schlank und schnell zu denken, nützte ihm jetzt gar nichts. Er war der leibhaftige Bomanz, ein kleiner dicker alter Mann, dem rasch die Luft wegblieb. Zweimal stolperte er und fiel zu Boden, als Beben das Land erschütterten. Jedes war stärker als das vorangehende.
Die Brände loderten immer noch, aber die Kämpfe waren zum Erliegen gekommen. Auf
    beiden Seiten hatten die Überlebenden erkannt, daß Schwerter hier nichts mehr zu
entscheiden vermochten. Sie starrten zum Gräberland und warteten auf das, was geschehen würde.
Bomanz schloß zu den Beobachtern auf.
Der Komet brannte so strahlend, daß das Gräberland hell erleuchtet war. Ein gewaltiger Schlag ließ die Erde beben. Bomanz taumelte. Im Gräberland barst

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