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Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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ihn tausendfach verfluchte. »Ich hab jetzt keine Zeit, Besand. Aber du hattest recht.« Er überquerte den alten Graben, lief an seiner Ausgrabungsstätte vorbei. Das Gelände war von Fremden übersät. Fremden Neuerstehern. Wo waren die hergekommen. Aus Verstecken im Alten Wald?
Schneller. Muß schneller laufen dachte er. Stance, dieser Idiot, versucht mir hierher zu folgen.
Er raste wie in einem Albtraum voran und schwebte über scheinbar endlose Stufen hinauf. Der Komet starrte herunter. Sein Licht schien stark genug, um Schatten zu werfen. »Lies noch mal die Anweisungen, um sicherzugehen«, sagte Stancil. »Du brauchst dich nicht zu beeilen, es darf nur nicht zu früh passieren.« »Sollten wir ihn nicht fesseln oder so? Für alle Fälle.« »Dafür haben wir keine Zeit. Mach dir um ihn keine Sorgen. Er kommt nicht wieder, bis es zu spät ist.«
»Er macht mich nervös.«
»Dann wirf ihm einen Teppich über und beeil dich. Und rede nicht so laut. Du willst doch nicht, daß Mutter wach wird.«
Bomanz rannte auf die Lichter der Stadt zu… Ihm fiel ein, daß er in diesem Zustand kein kurzbeiniger dicker Mann sein mußte, dem die Puste ausging. Er veränderte seine
    Wahrnehmung, und seine Geschwindigkeit nahm zu. Kurz darauf begegnete er Tokar, der mit
Besands Amulett auf das Gräberland zutrabte. Bomanz verglich sein eigenes beachtliches Tempo mit Tokars scheinbarer Trägheit. Er war wirklich sehr schnell. Das Hauptquartier brannte. Um die Baracken herum waren schwere Kämpfe ausgebrochen. Tokars Fuhrmänner führten die Angreifer an. Einige Gardisten waren aus der Falle ausgebrochen. Die Unruhen breiteten sich bis in die Stadt aus. Bomanz erreichte seinen Laden. Oben sagte Stancil zu Glory: »Fang jetzt an.« Als Bomanz die Treppe hinaufraste, begann Stancil: »Dumni. Um muji dumni.« Bomanz krachte in seinen Körper zurück. Er brachte seine Muskeln in seine Gewalt und kam vom Boden hoch. Glory kreischte auf. Bomanz schleuderte sie gegen eine Wand. Unbezahlbare Antiquitäten gingen bei ihrem Sturz zu Bruch.
Bomanz stöhnte gequält auf, als sämtliche Schmerzen eines alten Körpers sein Bewußtsein trafen. Verdammt! Sein Magengeschwür riß ihm die Gedärme auseinander! Als sein Sohn sich umdrehte, packte er ihn an der Kehle und brachte ihn zum Schweigen. Der Spruch blieb unvollendet.
Stancil war jünger, stärker. Er erhob sich. Und Glory warf sich auf Bomanz. Bomanz fuhr zurück. »Keiner bewegt sich«, blaffte er. Stancil rieb sich den Hals und krächzte etwas. »Glaubst du, ich bringe es nicht fertig? Versuch’s doch. Es ist mir gleich, wer du bist. Du wirst dieses Ding da draußen nicht befreien.«
»Woher hast du es gewußt?« krächzte Stancil. »Du hast dich seltsam verhalten. Du hast seltsame Freunde. Ich habe gehofft, daß ich mich irre, aber ich gehe keine Risiken ein. Daran hättest du denken sollen.« Stancil zog ein Messer. Sein Blick verhärtete sich. »Es tut mir leid, Papa. Manche Dinge sind wichtiger als Menschen.«
Bomanz’ Schläfen pochten. »Benimm dich. Ich habe keine Zeit für so etwas. Ich muß Tokar aufhalten.«
Glory zog ebenfalls ein Messer. Sie glitt einen Schritt näher. »Ihr strapaziert meine Geduld, Junge.«
Das Mädchen sprang. Bomanz sprach ein Wort der Macht. Sie krachte kopfüber gegen den Tisch und glitt zu Boden, fast unmenschlich schlaff. Sekunden später war sie noch schlaffer. Sie wimmerte wie ein verletztes Kätzchen. Stancil sank auf ein Knie. »Es tut mir leid, Glory. Es tut mir leid.« Bomanz achtete nicht auf seine eigenen Seelenqualen. Er barg das Quecksilber, das aus der Schüssel auf den Tisch geflossen war und raunte Worte, die seine Oberfläche in einen Fernspiegel verwandelten.
    Tokar hatte bereits zwei Drittel des Weges zum Gräberland zurückgelegt.
»Du hast sie getötet«, sagte Stancil. »Du hast sie getötet.« »Ich habe dich gewarnt: Das hier ist ein unbarmherziges Geschäft.« Und: »Du hast gewettet und verloren. Schieb deinen Hintern in die Ecke und benimm dich.« »Du hast sie umgebracht.«
Reue überflutete ihn, noch bevor sein Sohn ihn zum Handeln zwang. Er versuchte den Schlag zu mildern, aber das Knochenschmelzen ging entweder ganz oder gar nicht. Stancil fiel über seine Geliebte.
Sein Vater sank neben ihm auf die Knie. »Warum habt ihr mich dazu gezwungen? Ihr Narren. Ihr verdammten Narren! Ihr habt mich benutzt. Ihr hattet nicht einmal genug Verstand, mich auszuschalten, und ihr wollt mit so etwas wie der Lady fertig werden? Ich weiß

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