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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Er kämpfte um sein Leben und wußte nicht, ob alles nur Sekunden gedauert hatte oder die ganze Nacht über.
    Als er schließlich schwer atmend und halb betäubt dastand und ein Dutzend in Weiß gehüllte Männer auf den Pflastersteinen des Marktplatzes liegen sah, schien der Mond noch kein Stückchen weitergewandert zu sein. Ein paar der Männer stöhnten noch; die anderen lagen leblos da. Gaul stand über ihnen, immer noch vermummt, immer noch mit leeren Händen. Die meisten Männer hatte er niedergestreckt. Perrin wäre es lieber gewesen, der Aiel hätte alle allein besiegt. Doch dann schämte er sich dieses Gedankens. Der Geruch nach Blut und Tod war scharf und bitter zugleich.
    »Du tanzt den Tanz des Speers nicht gerade schlecht, Perrin Aybara.«
    Mit Schwindelgefühlen im Kopf murmelte Perrin mühsam: »Ich verstehe nicht, wie zwölf Mann gegen zwanzig von euch gekämpft und euch auch noch besiegt haben sollen, selbst wenn zwei der anderen Jäger waren.«
    »Haben sie das behauptet?« Gaul lachte leise. »Sarien und ich waren leichtsinnig, nachdem wir uns schon so lange in diesen Weichling-Ländern aufhielten, und der Wind kam aus der falschen Richtung, so daß wir nichts witterten. Wir stolperten unversehens über sie. Nun ja, Sarien ist tot, und mich hat man wie einen Narren in den Käfig gesperrt, also haben wir wohl genug für unseren Leichtsinn bezahlt. Jetzt ist die Zeit gekommen, um wegzulaufen, Feuchtländer. Tear - ich werde es nicht vergessen.« Endlich zog er den schwarzen Schleier vom Gesicht. »Mögest du immer Wasser und Schatten finden, Perrin Aybara.« Er wandte sich um und rannte in die Nacht hinaus.
    Perrin wollte auch wegrennen, doch dann wurde ihm klar, daß er eine blutige Axt in Händen hielt. Schnell wischte er die gekrümmte Schneide am Umhang eines der Toten ab. Er ist tot, seng mich, und es klebt sowieso schon Blut daran. Er zwang sich dazu, erst den Schaft wieder durch die Schlaufe an seinem Gürtel zu stecken, bevor er lostrabte.
    Beim zweiten Schritt sah er sie - eine schlanke Gestalt mit einem dunklen, engen Rock am Rand des Marktplatzes. Sie wandte sich ab, um fortzurennen, und er sah, daß der Rock zum Reiten geteilt war. Sie huschte in die Gasse hinein und war verschwunden.
    Lan kam ihm entgegen, bevor er den Fleck erreichte, an dem sie gestanden hatte. Der Behüter erblickte den leeren Käfig, der unter dem Galgen stand, die halb im Schatten liegenden stillen weißen Haufen unter dem Mond, und sein Kopf ruckte hoch, als wolle er vor Zorn explodieren. Mit beherrschter, aber harter Stimme fragte er: »Ist das Euer Werk, Schmied? Licht seng mich! Kann irgend jemand Euch dabei beobachtet haben?«
    »Ein Mädchen«, sagte Perrin. »Ich glaube, daß sie es gesehen hat. Aber ich will ihr nichts tun, Lan! Es könnten ja auch eine Menge anderer gesehen haben. Überall sind beleuchtete Fenster.«
    Der Behüter packte Perrin am Ärmel seines Mantels und zog ihn in Richtung Schenke. »Ich habe ein Mädchen wegrennen sehen, aber ich glaubte... Spielt keine Rolle. Ihr holt den Ogier aus dem Bett und schleift ihn zum Stall hinunter. Wir müssen jetzt unsere Pferde so schnell wie möglich zum Anlegeplatz schaffen. Das Licht allein weiß, ob heute nacht noch ein Schiff ablegt oder was wir zahlen müssen, damit eines extra für uns segelt. Stellt mir keine Fragen mehr, Schmied. Los schon, rennt!«
     

KAPITEL
35
     

    Der Falke
    D er Behüter mit seinen langen Beinen war Perrin schnell ein Stück voraus, und als er sich durch die Menge am Eingang zur Schenke drängte, stieg Lan schon die Treppe hinauf, wobei er es nicht eilig zu haben schien. Perrin zwang sich dazu, ebenfalls langsam zu gehen. Von der Tür hinter ihm ertönten mürrische Kommentare über Leute, die sich einfach vordrängten.
    »Noch mal?« fragte Orban und hielt seinen silbernen Pokal zum Nachfüllen hoch. »Also gut. Sie lagen im Hinterhalt an der Straße, die wir genommen hatten. Ich erwartete so nahe bei Remen keinen Überfall. Schreiend rannten sie aus den Büschen auf uns zu. Im Handumdrehen waren sie mitten unter uns, stachen mit ihren Speeren zu und töteten sofort zwei meiner besten Männer und einen von Gann. Ja, ich erkannte die Aiel, als ich sie sah, und... «
    Perrin eilte die Treppe hoch. Na ja, jetzt kennt Orban sie.
    Hinter Moiraines Tür ertönten Stimmen. Er wollte lieber nicht hören, was sie zu sagen hatte. Er huschte vorbei und steckte den Kopf in Loials Zimmer.
    Das Ogier-Bett war ein niedriges, massives

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