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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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drei Meilen gewesen sein, aber als wir anhielten, tat mir alles weh. Zu alt. Nicht mehr in Form. Und das Wetter war ein einziges Elend. Ich hatte mittlerweile genug Regen erlebt, daß ich den Rest meines Lebens ohne auskommen konnte. Tracker führte uns an eine Stelle, die östlich direkt beim Gräberland lag. Ich konnte einhundert Meter hügelabwärts laufen und von dort aus seine Überreste sehen. Ich konnte einhundert Meter in die andere Richtung laufen und den Großen Tragic sehen. Nur der schmale Hochlandstreifen hielt ihn davon ab, das Gräberland zu erreichen. Wir errichteten die Zelte und legten sie mit Zweigen aus, damit wir nicht auf der nassen Erde sitzen mußten. Goblin und Einauge nahmen das kleinere Zelt. Wir anderen drängten uns im großen zusammen. Sobald ich den Regen einigermaßen los war, machte ich es mir bequem, um die geretteten Dokumente durchzusehen. Als erstes fiel mir ein Wachstuchpaket ins Auge. »Case. Ist das der Brief, den du für Raven abgeben solltest?« Er nickte mürrisch. Zum Reden war er nicht aufgelegt. Der arme Junge. Er glaubte, daß er sich des Verrats schuldig gemacht hatte. Ich hoffte, daß er keinen Anfall von plötzlichem Heldentum bekommen würde. Nun, solange Goblin und Einauge ihre Aufgabe erledigten, konnte ich mich genausogut auch beschäftigen. Den leichten Teil nahm ich mir als erstes vor.

VIERUNDDREISSIGSTES KAPITEL
Bomanz’ Geschichte
    Croaker:
Bomanz trat in einem anderen Winkel vor die Lady. Er sah, wie ein Hauch von Angst über ihre unvergleichlichen Züge glitt. »Ardath«, sagte er und sah, wie aus der Angst Resignation wurde.
Ardath war meine Schwester.
»Du hattest eine Zwillingsschwester. Du hast sie umgebracht und ihren Namen angenommen. Dein wahrer Name lautet Ardath.« Das wirst du bereuen. Ich werde deinen Namen herausfinden…
»Warum drohst du mir? Ich will dir nicht schaden.« Indem du dich mir widersetzt, schadest du mir. Befreie mich.
»Komm, komm. Sei nicht kindisch. Warum willst du mich dazu zwingen? Das kostet uns beide nur Kraft und Leid. Ich will nur das Wissen wiederentdecken, das in dir vergraben ist. Es wird dich nichts kosten, wenn du es mich lehrst. Es wird dir nicht schaden. Es könnte sogar die Welt auf deine Rückkehr vorbereiten.« Die Welt bereitet sich schon vor. Bomanz!
Er schmunzelte. »Das ist nur eine Maske wie auch der Antiquitätenhändler. So heiße ich nicht. Ardath. Müssen wir miteinander streiten?« Die Weisen sagen, daß man das Unausweichliche mit Anmut hinnehmen soll. Wenn ich es
tun muß, dann muß ich eben. Ich werde versuchen, mich anmutig zu zeigen.
Und Schweine lernen das Fliegen, dachte Bomanz. Die Lady lächelte spöttisch. Sie sandte etwas aus. Er verstand es nicht. Andere Stimmen erfüllten seinen Geist. Einen Augenblick lang dachte er, daß der Dominator erwachte. Aber die Stimmen erklangen in seinen körperlichen Ohren im Haus. »O verdammt!« Erheiterung wie ein Windspiel.

    »Clete steht bereit.« Die Stimme gehörte Tokar. Seine Anwesenheit auf dem Speicher versetzte Bomanz in Wut. Er rannte los. »Hilf mir, ihn aus dem Sessel zu schaffen.« Stancil. »Willst du ihn denn nicht aufwecken?« Glory.
    »Sein Geist ist draußen im Gräberland. Er wird nichts erfahren, es sei denn, daß wir einander
dort über den Weg laufen.«
Falsch, dachte Bomanz. Falsch, du heimtückische, undankbare Warze. Dein alter Herr ist ja nicht blöde. Er reagiert sogar auf Anzeichen, wenn er sie gar nicht sehen will. Als er daran vorbeilief, schwang der Kopf des Drachen herum. Spott folgte ihm. Während er weiterrannte, drosch der Haß der toten Kämpen auf ihn ein. »Schafft ihn dort in die Ecke. Tokar, das Amulett liegt unter dem Herdstein im Schuppen. Dieser verfluchte Men fu! Er hätte es beinahe vermasselt. Den Schwachkopf möchte ich in die Finger kriegen, der den hierhergeschickt hat. Dieser gierige Idiot war doch nur an sich selbst interessiert.«
»Wenigstens hat er den Wachwart mitgenommen.« Glory. »Reiner Zufall. Schieres Glück.«
»Die Zeit. Die Zeit«, sagte Tokar. »Cletes Leute gehen jetzt gegen die Baracken vor.« »Dann verschwindet von hier. Glory, tust du vielleicht auch mal etwas, außer den Alten anzustarren? Ich muß hinein bevor Tokar das Gräberland erreicht. Die Erhabenen müssen erfahren, was wir hier tun.«
Bomanz kam an Mondhunds Hügelgrab vorbei. Er spürte die Unruhe darin. Er rannte weiter. Neben ihm tanzte ein Gespenst. Ein Gespenst mit hängenden Schultern und boshaftem Gesicht, das

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