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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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knicksen konnte.
    Sheriam ging beinahe auf Alanna los, sobald die Amyrlin außer Hörweite war. Die Grüne Ajah blickte finster drein und ertrug es schweigend. »Ihr seid wirklich verrückt, Alanna! Närrin, und noch mehr Närrin, wenn Ihr glaubt, ich lasse Euch mit einer leichten Strafe davonkommen, nur, weil wir gemeinsam als Novizinnen lernten! Seid Ihr vom Drachen besessen, daß Ihr... « Plötzlich bemerkte Sheriam, daß Egwene noch danebenstand, und so fand ihr Zorn ein neues Opfer. »Habt Ihr nicht gehört, daß die Amyrlin Euch befohlen hat, ins Bett zu gehen, Aufgenommene? Wenn Ihr auch nur ein Wort von dem Gehörten ausplaudert, werdet Ihr wünschen, ich hätte Euch in einem Feld vergraben, um den Boden zu düngen. Und Ihr werdet am Morgen in mein Arbeitszimmer kommen, wenn die Glocke zum erstenmal erklingt und keinen Atemzug später! Jetzt geht!«
    Egwene ging. In ihrem Kopf drehte sich alles. Gibt es denn irgend jemand, dem ich vertrauen kann? Der Amyrlin? Sie hat uns losgeschickt, um dreizehn Schwarze Ajah zu suchen und zu erwähnen vergessen, daß sie genau dreizehn sein müssen, um eine Frau, die mit der Macht umgehen kann, zum Schatten umzudrehen, und das gegen ihren Willen. Wem kann ich trauen? Sie wollte nicht allein sein, konnte den Gedanken daran nicht ertragen, und so eilte sie zu den Quartieren der Aufgenommenen. Sie mußte daran denken, daß sie am nächsten Morgen selbst hier einziehen würde. Dann klopfte sie und stürmte sofort in Nynaeves Zimmer hinein. Ihr konnte sie wenigstens in jeder Hinsicht vertrauen. Ihr und Elayne.
    Doch Nynaeve saß auf einem der beiden Stühle und hielt Elaynes Kopf in ihrem Schoß geborgen. Elaynes Körper wurde von Schluchzen erschüttert. Sie weinte leise, so, wie man weint, wenn man kaum noch die Energie dazu aufbringen kann. Auch Nynaeves Wangen waren feucht. Der Ring der Großen Schlange, der an ihrer Hand glänzte, als sie Elayne über das Haar strich, glich dem an Elaynes Hand, mit der sie sich an Nynaeves Rock festklammerte.
    Elayne hob ihr rotes, vom Weinen verschwollenes Gesicht aus Nynaeves Schoß, und ihr Schluchzen verklang, als sie zu Egwene sagte: »Ich kann doch nicht so schlimm sein, Egwene. Ich konnte einfach nicht!«
    Der Zwischenfall mit dem Ter'Angreal, Egwenes Angst, jemand könne die Papiere lesen, die ihr Verin gegeben hatte, ihr Mißtrauen allen in diesem Raum Anwesenden gegenüber, all das war schrecklich gewesen, hatte sie aber auf eine gewisse, ziemlich grobe Art und Weise von dem abgelenkt, was innerhalb des Ter'Angreal geschehen war. Diese Einflüsse waren von außen gekommen, das andere hatte sich drinnen abgespielt. Elaynes Worte ließen jedoch alle Erinnerungen zurückkehren, und was dort drinnen geschehen war, traf Egwene so hart, als sei die Decke eingestürzt. Rand ihr Ehemann und Joiya ihr Baby. Rand eingeklemmt und darum bettelnd, ihn zu töten. Rand in Ketten einer Dämpfung unterzogen. Bevor es ihr bewußt wurde, lag sie auf den Knien neben Elayne, und all die Tränen, die früher hätten fließen sollen, ergossen sich auf einmal aus ihr. »Ich konnte ihm nicht helfen, Nynaeve«, schluchzte sie. »Ich habe ihn einfach dort liegen lassen!«
    Nynaeve zuckte zusammen, als habe man sie geschlagen, schloß aber im nächsten Moment Egwene und Elayne in die Arme, drückte sie und schaukelte sie. »Ssssssch...«, machte sie leise. »Es heilt schon mit der Zeit. Es wird ein wenig leichter. Eines Tages müssen sie dafür bezahlen. Sssssch... «
     

KAPITEL
24
     

    Wieder unter den Lebenden
    S onnenschein, der durch die Lücken in den Fensterläden auf das Bett schien, weckte Mat auf. Einen Augenblick lang lag er nur mit gerunzelter Stirn da. Bevor der Schlaf ihn übermannt hatte, war er noch auf keinen vernünftigen Fluchtplan gekommen. Aber aufgegeben hatte er auch nicht. Zu viele Erinnerungen waren immer noch wie unter einem dichten Nebel verborgen, doch Aufgeben kam für ihn nicht in Frage.
    Zwei Dienerinnen eilten geschäftig herein und brachten heißes Wasser und ein üppig mit Essen beladenes Tablett. Sie lachten und stellten fest, daß er schon soviel besser aussehe und bald wieder auf den Beinen sei, wenn er nur täte, was die Aes Sedai ihm sagten. Er sprach nur kurz mit ihnen und bemühte sich, keine Bitterkeit durchklingen zu lassen. Laß sie nur glauben, daß ich alles mitmache. Als ihm der Duft der Speisen in die Nase stieg, knurrte sein Magen.
    Nachdem sie gegangen waren, schlug er die Bettdecke zur Seite und sprang

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