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Die Rückkehr des Drachen

Die Rückkehr des Drachen

Titel: Die Rückkehr des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Perrin. Sie befindet sich nicht mehr in ihrem Körper.«
    »Was meint Ihr damit, daß sie sich nicht in ihrem Körper befindet? Licht! Ihr wollt doch nicht etwa sagen, daß sie... ihre Seele gestohlen haben? Wie bei den Grauen Männern?« Moiraine schüttelte den Kopf. Er atmete erleichtert auf. Seine Brust schmerzte, als habe er seit ihren letzten Worten nicht mehr geatmet. »Wo ist sie dann, Moiraine?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Ich habe eine Vermutung, doch ich weiß es nicht.«
    »Eine Vermutung, einen Hinweis, alles! Seng mich, wo?« Lan rührte sich ob der Grobheit in seinem Tonfall, aber er wußte, daß er den Behüter wie eine Eisenstange auf der Meißelkante zu zerbrechen versuchen würde, sollte er ihn aufhalten wollen. »Wo?«
    »Ich weiß sehr wenig, Perrin.« Moiraines Stimme klang wie kalte, gefühllose Musik in seinen Ohren. »Ich habe mich an das wenige erinnert, was einen geschnitzten Igel mit dem Element Geist verbindet. Die Schnitzerei ist ein Ter'Angreal , der zuletzt von Corianin Nedeal untersucht wurde, der letzten Träumerin in der Burg. Das Talent, das man mit dem Träumen umschreibt, hat etwas mit dem Element Geist zu tun, Perrin. Ich habe das niemals studiert; meine Talente liegen anderswo. Ich glaube, daß Zarine in einem Traum gefangen wurde, vielleicht sogar in der Welt der Träume, Tel'aran'rhiod. Alles, was ihr Wesen, ihre Seele ausmacht, befindet sich in diesem Traum. Ein Träumer schickt nur einen Teil seiner selbst dorthin. Falls Zarine nicht bald zurückkehrt, wird ihr Körper sterben. Vielleicht lebt sie dann in dem Traum weiter. Ich weiß es nicht.«
    »Es gibt zuviel, was Ihr nicht wißt«, knurrte Perrin. Er lugte in das Zimmer hinein und hätte am liebsten geweint. Zarine wirkte so klein und so hilflos, wie sie da drinnen lag. Faile. Ich schwöre, ich werde dich von nun an nur noch Faile nennen. »Warum unternehmt Ihr denn nichts?«
    »Die Falle wurde ausgelöst, Perrin, aber sie wird immer noch jeden einfangen, der diesen Raum betritt. Ich käme nicht einmal an ihre Seite, bevor es auch mich erwischte. Und ich habe eine Aufgabe, die ich heute nacht erfüllen muß.«
    »Seng Euch, Aes Sedai! Seng Eure Aufgabe! Diese Welt der Träume! Ist sie wie meine Wolfsträume? Ihr sagtet, daß die Träumer manchmal Wölfe dort sehen.«
    »Ich habe Euch gesagt, was ich konnte«, sagte sie scharf. »Es ist Zeit für Euch, zu gehen. Lan und ich müssen uns auf den Weg zum Stein machen. Es kann jetzt kein Warten mehr geben.«
    »Nein.« Er sagte es ruhig, doch als Moiraine den Mund zu einer Entgegnung öffnete, erhob er seine Stimme. »Nein! Ich werde sie nicht verlassen!«
    Die Aes Sedai atmete tief durch. »Also gut, Perrin.« Ihre Stimme war aus purem Eis: ruhig, glatt, kalt. »Bleibt, wenn Ihr wünscht. Vielleicht überlebt Ihr ja diese Nacht. Lan!«
    Sie und der Behüter schritten den Flur hinunter zu ihren Zimmern. Nach wenigen Augenblicken erschienen sie wieder. Lan trug seinen farbverändernden Umhang und verschwand die Treppe hinunter, ohne daß sie ihm auch nur ein Wort sagen mußte.
    Er blickte durch die offene Tür Faile an. Ich muß etwas unternehmen. Wenn es so ist, wie die Wolfsträume...
    »Perrin«, ertönte Loials tiefes Grollen, »was ist mit Faile?« Der Ogier kam in Hemdsärmeln über den Flur heran, Tinte an den Fingern und eine Schreibfeder in der Hand. »Lan sagte mir, ich solle gehen, und dann sagte er etwas von Faile, die in einer Falle stecke. Was hat er gemeint?«
    Abgelenkt berichtete Perrin ihm, was Moiraine gesagt hatte. Es könnte klappen. Vielleicht. Es muß einfach! Er war überrascht, als Loial grollte:
    »Nein! Perrin, das ist einfach nicht recht! Faile war so frei. Es ist nicht recht, sie in eine Falle zu sperren!«
    Perrin blickte zu Loials Gesicht auf, und plötzlich fielen ihm die alten Geschichten ein, in denen behauptet wurde, die Ogier seien unnachgiebige Feinde. Loials Ohren lagen flach an den Seiten seines Kopfes an, und sein Gesicht war so hart wie ein Amboß.
    »Loial, ich werde versuchen, Faile zu helfen. Aber währenddessen bin ich selbst völlig hilflos. Deckst du mir den Rücken?«
    Loial hob diese riesigen Hände, die so vorsichtig ein Buch halten konnten, und seine dicken Finger krümmten sich, als wolle er Steine zermalmen. »Niemand kommt an mir vorbei, solange ich am Leben bin, Perrin. Nicht einmal ein Myrddraal oder der Dunkle König selbst.« Er sprach dies aus, als sei es eine Tatsache, an der nicht zu rütteln war.
    Perrin

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