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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Badezimmer. Das blutverschmierte Gesicht, das ihm aus dem Spiegel entgegenstarrte, sah furchtbar aus, doch sein Nasenbein schien nicht gebrochen zu sein. Er streifte seine blutdurchtränkten Sachen ab, spülte sich den Mund aus, stellte sich dann unter die Dusche und ließ das warme Wasser über die schmerzenden Stellen rinnen. Nachdem er in ein paar frische Boxershorts geschlüpft war, fühlte er sich schon besser. Langsam begann er, die Episode aus seinen Gedanken zu verdrängen.
    Er setzte sich auf das Bett und betrachtete den darauf liegenden Koffer. Er hatte bereits gepackt, doch diese FBI-Schlampe hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach einer Weile zog er den Reißverschluss auf und hob den Deckel von der hölzernen Schachtel, die ganz oben auflag. Er kramte die Zeitungsausschnitte beiseite, die kleine Dose Öl und das Fläschchen mit Äther, um anschließend sacht die Finger über Arturos kleine Unterhose gleiten zu lassen. Dann schob er die Hand unter die anderen Kinderslips, bis er das Filettiermesser ertastete. Mit einem enttäuschten Seufzer deckte er es wieder zu und schloss den Deckel der Holzkiste.

89. KAPITEL
    Hotel „Embassy“, Omaha
    Maggie konnte nicht schlafen und starrte auf die im Dunkeln leuchtende Digitalanzeige des Weckers: drei Uhr. Sie zog sich die Decke über die Ohren und drehte sich auf die Seite. Eigentlich hätte sie’s aufgeben sollen. Sie hätte wissen müssen, dass sie keinen Schlaf finden würde. Sie war viel zu aufgedreht, auch wenn der Abend doch noch glimpflich ausgegangen war. Timmy war in Sicherheit, Nick glücklich, und Christine hatte eine Story, mit der sie sich für den Pulitzer-Preis bewerben konnte.
    Und Vater Keller ein freier Mann.
    Insgeheim hatte sie gehofft, Timmy hätte Kellers Namen deshalb in das Spiel eingebracht, weil ihm möglicherweise etwas eingefallen war, an das er sich damals nicht mehr hatte erinnern können. Was er dann aber erzählt hatte, hatte Maggie und Christine zwar in ihrer Überzeugung bestärkt, dass Keller den Jungen vor vier Jahren tatsächlich entführt hatte, doch für einen ausreichenden Tatverdacht und eine Verhaftung des Paters genügte das ebenso wenig wie damals. Zudem hatte Timmy sogar einräumen müssen, dass er Keller möglicherweise wirklich missverstandenhabe, als der angeblich vorgab, Polizist zu sein. Wenngleich der Junge hartnäckig darauf beharrte, Keller habe ihm eine Polizeimarke gezeigt, war das Pakula doch zu wenig gewesen, um einen Durchsuchungsbeschluss zu erwirken.
    Es sah also ganz danach aus, als bliebe ihr nichts anderes übrig, als zu ihrem Wort zu stehen und Keller laufen zu lassen, sodass er sich wieder irgendwo im Regenwald Südamerikas verkriechen konnte. Der Gedanke trieb sie schier in den Wahnsinn, denn sie war fest davon überzeugt, dass er noch immer kleine Jungen umbrachte. Egal, wie Pakula das auch sehen mochte – sie wusste, ohne ihr Eingreifen hätte Keller auch Timmy getötet.
    Erst jetzt wurde Maggie langsam bewusst, wie dankbar sie dem Detective sein musste, und zwar nicht nur dafür, dass er sie daran gehindert hatte, Keller einfach abzuknallen, obwohl sie im Stillen immer noch wünschte, er hätte sich nicht eingemischt. Nein, sie stand auch deshalb in seiner Schuld, weil er anschließend keinerlei Aufhebens um die Sache gemacht hatte. Nachdem sie die beiden Jungen bei Timmys Mutter abgeliefert hatten, hatte Pakula sie zurück ins Hotel gebracht und ihr gestanden, dass man wohl auch ihn mit Gewalt von „diesem Drecksack“ hätte wegzerren müssen, wenn er wie Maggie davon überzeugt wäre, dass Keller es auf kleine Jungs abgesehen hatte. Aber, hatte er dann angefügt, sie hatten nun mal nichts gegen den Priester in der Hand. Schließlich war Timmy aus freien Stücken mit ihm mitgegangen, und selbst wenn Keller dem Jungen ein Ammenmärchen aufgetischt haben sollte, hatte er ihm doch kein Haar gekrümmt.
    Weit mehr als für Keller schien sich Pakula für diesen Bruder Sebastian zu interessieren, wohl weil er den Verdacht hegte, der könne womöglich der „SinEater“ sein. Allerdings hatte dieser Sündenfresser ja keineswegs versucht, den Jungen zu schaden. Selbst die Einladung, an dem Spiel teilzunehmen, war erst erfolgt, nachdem die beiden im Internet nach Websites und Chatrooms gesucht hatten, die ihnen Hilfe und Rat nach einem Missbrauch durch einen Priester boten. So waren sie auf das Spiel gestoßen und hatten angenommen, es ginge einfach nur darum, sich an ihrem Peiniger

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